In Israel, in dem vor kurzem die Geschäfte wieder geöffnet haben und wo der Immunisierungsgrad schon erreicht ist, den man sich für Deutschland für den Spätsommer erhofft, i
st der R-Wert schon wieder angestiegen und das Land sorgt sich um eine 5.Welle, sowie vor Mutanten (insbesondere die neue New-York-Variante), gegen die die Impfung möglicherweise weniger wirksam ist.
Das ist ein wenig ein Blick in die Zukunft, was uns auch noch blühen könnte.
Private Treffen/ Parties sind in Israel weiterhin verboten, aber
werden trotzdem in wachsendem Umfang abgehalten. (Vorgestern wurtden dort 100 Parties von der Polizei aufgelöst und 2500 Bußgelder verhängt) Das ist auch ein Symptom, das man in Deutschland beobachten kann: sobald erste offizielle Lockerungsschritte eingeleitet werden, verändern die Menschen auch ihr privates Verhalten in den Bereichen, die eigentlich noch gar nicht gelockert sind.
Vor dem Hintergrund muss man auch die gelegentlich auch hier kritiserte Kommunikationsstrategie mancher Politiker interpretieren, wenn dort vor Worst-Case-Szenarien, neuen Infektwellen, prognostizierten hypothetischen Szenarien mit höheren Todeszahlen bzw. Long-Covid-Problematik gewarnt wird.
Ob das Jonglieren mit Angstgefühlen tatsächlich hilft, die Menschen zu mehr privater Vorsicht zu animieren, weiß ich auch nicht. Aber was ziemlich sicher ist, dass die umgekehrte Situation, nämlich das Ankündigen oder Durchführung von einzelnen Lockerungsschritten zu einer Kettenreaktion an privaten Verhaltensänderungen führt, das darf man schon als gesichert ansehen.
(Wir hatten letzten Freitag auch zum ersten mal seit Monaten gegen die Corona-Regeln verstoßen, als ein befreundetes Paar spontan bei uns vor der Tür stand und wir anschließend (allerdings im Garten) zwei Stunden zusammen saßen und Kaffee tranken- erlaubt ist in Bayern nur das Treffen einer einzigen Person eines anderen Hausstandes)