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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Kann, soll oder darf die künstliche Intelligenz das menschliche Denken substituieren?
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Alt 31.01.2023, 11:48   #117
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.891
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Stimmt aber so nicht, oder?
Danke. Weil das vergleichsweise häufig der Fall ist, erhält m.E. die Debatte ob man unreflektiert man jeden Scheiß glauben soll, der im Internet steht eine neue Wichtigkeit.

Ich halte ChatGPT übrigens für überschätzt. Das Besondere daran für nen Sprach-Bot ist aus meiner Sicht nur "nerdig": Es basiert auf ner Transformer Architektur und nutz vordefinierte Sprachmodelle. Normal decodieren Transformer die Frage und generieren den Ausgabetext. Nicht mal das macht ChatGPT. Das Ding generiert auf Basis einer vortrainierten Netzstruktur nur den Ausgabetext.

In Wirklichkeit weiß er aber nix, weswegen er auch kein Problem damit hat hanebüchenen Unsinn zu erzählen. Was der eigentlich macht ist: menschliche Texte nachzuahmen ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was das alles bedeutet. Er versteht nicht ein einziges Bit der Frage die man ihm stellt.

Vor allem hat das Transformer Thema im wesentlichen Performance Auswirkungen , weswegen er mit so extrem großen Datenmengen gut umgehen kann und deshalb bei "jedem Scheiß mitreden" kann.

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Interessanter aus meiner Sicht sind KIs wie z.B. MuZero. Das Ding kann zwar nur Brettspiele, es müssen aber keine Regeln implementiert werden. Das Ding lernt sich z.B. die Schachregeln selbst durch spielen. (Anm.: Herkömmliche Schachprogramme auf Basis neuronaler Netze haben die Regeln bereits implementiert und werden vor der Verwendung "trainiert" gut zu "spielen"). Das is n neuer Aspekt: Eine KI kann sich selbst in ein "neues Spiel "einarbeiten ohne die Regeln zu kennen oder vorher darauf trainiert worden zu sein.

Spannend wird auch, wenn Google evtl. doch LaMDA freigibt. Angeblich soll dass um Welten besser sein als ChatGPT und Goggle hat einen der Entwickler Blake Lemoine gefeuert, weil er felsenfest behauptet hat, LaMDA hätte ein Bewusstsein entwickelt.

Das is übrigens ein/der Chatverlauf, aus dem Lemoine diesen Schluß gezogen hat.

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Man sollte nicht übersehen, dass viel der Leistung aktueller KIs hauptsächlich durch Steigerung der Hardwareperformance (und er Verfügbarkeit von Daten) zustande kam. So der ganz große Durchbruch in der theoretischen Informatik ist das ja noch nicht. Freilich gibt es theoretische Modelle zu all dem Zeug. Trotz allem sind etliche der Systeme aber immer noch durch eine äquivalente Turingmaschine (Ende der 1930er Jahre vom Mathematiker Alan Turing ersonnen) abzubilden.

Turingmaschinen sind wohl das wichtigste Modell in der theoretisches Informatik und als mathematisches Konstrukt für formale Nachweise (Korrektheit, Berechenbarkeit, Komplexität usw.) mehr als zentral in der Informatik.

Es gibt in der Informatik noch ein weiters, recht altes Modell aus den 60ern: Die Petri-Netze und eine Erweiterung dazu, das "colored petri net". Ich bin aus dem Thema zwar schon lange raus, meine aber, dass einfache (i.S. von wenigen speziellen Eigenschaften) neuronale Netze auch mit farbigen Petrinetzen modelliert werden können.

Spanned wird es, wenn KIs sich in beliebige Domänen selbstständig einarbeiten, das ganze dann via Vernetzung auf Quantencomputing* trifft und dies wiederum in mobilen Einheiten mit entsprechender Sensorik (aka humanoide Roboter) eingesetzt werden kann.




*Mein "Kleiner" studiert mittlerweile auch Informatik. Die haben bereits sehr kleine "Programme" für Quantencomputer geschrieben. Zunächst haben sie sich einen Simulator für so eine Maschine auf den PC geladen, dass Programm entwickelt und dort laufen lassen. Dann konnten die Studenten ihr Programm auf einen echten Quantencomputer hochladen, der irgendwo in Australien in einer Forschungseinrichtung weltweit den Hochschulen zur Verfügung steht.
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