Zitat:
Zitat von keko#
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Passend wohl auch Olaf Scholz: "Für meine Regierung gibt es keine roten Linien mehr bei all dem, was zu tun ist. Es gibt nichts, was wir ausschließen...."
Ich erschrecke ein wenig, wenn ich so etwas von dem zukünftigen Bundeskanzler lese.
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Es kommt immer darauf an, wer so was sagt.
Dieser Satz aus dem Mund von Putin oder Orban wäre in der Tat eine einzige Drohung, wobei ich -auch ohne dass die Genannten solch einen Satz sagen- in deren Politikstil keine roten Linien erkennen kann.
Aus dem Mund von Scholz, der viel zu oft in seiner Politik-Karriere durch Nichts-Tun und einen sehr passiven, abwartenden und beobachtenden Politikstil statt durch klare Positionierung und Führung aufgefallen ist, wirkt der von dir zitierte Satz dagegen eher als Verheißung und Versprechen, sich zu bessern, nämlich dass sich Scholz angesichts der Krisen unserer Zeit (die Klimakrise und den Kampf gegen das Artensterben halte ich da für ungleich bedeutender als die absehbar begrenzte Pandemiekrise) zum Führen und Handeln weiterentwickeln will.
Dass das Überschreiten irgendwelcher früher durch vorschnelle Aussagen gesetzter roter Linien in Deutschland antidemokratische Auswüchse annehmen könnte ist alleine schon durch die Grenzen die unser Grundgesetz dem Regierungschef einer parlamentarischen Demokratie setzt, komplett ausgeschlossen und zusätzlich muss Scholz ja auch noch auf zwei Koalitionspartner, die beide gar nicht soviel Prozent weniger bei der letzten Wahl geholt haben, bei jeder seiner Entscheidungen Rücksicht nehmen und sich darüberhinaus auch an den formulierten Koalitionsvertrag halten.