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Thema: Corona Virus
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Alt 06.05.2021, 14:50   #23282
Weißer Hirsch
Szenekenner
 
Benutzerbild von Weißer Hirsch
 
Registriert seit: 22.09.2010
Beiträge: 1.616
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Du bist ein wenig in deiner Informationsblase gefangen:

Tweet von Karl Lauterbach am 12.1.2021:



Es war jedem Experten Anfang des Jahres klar, dass die Impfungen (sobald sie mal in der Breite verfügbar sein würden) ein GameChanger in der Pandemie werden, sofern keine Mutanten, gegen die die aktuellen Impfungen nicht mehr wirken, auftreten würden.
Dass wir uns aber auf dem Weg in den Sommer und beim Umgang mit der dritten Welle im Gegensatz zur ersten Welle nicht mit Ruhm bekleckert haben, viele vermeidbare schwere Verläufe und Covid-19-Toten in Kauf genommen haben und insbesondere unser Bildungssystem auch jetzt noch -im Mai- einen hohen Preis für die gewählte Hochinzidenzstrategie zahlen müssen, sollte aber auch noch klar sein.

Meine Frau führt eine Kombiklasse (3/4) und die Drittklässler hatten seit Dezember gerade mal 5 Wochen Wechselunterricht, das heißt sie haben in viereinhalb Monaten an gerade mal 12 Tagen ihre Lehrerin und Mitschüler live gesehen. Auch in der nächsten Woche bleibt es beim Distanzunterricht, weil unser Landkreis nach wie vor über der Inzidenz von 165 liegt.

Es ist also eine Sache optimistisch für die Zukunft zu sein (und das ist sicher, wie von Lauterbach schon im Januar vorhergesagt zu einem gewissen Grad berechtigt), aber man sollte sich auch bewusst sein, welchen Preis wir für den von uns eingeschlagenen Weg bezahlt haben (und immer noch bezahlen).

(Gelegentlich höre ich übrigens auch bei Kekule rein und es ist richtig, dass er in der Regel durchaus vernünftige und auch wissenschaftsbasierte Einschätzungen der aktuellen Situation bringt. Insofern unterscheidet er sich nicht groß von anderen Experten und schließlich gibt es auch einen wissenschaftlichen Konsens. Kekule hat auch ein unbestreitbares Talent, komplexe Zusammenhänge in einfachen Worten verständlich zu erklären. Daher ist sein Podcast deutlich einfacher nebenbei zu hören als zum Beispiel Drostens Podcast, bei dem man sich oft sehr konzentrieren muss, um nicht den Faden zu verlieren. Was mich aber immer wieder bei Kekule stört, ist sein ausgeprägter Hang zum Narzissmus: fast in jeder Folge kommt eine Phrase wie " das habe ich schon vor Monaten vorhergesagt" "Hätte man damals auf mich gehört" usw. Das macht das Zuhören dann wieder anstrengend. Drosten macht im Gegensatz dazu stets deutlich, wo sein Expertentum anfängt und wo es aufhört und wenn er z.B. über Modellierungen, Gesundheitspolitik, Impfstoffforschung spricht, macht Drosten stets unmissverständlich klar, dass dies nicht sein Fachgebiet ist und er hier auch nur über begründetes Halbwissen verfügt, während Kekule dagegen stets versucht den Eindruck zu erwecken, dass er quasi für alles, was im Zusammenhang mit der Pandemie bedeutsam ist, absoluter Experte ist. )
Mir ging es in meinem Post eher um die jüngere Vergangenheit.

Hier die Nachricht vom 13.4.:

"Die jetzige Regelung wird nicht ausreichen, um die großen Ausbrüche in den Griff zu bekommen, die wir angesichts der Corona-Mutationen zu erwarten haben.“ Eine Testpflicht stehe in den Unternehmen ohnehin viel zu lange aus. „Da stand der Lobbyismus sicherlich im Vordergrund.“

https://www.fr.de/politik/corona-deu...-90316371.html

Da ging es um die beschlossene Notbremse. Nur 3 Wochen später, und unter komplett gleichen Maßgaben, auf einmal eine komplett andere Bewertung der Situation (50er Inzidenz im Juni). Und auch hier bin ich skeptisch, durch das aktuelle Öffnen werden wir auf die Dauer sicher über 100 bleiben.

Bzgl. Kekule und seiner Selbsteinschätzung gebe ich Dir recht. Aber meist hat er halt rückblickend in der Vergangenheit wirklich Dinge so bewertet und eingeordnet, wie sie dann eingetreten sind. Ich stelle mir das als Wissenschaftler auch deprimiert vor, wenn man nicht erhört wird. Warum ich den Podcadt gut finde liegt vor allem daran, dass er nicht nur virologisch (am besten alle Kontakte verbieten) sondern auch epidemielogisch (was ist den Menschen vermittelbar und wo steigen diese aus) einordnet.
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