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Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21.11.2020, 20:14   #15218
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.167
Zitat:
Zitat von Nepumuk Beitrag anzeigen
Was genau stellst du dir im Detail unter "zielgerichtetem Risikogruppen-Schutz" und "hoch wirksamen General-Maßnahmen" vor? Nenne doch mal ein paar Bespiele.
Dazu habe ich auch schon reichlich Beispiele genannt, habe keine Lust, alles mehrfach einzutippen, zumal die Antworten immer darauf hinauslaufen, daß nur "Wegsperren" der Riskogruppen ein Schutz sein kann. Ich finde, Matthias Schrappe hat kürzlich in einem Welt-Interview sehr kluge Gedanken dazu geäußert. Für die, die kein Welt-Abo haben, ein paar Zitate zu Deiner Frage (viele andere gute Ideen lasse ich mal weg, sonst wird es zu lang):
Zitat:
Wir hatten schon im April klargemacht, dass es Infektionsherde in Krankenhäusern und Pflegeheimen geben würde. Es hätte umgehend spezifischer Maßnahmen bedurft. Das gilt immer noch, weil fast die Hälfte der Todesfälle auf diese Institutionen zurückgeht. ...Am Sonntag veröffentlichen wir dennoch ein Thesenpapier, wie man Pflegeheime und Krankenhäuser wirkungsvoll schützen kann. Wir machen das zum sechsten Mal, ...Notwendig war es trotzdem, weil die Deutschen jetzt den harten Weg antreten müssen. Dabei werden besonders gefährdete Menschen auf der Strecke bleiben. Es gibt keine geeigneten Schutzkonzepte für sie.
Zitat:
Wenn in Deutschland von Schutz die Rede ist, dann kann man sich darauf verlassen, dass damit wegsperren gemeint ist. Ich habe meine klinische Karriere in den Anfängen der Aids-Jahre gemacht und zur HIV-Infektion habilitiert. ....Ich erzähle das, um für das zu werben, was man seit damals unter zielgruppenspezifischen Präventionsanstrengungen versteht. Wegschließen gehört sicher nicht dazu.
Zitat:
Menschlichkeit und ein wohlwollender Schutz, der von der Persönlichkeit und der Würde der Betroffenen ausgeht. Das kann man sich offenbar nur schwer vorstellen. Warum gibt es in Corona-Zeiten für ältere Menschen kein Taxi zum Preis eines ÖPNV-Tickets? Wo sind die Hilfsprogramme für ambulant zu pflegende Personen? Warum können denn Studenten, deren Kellnerjob weggebrochen ist, nicht für das gleiche Geld vor den Seniorenheimen stehen und Abstriche machen? Oder Einkaufsdienste für Senioren? Oder die ambulante Pflege entlasten? Man muss in dieser Zeit doch den Zusammenhalt wecken, die Fantasie anregen, wie man sich und die Mitmenschen schützt. Aber das ist eine Führungsaufgabe, dazu müsste die Bundesregierung bereit sein, mit Präventionsideen zu experimentieren, sie müsste es ausprobieren, und sie sollte vor allem auf diese permanenten Lockdown-Drohungen verzichten.
Zitat:
Deutschland hat die üblichen Instrumente der Infektionssteuerung links liegen gelassen. Wir verwenden sie zum Beispiel beim Krankenhauskeim MRSA. Auch da weiß niemand, wo der nächste Herd entsteht, man weiß nur, er kommt. Dagegen helfen schnelle Eingreiftrupps, das könnte uns auch beim Corona-Schutz für verletzliche Bevölkerungsgruppen weiterbringen. Eine Infektion, die asymptomatisch übertragen wird, kann nicht allein durch Barriere- und Nachverfolgungsmaßnahmen in Schach gehalten werden. So viel war auch bei HIV klar, ebenfalls eine asymptomatisch übertragene Erkrankung. Es geht nicht anders, es gibt keine Alternative, als auf die Risikogruppen zuzugehen. Aber das ist in der Politik, die nur das Virus im Blick hat und deshalb auf Virologen hört, nicht angekommen.
All diese Gedanken werden immer wichtiger, auch weil wohl nicht nur Hafu auf solche Gedanken kommt (die einige schon lange zuvor hatten):
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Ich ertappe mich seit einigen Monaten immer öfter bei der Überlegung, ob die Politik (nicht nur die deutsche, sondern auch die Politik in vielen anderen Ländern) sich nicht massiv überschätzt, wenn sie denkt, dass mit vielen aktuell getroffenen Maßnahmen sich der Fortgang der Pandemie auf Dauer gravierend beeinflussen lässt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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