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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 01.12.2022, 08:56   #8640
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.166
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Selbstverständlich gibt es übergeordnete Ziele. Es sind einfache, ethische Werte.
Sorry, aber Werte sind keine Ziele in meinen Augen. Werte sind etwas, was bestimmend ist dafür, welche Wege wir für unser Ziele ans angemessen ansehen, wie Du es auch schreibst:
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es geht beispielsweise nicht nur darum, dass alle Menschen satt werden. Sondern auch darum, auf welche Weise das geschieht.
Und glaubst Du, daß ethische Werte für die ganze Menschheit generalisiert werden können oder gar sollen? Nach meiner Wahrnehmung sind ethische Werte sehr stark von der jeweiligen Kultur geprägt; jeder Versuch, die eigenen ethischen Werte (und damit die "richtigen Lösungswege") anderen Kulturen aufzudrängen ist zwar verständlich, unterscheidet sich aber im Kern nicht vom Missionieren der christlichen Kirche ("alle Menschen sollen den wahren Weg erkennen"), dem Kolonialismus ("wir bringen die Segen der Zivilisation zu den Wilden") oder der militärischen Expansion des Islam im Mittelalter. Wir halten die individuellen Menschenrechte für universell; kollektivistische Gesellschaften sehen das anders, und die Muslime haben davon eine Scharia-gerechte Version gemacht. Und ehrlich: wie genau nehmen wir unsere Werte, wie einheitlich verstehen wir sie? Die Corona-Zeit hat gezeigt, wie unterschiedlich sogar die als Konsens gesehenen Menschenrechte ausgelegt werden können (aktuell wunderbar aufgespießt durch ArgoNerd).

Gemeinsames Handeln der Welt ist eine Illusion, einheitliche Werte für die Menschheit anzustreben historisch belegbar mehr eine Quelle von Leid und Gewalt, als von Fortschritt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Hier spielen unsere Mitgeschöpfe eine Rolle und natürlich auch die kommenden Generationen.
Den Menschen sind ihre Mitgeschöpfe der eigenen Kultur/Land/Sippe wichtig. Und was man für die kommenden Generationen anstrebt, ist auch höchst unterschiedlich. In meiner Kindheit strebte der Staat für die kommenden Generationen die blühende Vision des Kommunismus an, die Eltern ein Leben in Freiheit, Selbstbestimmung und Wohlstand, und schickten ihre Kinder außer Landes, wo es nur ging.

Die Ukrainer mobilisieren all ihre Kraft, weil es um ihre Heimat, ihr Volk geht. Kein Land würde auch nur annähernde Energie für "die Menschheit" aufbringen - und das ist auch gut so, finde ich.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Am Ende müssen wir die Klimagasemissionen auf Netto-Null bringen. Dafür muss es Regeln geben ("Bevormundung"), denn andernfalls ist Eigennutz immer lukrativer als Gemeinnutz. Genau das hat uns ja die ganzen Probleme beschert: Gewinne selber einstecken und die Kosten allen aufbürden.
Diese These als wichtigstes Ziel teilt nun mal ein großer Teil der Menschheit nicht - das wird doch bei jeder tollen Klimakonferenz sichtbar. Die einen wollen ihre Klimarettung allen nahebringen, die anderen nutzen das nur aus, um möglichst viele Mittel abzuschöpfen, womit sie ihr eigenes Land voranbringen, auf jeweils ihre Weise. Daß dabei zusammenschlüsse, gemeinsam ausgehandelte Aktivitäten sinnvoll sind, und funktionieren können, ist außer Frage - aber nur, wenn die jeweiligen Unterschiede von Werten und Prioritäten akzeptiert werden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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