Zitat:
Zitat von Estebban
Aber es ist ja eben nicht so einfach, dass automatisch die beste Qualifikation der „beste fit“ für die Position ist. Weil eben evtl diese Kompetenzen schon da sind durch einen bspw Vorstand der einen ähnlichen Hintergrund hat.
Beispiel: ein Vorstand ist mit 6 Personen besetzt. Alle männlich, 55-65, MBA an Top Unis, alle verheiratet mit Kindern. Wenn hier zwei turnusmäßig ausscheiden, dann bringt bspw eine homosexuelle kinderlose Frau mit Migrationshintergrund die mit einer IHK Ausbildung in ihre Karriere gestartet ist eine auf dem Papier schlechtere Ausbildung mit als der Cambridge ausgebildete Kollege - ist aber vllt der bessere fit.
Wen der Aufsichtsrat wählt ist allerdings relativ eindeutig und wenn es die Frau wird, ist sie erstmal die „quotenfrau“
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Ich halte die Diskussion über Vorstandspöstchen oder Aufsichtsräte für komplett irrelevant und für die Mehrheit der Frauen nicht hilfreich. Wichtig wäre, dass man die Vereinbarkeit von Job und Familie verbessert, so dass Karrieren eben nicht mit Anfang dreissig ein paar Jahre unterbrochen werden müssen. Damit kann viel mehr Frauen geholfen werden, als wenn ein paar DAX-Konzerne aufgrund der Quote die HR-Frau in den Vorstand übernehmen müssen.
Was mir ebenfalls auffällt, ist, dass Angehörige von"Minderheiten" natürlich immer zuerst Diskriminierung wittern, bevor man seine/ihre eigene Leistung mal kritisch hinterfragt. Natürlich ist es für das Ego einfacher, es auf Seilschaften oder Homophobie oder wasauchimmer zu schieben, wenn doch der Kollege befördert wurde. Aber die Erfahrung sagt, dass es genügend Kollegen und Kolleginnen gibt, die ihre eigenen Fähigkeiten schlicht nicht realistisch einschätzen.
Bin ich froh, in einer Firma zu arbeiten, die so flache Hierarchien hat, dass sowieso niemand befördert wird