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Alt 11.06.2021, 14:37   #10
uliraffel
Ist alles so schön bunt hier!
 
Registriert seit: 05.08.2020
Beiträge: 32
Mit so viel Resonanz hatte ich gar nicht gerechnet. Hier nun mein erster Wettkampfbericht:

Spreewald-Triathlon 6.6.21

Nachdem meine für Juni geplanten Triathlons abgesagt bzw. verschoben wurden und gleichzeitig Hoffnung aufkam, dass der Spreewald-Triathlon stattfinden kann, habe ich mich auf die Warteliste für die olympische Distanz am 6.6. setzen lassen. Da ziemlich viele gemeldete Starter zurückgezogen haben, hatte ich eine gute Woche vor dem Wettkampf erfahren, dass ich starten darf.
Als Ende April die Schwimmbäder in Berlin immer noch geschlossen und die Seen noch sehr kalt waren, habe ich mir relativ spontan einen preiswerten Neo bei Netto gekauft. Zum Training im See ist es dann aber nicht gekommen und als die Schwimmbäder wieder öffneten, konnte ich dort vor dem Spreewald-Triathlon immerhin 4x trainieren, davon 1x mit Neo. Überraschenderweise habe ich in fast 7 Monaten Schwimmabstinenz kaum an Schwimmtempo verloren.
Das Schwimmen beim Spreewald-Triathlon wurde von 1,5 km auf 1,0 km verkürzt. Es gab zwar keine offizielle Begründung, aber ich denke, dass das mit der fehlenden Trainingsmöglichkeit für den Großteil der Teilnehmer zusammenhängt. Bei einer Wassertemperatur von über 20 Grad habe ich mich dann gegen den neu erworbenen Neo und für einen klassischen Start in Badehose entschieden. Die rund 120 Starter wurden in Abständen von 2 Sekunden ins Wasser gelassen. Ich hatte mich relativ weit vorne eingereiht, um die Chance auf Schwimmen im Wasserschatten zu erhöhen. Das Wasser wirkte zwar sehr sauber, aber so trübe, dass man nicht mal bis zum Vordermann schauen konnte. Schwimmen im Wasserschatten erwies sich somit als unmöglich. Es gab 2 Runden mit Landgang. Am Ende bin ich ziemlich genau in der Mitte des Feldes wieder aus dem Wasser gekommen, was für mich ein völlig neues Gefühl war. Mit der Zeit von 23:27 für 1000 Meter war ich zufrieden. Bereinigt auf Nettozeiten war es Platz 83 von 118.
Die Radrunde ist eine gut zu fahrende 42-km-Runde durch den Spreewald. Die Runde ist größtenteils flach mit nur wenigen kurzen, aber gut zu fahrenden Anstiegen. Die Bedingungen mit Sonne, Temperaturen um die 25 Grad und wenig Wind waren für eine gute Radzeit ideal. Im ersten Drittel hatte ich aufgrund der Vorhersagen mit leichtem Gegenwind gerechnet, wovon aber auf der Strecke nicht viel zu spüren war. Vielleicht hat der Wald viel abgefangen. Außerdem bin ich am Anfang viel überholt worden. Ich habe deutlicher als sonst gemerkt, wie sehr man trotz Windschattenverbots davon profitiert, denn jeder Vorbeifahrende und jeder im Abstand von 12 Metern Vorausfahrende gibt einem doch noch ein bisschen Windschatten mit. So war ich zur Halbzeit der Radrunde schon deutlich schneller als die 28 km/h, die ich mir, allerdings noch in Unkenntnis der konkreten Wetterbedingungen, als Schnitt vorgenommen habe. Auf der langen Gerade zwischen km 30 und km 40 hatte ich dann physischen und durch die bis dahin gute Zeit auch moralischen Rückenwind und konnte am Ende einen Schnitt von 30,1 km/h auf dem Tacho ablesen. Das war deutlich das beste Tempo, dass ich in einem windschattenfreien Triathlon bisher erzielt habe. Zusammen mit meinen beiden eher gemütlichen Wechseln war es dann Platz 107 von 117 in der Kombiwertung Wechsel 1, Rad und Wechsel 2 und eine Zeit, die über 5 Minuten schneller war als erwartet.
Die Laufrunde ist gegenüber meinen bisherigen Starts 2013 und 2018 neu. Statt 5 km-Runden um den See mit vielen sonnigen Abschnitten geht es nun in 9 km-Runden durch den Wald mit einem deutlich höheren Schattenanteil. Für die olympische Distanz bedeutet das auch eine um 1 km kürzere Strecke als üblich. Der Wettervorteil das Radfahrens schlug sich nun in einen Wetternachteil um, denn Laufen bei rund 27 Grad ist auch im Schatten nicht gerade angenehm, geschweige denn auf den paar sonnigen Abschnitten, die es gab. Ideales Triathlonwetter beinhaltet wohl einen spontanen Temperatursturz, wenn es auf die Laufstrecke geht. Ich habe mich trotz der Hitze sehr gut gefühlt und beim Laufen einen Platz nach dem anderen gutgemacht. Mein Lauftempo pendelte sich so zwischen 6:00 und 6:10 min/km ein. Das konnte ich bis zum Ende Durchhalten und somit das gute Gefühl, mir meine Kräfte gut eingeteilt zu haben. Gegenüber meinem wetterberichtsunabhängigen Plan habe ich auch nur 1-2 Minuten beim Laufen verloren und Platz 81 von 117 auf der Laufstrecke erzielt.
Insgesamt habe ich über die Distanz (1,0/42/9) eine Zeit von 2:51:07 und Platz 97 von 117 erzielt. Bereinigt um die unterschiedlichen Streckenlängen war ich bei meiner besten windschattenfreien olympischen Distanz (Kallinchen-Triathlon 2012) noch rund 4 Minuten schneller, aber das mit Abstand beste Ergebnis der Jahre 2013-2021 macht Mut auf eine richtig gute Triathlon-Saison.
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