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Alt 18.09.2022, 13:14   #5147
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.707
Alla, Zollnerseehaus.
Der Plan drehte sich an sich einzig um den Hohen Trieb, den ich, ich erwähnte es bereits, mit meiner Lütten als ersten Klettersteig gemacht hatte,
Wir hatten irgendwann noma nen Anlauf unternommen, da war abers Wetter zu schlecht.
Nochn Punkt, der mirs Zollnerseehaus ans Herz wachsen liess: Essen. Immer top, immer regional, immer Bio.
Steigert leider die Halbpension auf 44Öre, iss mir in dem Fall aber echt wumpe.

Leider wechseln die Pächter relativ häufig, was zwar nix am Ambiente und Essen ändert, aber man sieht halt jedesmal neue Gesichter.
Aktuell hatten die so nen lustigen Bruder zur Hilfe, den ich Mittwoch mit ins Tal genommen hab, der empfing mich gleich mit dem Spruch, das Wetter werde schlechter.
Abends kam noch ein Gast mit fürchterlich stinkendem Hund hinzu, der auch so n bissl sonderbar war und mittwochmorgens meinte, es werde zwar trocken bleiben, aber durchgehend bewölkt.
Der Hüttenhelfer fragte nach meinen Plänen und ich erwähnte, ich wolle übern Klettersteig aufn Hohen Trieb.
Die Frage, wie runter, verwunderte mich etwas, mir war nicht klar, dass es Alternativen zu 'im Uhrzeigersinn hintenrum' gab, was auch 'der normale' Weg rauf ist, also mit ohne Klettern.
Schwer getäuscht.
Gut, logisch gibts andere Wege da rauf, die hatte ich nur immer ignoriert, weils sie doch etwas in die Ferne abschweifen, aber der Knabe riet mir, aufm Grat nach Osten zu gehn bis ich zum 'Rifugio Fittipaldi' (von mir so getauft, der richtige Nabe ist Fabiano) käme und von da wieder zur österr.-italienischen Grenze zum Zollnertörl raufzusteigen.
Klar, warum nicht, ich hatte ja den ganzen Tag Zeit.
Bzw.: der Hundeherr hatte natürlich gleich von Anfang an nicht recht, es war nämlich schice-sonnig und dementsprechend heiss, daher rechnete ich damit, dass der Rest seiner Prognose auch falsch sein würde unds spätestens mittags regnen würde, zumal das auch mein Wetterbericht sagte.
Jou, 'Wetterbericht'. Die Brüder, die meinen ihre App liege immer richtig, können nichtmal die Temperaturabweichungen aus der Vorhersage zur tatsächlichen angeben und glauben fest daran, dass das Wetter ne Taschenuhr dabeihat, die es pünktlich, wenns das Icon in der App angibt, um 15Uhr oder so, regnen lässt.
Ich hab mich mittlerweile von der Aufgabe abgewandt, irgendwem beibringen zu wollen, dass man das speziell in den Bergen komplett vergessen kann und dasses nen Grund gibt, dass der DWD (Dtld.) oder der ZAMG (Österr.) Apps haben, die irgendwas vorgaukeln, was keine App leisten kann.
Neulich, haben wahrscheinlich die wenigsten mitbekommen, wird ja auch immer mehr, fegte ne Unwetterfront übern Süden und Osten von Österreich. Mindestens fünf Tote, das Unwetter kam aber nicht unerwartet. Es bildete sich bereits über Korsika und nachdem man unbedingt die Zuglinie, die, den Korridor, den es nehmen wird, möglichst genau vorhersagen wollte, liess man die Berechnungsmodelle Berechnungsmodelle sein und widmete sich der Angelegenheit mit geballter Manpower.
Vergeblich, trotz aller Anstrengungen zog die Sturmfront weiter östlich durch als vorhergesehen.
Nu frag ich mich: wenn das alle Meteorologen gemeinsam nicht genauer sagen können, was soll dann ne depperte App können, die aus ner Koordinate und ner Höhenein Modell für nen fiktiven Ort an der Stelle errechnet, dabei nichtmal die Umgebung breücksichtigt, also ob Berge Luftströme, Wolken, Temperatur abhalten oder umleiten könnten, ein aufgeheizter See nebenan liegt oder so...?
Ich wette dabei, nichtmal 10% können die Icons für Bewölkung oder Sonnenschein in ihrer App richtig deuten, immer wieder kommt mir der Ausdruck 'x%' Regenwahrscheinlichkeit unter, dabei ist diese Prozentangabe, die immer alle machen, keine Regenwahrscheinlichkeit sondern die Wahrscheinlichkeit, mit der ein identischer Wetterbericht unter gleichen Bedingungen zutrifft und das ist nu mal ein massiver Unterschied.

Naja, retour an den Hohen Trieb. War n bissl was los da droben.







Da verbietets sich, irgendwas mitm Selbstauslöser zu fabrizieren wie ichs an sich geplant hatte, und die Kamera dazu irgendwo hinzulegen oder -stellen...
Aber mei, wie mit der MTB-Runde ummen Wetterstein, die ich ewig nicht trocken zuwegegebracht hatte, kann ich ja auch da mal wieder nochmal rauf.

Hier der Blick zum Gipfel, noch ehe ich auch nur den Kleinen Trieb, geschweige denn den Klettersteig erreicht hatte.




Die Sicht reichte erneut nicht ganz bis zur Adria, auch so n Punkt, der noch mehrmalige Besuche rechtfertigen könnte.




Am Ende des Grats, der 'Rote Felsen'




Unds 'Rifugio Fittipaldi'





Während man aufn Kleinen Trieb noch auf bequemen, wenngleich steilen Pfaden erreichen kann, ist spätestens der Grat vom Hohen Trieb nach Osten nix für Zauderer.
Man stürzte zwar nicht ins Nix, wenn man stürzte, aber die Wiesenhänge gehn schon klar so steil nach unten, dass man sicherlich nimmer gut aussähe, wenn man nachm Runterkullern unten irgendwo ausrollt oder gegen nen rumliegenden Felsklotz dotzt.
Da fand ich den Tip von unserm Hüttenschrat schon grenzwertig, so ohne zu wissen, wie einer so drauf ist.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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