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Alt 28.09.2022, 10:40   #1088
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.184
Zitat:
Zitat von Nepumuk Beitrag anzeigen
Witzig! Das ist dir alles zu unsicher, aber Kernkraft willst du haben. Wirklich eine interessante Realität in der du da lebst.
"Unsicher" hat verschiedene Bedeutungen. Bzgl. Kernkraftwerke meinst Du "gefährlich"; bzgl. Realisierbarkeit von ausreichend großen Speichern meine ich "wenig wahrscheinlich".

Ich habe lange Zeit auch gemeint, Kernkraftwerke zu betreiben sei verantwortungslos, weil das Risiko zu hoch sei. Nach vielen Jahren Berufserfahrung, in dem ich gelernt habe, differenzierte Funktions- und Risikoanalysen durchzuführen, sehe ich es anders. Kernkraftwerke bergen tatsächlich gewisse Risiken - die aber über viele Jahrzehnte nachgewiesenermaßen beherrschbar sind. D.h. die Realisierung dieser Risiken kann und wird mit sehr hoher Sicherheit vermieden werden.
Dagegen haben Kohlekraftwerke geringeres Risiko für Katastrophen, aber es wird kontinuierlich und unvermeidbar ein in der Summe großer Schaden realisiert (Gesundheitsschäden bei Bergarbeitern, Naturzerstörung durch Braunkohle-tagebau, etc.).
Allein in diesem Vergleich schneidet Kernkraft für mich inzwischen als deutlich weniger problematisch ab, auch wenn beide Technologien gleichermaßen eine sichere Stromversorgung ermöglichen. Im Hinblick auf die neu aufgekommene CO2-Thematik ist die Wahl zwischen beiden wohl eindeutig.

Die Regenerativen (PV, Wind) sind bzgl. solcher Schäden und auch bzgl. CO2-Emission naturgemäß günstiger (wobei man bei Wind schon über Flächenverbrauch, Rodung für Zugangswege, Effekt auf Vögel, Insekten, Enifluß auf lokales Wetter, Infraschall, etc. einen gewissen Diskussionsbedarf hat). Dafür können sie allein keine stabile Stromversorgung garantieren, und sind daher auf "Unterstützung" angewiesen. Entweder durch Netzstabilisierung (z.B. durch Gaskraftwerke, von denen man umso mehr braucht, je höher der Anteil von Wind und Sonne im System wird), oder durch Speicher, die in ausreichender Größe noch nicht erfunden wurden. Daher funktionieren diese (ohne fossile Unterstützung) bisher ideal in Insellösungen, wo durch lokal ausreichende Speicherung (z.B. im Gebäudebereich, Verkehrsmittel) die Flauten bzw. die Nacht überbrückt werden kann. Für Großverbraucher in der Industrie oder für ganze Großstädte gibt es einfach noch keine Lösung.
Zitat:
Zitat von Nepumuk Beitrag anzeigen
Du brauchst nicht darauf zu warten, dass irgendetwas erfunden wird. Da kennt man schon alles, es müssen nur noch die technischen Anwendungen entwickelt werden. Es braucht halt Leute, die das auch konsequent umsetzen und keine Leute, die überall Probleme herbei reden (außer bei einem nuklearen Endlager).
Irrtum. Wer sich technisch auskennt begreift, daß mit LI-Batterien die Speicherung für das deutsche Stromnetz ganz ohne konventionelle Kraftwerke nicht realisierbar ist, daß Pumpspeicherkraftwerke nur wenige Prozent des Bedarfs in Deutschland decken können. Probleme gibt es übrigens mit jeder Technik. Es kommt auf die Priorisierung an, die nicht nur an ideellen Zielen, sondern an reellen Bedürfnissen der Menschen und an der jeweils aktuell verfügbaren Technik orientiert sein muß.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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