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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Kristian Blummenfelt auf der Langdistanz
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 02.12.2021, 19:23   #232
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von flachy Beitrag anzeigen
@Statistik-Nerds:
Gib/gab es noch bekannte Läufer/Triathleten, die mit ähnlichem BMI wie Blu bei schwüler Hitze dermassen außergewöhnlich performen können/konnten?
...
Ich kenne den BMI von Blumenfelt nicht und wenn ich mir Diskussionen auf LetsRun.com oder Slowtwitch zu dem Thema durchlese, weiß das niemand so ganz genau, bzw. existieren ziemlich viele Schätzungen nicht nur des Gewichts sondern auch seiner Körpergröße.

Woran ich mich aber erinnern kann ist, dass es vor etwas weniger als 10 Jahren, als der damalige Olympiasieger von Peking auf die Langdistanz wechseln wollte, hitzige Diskussionen (ich glaube auch hier im Forum) gegeben hat, ob ein Triathlet mit 1,94 Körpergröße physiologisch überhaupt je in Kona gewinnen könne, denn in den 30 Jahren davor waren sämtliche Kona-Sieger maximal 1,81m groß (sehr oft sogar kleiner).
Großgewachsenen Athleten sagte man eine schlechtere Hitzeresistenz und schlechtere Aerodynamik (wegen größerer Frontangriffsfläche) nach.

Blummenfelt war früher übrigens durchaus kein Podiumskandidat für typische Hitzerennen und landete z.B. bei der Hitzeschlacht von Cozumel 2016 sowie den ebenfalls sehr heißen olympischen Spielen in Rio jeweils als erweiterter Mitfavorit nur unter "ferner liefen" (obwohl er da schon mehrere WTS-Podiumsplazierungen bzw. Siege aufzuweisen hatte). Die typischen Lieblingsrennen der frühen Blummenfelt-Jahre waren Montreal, Yokohama (wo es im Mai regelmäßig regnet), Kopenhagen und Edmonton.

Erst seit 2018, als die Norweger begonnen hatten, Hitzetraining bewusst und systematisch in ihre Höhentraininslager einzubauen, finden sich in Blummenfelts Wettkampfhistorie auch Top-Ergebnisse bei typischen Hitzerennen.

Arild Tveiten hat sich in einem (vor Tokio aufgenommenen) Podcast bei Greg Benett relativ ausführlich über den Aspekt Hitzetraining ausgelassen und erzählt wie sie mit Core-Temperaturmessungen unter Belastung und allen möglichen sonstigen Überwachungsmöglichkeiten gerade im Vorfeld des Testevents von Tokio sich damit äußerst detailliert auseinandergesetzt hat. Dass es WTS-Starter gibt, die dem Thema Hitzegewöhnung wenig Stellenwert im Trainingsprozess geben, hat Tveiten in dem Podcast sehr verwundert und er hat auch massiv kritisiert, dass die ITU zum Schutze dieser Athleten beim Testevent in Tokio die Laufdistanz bei den Frauen gekürzt hatte.
Tveiten vertritt die Auffassung, dass man sich als Triathlon-Profi an Hitze gut adaptieren kann und dies auch, wenn ein Hitzerennen zu erwarten ist, tun sollte.

Von den Briten weiß ich (via IG-Stories britischer Kaderathleten) auch, dass sie regelmäßig vor Hitzerennen sehr bewusst diesen Aspekt trainieren. Im Trainingszentrum in Leeds gibt es eine spezielle Hitzekammer, in der außer der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit genau eingestellt werden kann.

Ich habe den Podcast mit Benett und Tveiten aus dem Mai diesen Jahres zufällig vor zwei Wochen beim Joggen in 'nem Funkloch auf meinem Smartphone gefunden und mangels anderer gerade verfügbarer offline-Podcasts dann angehört. Aber gerade weil ich den weiteren Saisonverlauf von Blummenfelt und Iden beim Hören schon kannte, Tveiten und Benett aber eben noch nicht, sondern nur über den Weg zu den Saisonhöhepunkten sprachen, ohne zu wissen, wie es dann letztlich am Tag X ausgehen wird, hörte es sich umso interessanter an.

Geändert von Hafu (02.12.2021 um 19:29 Uhr).
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