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Alt 09.06.2022, 15:19   #723
mrtomo
Szenekenner
 
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Am Ende ohne Finish (Teil 2)

Kalt nach vorn gearbeitet



Am Ende habe ich vor T2 meine Finger aber durch das bisschen Pusten nicht warm bekommen. Andere hatten es besser und ihnen gelang der Wechsel auch deutlich schneller. Ich bin als erster unserer Gruppe in die Wechselzone, aber mit Abstand als letzter raus. Zum einen, weil ich mich kurz für Socken entschieden hatte, diese aber nicht über meinen Fuß brachte und zum anderen, weil ich in meinen verdammten zweiten Schuh mehrmals nicht reingekommen bin. Am Ende, nach gut einer Minute vergeblichen Drückens, schlüpfte auch der Fuß in den zweiten Schuh hinein. Die Zunge unter den Schnellschnürsenkeln sah aber eher wie ein zerknüllter Müllbeutel aus. Aber da dachte ich mir schon: AH, wenn die Finger warm sind und es mich so sehr stört, dann richte ich es später nochmal, bevor ich noch weitere Zeit verlor.

Aber am Ende war das auch egal. Ich schnappte mir noch meine Gels, meine Cap und wollte los auf die Laufstrecke. Der Risikoteil des Tages also. Bis dahin war es meine beste Swim-Bike Kombi. Etwas über 25 Minuten auf den in Ingolstadt meist sehr gut ausgemessenen 1900m und dann 295 Watt NP auf der mir absolut zusagenden Drückerstrecke mit 43.5 kmh AVG. Ein Traum. Genauso traumhaft war auch die Ausgangsposition, in die Sich die Radgruppe vorgearbeitet hatte. Vor uns waren noch Willy Hirsch und Thomas Ott.



Mein Schuh, ich und wie ich da rein komme

Also bin ich auf Platz 6 liegend aus der Wechselzone und auf die Laufstrecke. Mit zu kalten Fingern habe ich noch versucht die Gels in die Einteilertaschen zu bekommen, aber selbst das war zu dem Zeitpunkt eine Herausforderung.

Erst als ich vom Teppich der Wechselzone auf die Wiese und dann auf den Kies gewechselt habe, hat sich das genommene Risiko nicht belohnt. Von da an habe ich keinen Druck in die Schuhe bekommen und schon das verdächtige Zwicken. Also erstmal „langsam“ rantasten. Dann nach ein paar „Limping-Lionel-liken“ Metern der erste Versuch: Ab auf das Renntempo, ab an das angestrebte Ziel, denn die Beine waren definitiv da. Aber ohne Schmerzen war heute nicht. So habe ich es noch zwei weitere Male auf dem Weg zur Rundstrecke versucht. Beide Male leider mit dem gleichen Ergebnis. Das die ersten beiden auch an mir dann vorbei sind, machte meine mögliche Entscheidung einfach: Ich wusste, dass meine Freundin und mein Kumpel Stefan (von dem auch die grandiosen Bilder sind) wieder zwischen Baggersee und Rundstrecke stehen. Wenn das Knie bis dahin hält, dann ziehe ich durch. Wenn es nach diesen 4km immer noch schmerzt, dann konzentriere ich mich aufs Gesund werden.


rien ne va plus

Und um es kurz zu machen: Aquajogging ist mein neuer Freund auf dem Weg dahin, dass ich hoffentlich am 17.9. in Italien fit meine dritte Langdistanz in Angriff nehmen kann. Bis dahin muss ich die Entzündung zwischen Knie und Tractus auskurieren und dann wieder mit dem Laufen anfangen. Die letzten Tage seit Ingolstadt waren eh Pause eingeplant und jetzt wird der Formaufbau vor allem im Becken und auch Freiwasser gemacht.

Es hat sich auch trotz viel Bedenkzeit vor dem Rennen, den 4km Testen und dem sofortigem Trösten, extrem scheiße angefühlt. Es war das Feld und das Rennen in dem ich zeigen konnte, was gehen kann und wo ich mit Form, Material und einem bis dahin sehr gutem Tag unterwegs bin. Ich bin kein Fan von Aussteigen und ziehe gerne Dinge durch bis ins Ziel. Oder im Training bis zur Grenze des Möglichen. In Ingolstadt war das Mögliche leider nicht durch Watt, Wetter oder Wille begrenzt, sondern durch beschissene Knieschmerzen. Mittlerweile kann ich damit umgehen, dass ich ausgestiegen bin und weiß auch, dass mein Knie eigentlich im MRT anders aussehen sollte.

Respekt

Respekt an dieser Stelle an alle die das Rennen in Ingolstadt ins Ziel gebracht habe. Der gleiche Respekt an alle die bei den Bedingungen ausgestiegen sind und das Rennen beendet haben. Ich hoffe, dass das Team und Gehard Budy aus diesem Jahr die Erfahrungen mitnimmt und kommendes Jahr auch mehr Glück mit den Bedingungen hat.

Meine Erfahrung ist, dass DNFs weh tun. Wörtlich. Und damit verabschiede ich mich aus diesem langem Blog zum leider nicht geplant langem Rennen in die Recovery und Wiederaufbau-Phase. Danke fürs Lesen, Bleibt Gesund und fit, Tom
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Managing Master, Triathlon and Friends.
@tomhohenadl - tomhohenadl.de
Der professionelle Altersklassen Athlet

Geändert von mrtomo (09.06.2022 um 20:51 Uhr).
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