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Zitat von Voldi
Sorry aber diese Zahlen sagen doch nicht wirklich etwas aus. Interessant ist einzig das Haushaltseinkommen. Selbst meine Mutter und Schwiegermutter zählen in der von dir verlinkten Statistik zu den 'Renter mit Einkommen unter 1000€'. Waren halt nicht immer berufstätig sondern lange zuhause zur Kindererziehung.
Beiden geht es trotzdem blendend und sie genießen ihre Rente mit mehreren Urlauben pro Jahr.
Wie viele dieser 5 Millionen sind den gar nicht auf ihre eigene Rente angewiesen, weil der Ehepartner genug Rente für beide bekommt und das eigene Haus schon lange abbezahlt ist? Bei wie vielen war vielleicht genau das die Lebensplanung (Frau zuhause, Mann arbeitet)?
Ich bin da ganz bei Helmut. Wenn dann sollte man das an Bedürftigkeit aufhängen ... von deinen 5 Millionen sind aber viele gar nicht bedürftig (und würden sich sicher auch selbst nie als bedürftig bezeichnen)
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Ich habe ja nur darauf hingewiesen, dass ca. 5 Millionen Rentner unter 1000.- Rente erhalten, ohne zu erwarten, dass dieser banale von der Tagesschau vermeldete Fakt so eine Kritik auslöst. Was heisst es jetzt, in Zahlen bitte geschätzt, wenn auf viele, wie Du schreibst, die Bedürftigkeit nicht zutrifft, von den 5 Millionen. Sind es dann 2 oder 3 Millionen, die bedürftig sind und unter die Armutsgrenze fallen?
Man kann sich natürlich genauso gut fragen, wieviele Rentner mit einer Rente von 1200.- teilen sich die Rente mit jemandem, der weniger hat als 1000.-. und lebt damit eigentlich auch sehr knapp über dem Existenzminimum, ohne dass die Person in der verlinkten Statistik gezählt wird.
Unabhängig mal von diesen Gruppen: Es gibt Millionen von Menschen in DE, die unter die offizielle Armutsdefinition des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes fallen.
Zitat:
Der erste wichtige Befund: Noch nie wurde auf der Datenbasis des Mikrozensus eine höhere Armutsquote in Deutschland gemessen als 2020. 16,1 Prozent der Bevölkerung bzw. 13,4 Millionen Menschen müssen danach zu den Armen in diesem Lande gerechnet werden – ein neuer trauriger Rekord.
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https://www.der-paritaetische.de/fil...t-2021_web.pdf
Bezogen auf den Erwerbsstatus Rentner stellt der Armutsbericht fest:
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Erwerbsstatus: Es fallen die Erwerbslosen (52 Prozent) sowie die deutlich überproportionale Armutsbetroffenheit der Gruppe der Rentner*innen und Pensionär*innen (17,6 Prozent) ins Auge. Letzteres ist insofern bemerkenswert als Armut unter Rentner*innen und Pensionär*innen bis 2013 statistisch eine nur untergeordnete Rolle spielte. Erst seit 2014 entwickelte auch diese Gruppe ein immer ausgeprägteres überdurchschnittliches Armutsrisiko. Diese würde, würden Pensionär*innen auf der einen Seite und Rentner*innen auf der anderen Seite nicht „in einen Topf geworfen”, sondern die Quoten für beide getrennt ausgewiesen, wie entsprechende Berechnungen des Statistischen Bundesamtes für 2019 zeigten. In jenem Jahr betrug die gemeinsame Armutsquote für Rentner*innen und Pensionär*innen 17,1 Prozent. Tatsächlich waren es bei den Rentner*innen jedoch 20,7 Prozent und bei den Pensions-Beziehenden nur 1,1 Prozent.
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Man kann davon ausgehen: die Zahlen sind seither angestiegen und werden es unter den jetzigen Bedinungen der Inflation und Energiekrise weiter tun.