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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Übertraining, Burnout, kurz vor Licht aus
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Alt 14.11.2018, 07:18   #67
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.786
Soweit ich weiß (ich habe das Thema ziemlich lange nicht mehr intensiver verfolgt in Bezug auf die sportwissenschaftlicheForschung), ist immer noch nicht völlig klar, was den Zustand Übertraining(ssyndrom) verursacht bzw. auslöst.
Zwar ist natürlich klar, dass es zu einem Ungleichgewicht kommt zwischen den Belastungs- und Erholungsprozessen, was in einen Leistungsrückgang mündet, aber eben nicht konkret, wie das genau vonstatten geht.
Ich kenne den Zustand ziemlich gut aus eigener Erfahrung.
Zwei Stunden Lauftraining pro Tag haben bei mir im Alter von etwa 20 Jahren nicht gereicht ihn auszulösen (ca. 24 km pro Tag oder etwas mehr), aber wenn ich dann dazu übergegangen bin zusätzlich tägliche etwa 60 km Radtraining zu absolvieren, ging das nicht sehr lange gut.
Wie (ich habe hier nur ein paar Beiträge des Fadens überflogen) manche glaube ich schon angedeutet haben, spielt die Psyche eine große Rolle und ein Vergleich mit dem Burnout ist schon nicht abwegig vor allem in dieser Hinsicht, zumindest denke ich das auch.
Wenn es (zu sehr) an das Selbstvertrauen geht (was schwer auf Dauer zu vermeiden ist), dass eben die Leistungsfähigkeit trotz sehr viel Training ziemlich mies und der Antrieb beim Training und zum Training sehr schwach ist, dann denke ich löst das eine Art Teufelskreis aus.
Peter Greif beschrieb früher öfter wie es für ihn war, als er es mit dem Training völlig überzogen hatte.
Er reagierte dann und legte aus Frust ziemlich lange Trainingspausen ein (wahrscheinlich seinen Worten nach völlige Pausen) und die Kraft kam selbst dann erst nach Wochen bzw. Monaten zurück.
Bei ihm dürfte sich das Übertrainingssyndrm, aber damals, so schätze ich ihn zumindest ein, nicht allzu stark manifestiert gewesen sein bzw. sich "ausgebreitet" haben.
Dazu ist er zu sehr der Tempobolzer gewesen.
So einer ist in der Regeln nicht bereit den Zustand lange zu ertragen.
Meiner Erfahrung nach ist nämlich früher oder später Tempobolzen völlig unmöglich, denn man kann ja schon nicht einmal mehr die extensiven Dauerläufe im üblichen Tempo laufen, sondern irgendwann geht nur noch Joggen und da meine ich wirklich Joggen.
Wenn man es soweit kommen lässt, schätze ich mal, müsste man zumindest ein viertel Jahr investieren, um da so herauszukommen, dass man danach wieder einen normalen Aufbau hinbekommt und verträgt.
Oberflächliche Erholung geht schneller, aber sie ist dann nicht wirklich nachhaltig denke ich.
Ich habe mal gelesen, man hätte versucht früher bei Sportler absichtlich und gezielt ein Übertrainingssyndrom auszulösen und das funktionierte gar nicht oder zumindest in vielen Fällen nicht.
Das deutet an, dass die Psyche eine wichtige Rolle spielen dürfte.

Geändert von ThomasG (14.11.2018 um 07:23 Uhr).
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