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Alt 28.06.2020, 21:01   #4578
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.720
So, juhuu, endlich war es soweit: die die ganze Shut-Down-Zeit herbeigesehnte Mainviereck-Runde wurde Wirklichkeit.
Aus geschichtlichen Gründen wollte ich sie so fahren wie meine erste Radtour überhaupt, also im Uhrzeigersinn und auch nicht so hundertpro nur am Main entlang.
Ne zusätzliche Änderung ergab sich aufgrund der Übernachtungssituation: der Laden, wo ich letztes Mal Quartier nahm, Metzgerei-Gaststätte-Pension, führt das Etablissement seit nem Jahr nur noch als Frühstückspension.
Das hat mich zunächst stark demoralisiert, lediglich, dass der erste Tag sau kurz gewesen wäre und der zweite arschlang, liess mich nach Alternativen suchen.
Am etwas unausgewogenen Verhältnis änderte das wenig, war halt einfach von Anfang an mein Wunsch, am Samstag noch ein wenig zu werkeln, nachdem ich in Ruhe ausgepennt hatte (naja, das hat nedd so wirklich gut geklappt), aber etwas.

Auch die Gepäckmitnahme liess es gleich mal positiv erscheinen, dass ich nicht Freitag schon alles vorbereiten musste, um samstagfrüh alles abfahrbereit vorzufinden und aufzusteigen;- es erforderte einige Male Umpacken, ehe ich mich endgültig entschieden hatte, was ich ans Rad strapse und wie und was wo reinkommt.
Also, voll gräfflmässig gings auf die Tour.




Das wars dann aber auch gleich wieder. So nice das sein mag (wir sehen es gleich), dass einem das Packerl da hinten den Koterer ersetzt und dazu keinerlei Halter und dergleichen zu benötigen, so deppert ists, jedes gottverdammte Mal beim Aufsteigen mitm Haxen dran hängen zu bleiben und deswegen andauernd fast auf die Fresse zu fliegen.
Also nee Freunde, iss mir deutlich zu deppert und optisch hat mirs eh noch nie gefallen.
Das dämliche Gerödel, bis der Sack beladen angeschnallt ist, mal ganz aussen vor gelassen, weiters, und obwohl mein Sitzpfosten jetzt schon ganz gut rausguckt, dass nichtmal mehr ein Rücklichtchen drunterpasst.
Also nee, die sich nur wichtignehmenden Schnullis aus der Gräffeler-Fraktion, schlimmer, als das seinerzeit bei den Eingangradlern jemals war, gehn mir sowieso aufn Senkel;- ne danke ey, mir war das jetzt echt zwo Tage ultrapeinlich, so rumzufahren.
Immerhin hatte ich vorne ne schnöde Lenkertasche mit Klickfix-Halter installiert, wie sich das seit Jahrhunderten pipifein bewährt;- ich wünschte, ich hätte es mitm Rest auch so gemacht.
Diese kack Tasche hinterm Vorbau nervte so dermassen (die Velcrostrapse sind zu lang und lassen sich daher nicht gescheit befestigen, zudem iss das Mistding viel zu breit und man stösst vorallem im Wiegetritt ständig mitm Knie dran), dass ich sie unterwegs am liebsten weggeschmissen hätte.
Ja gut, Schwamm drüber, wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu.

Die Runde im Uhrzeigersinn zu fahren bringt mit sich, dass man dem natürlichen Verlauf des Maines folgt und bis dahin, wo man auf den trifft, der Hafenlohr.
Nur am Anfang steht ein deftiger Buckel im Weg, aber nachdem man dessen 4,5km lange Rampe bezwungen hat ists echt fast unmöglich, langsamer als 30 Klamotten zu fahren.
Ein kleiner Halt zwecks bildgebender Massnahmen war allerdings nötig.




^^Diese Perspektive kennen wir von ca. 2015, als ich öfter mal mitm Bulli in der Ecke haltgemacht hab.




Wetter war deutlich besser als gedacht. Der Vorhersage nach hatte ich gar nicht damit gerechnet, auch nur einen Meter trocken zurückzulegen




Die Meinung vertrat auch auch weiterhin, nachdem ein irres Gewitter mit wolkenbruchartigen Regenfällen mich bis auf die Haut durchnässt hatte.




Ich hätte ja anhalten und mich irgendwo unterstellen können, wie es alle anderen gemacht haben, an denen ich im Wasser vorbeipflügte, hatte aber keine Lust.
Hab mir dann lieber ein gepflegtes Plätzchen in der Sonne zum Trocknen gesucht.




Hatte auch gar keine Böcke, Regenklamotten anzuziehen.
Dass die da zum Trocknen präsentiert werden, liegt eigentlich nur daran, dass ich zuerst an nem echt schnuckligen Plätzchen im Grünen haltmachte, wo ich ne gemütliche, selbstgezimmerte Bank vorfand, die aber natürlich triefend nass war, so dass ich die Regenhose zum Draufsetzen nahm.
Dazu musste die Regenjoppe aber zuerst raus und weil die unter den Bäumen dann übers Rad gehängt nässer wurde als beim Radeln im Wolkenburch zuvor, bin ich weitergezogen.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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