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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Hochwasser-Katastrophe im Westen
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Alt 16.07.2021, 20:56   #8
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von LidlRacer Beitrag anzeigen
...
Man kann nicht alle Häuser in Flussnähe durch wasserdichte Betonbunker ersetzen.
Man kann nicht alle Häuser in Flussnähe abreißen und in sicherer Entfernung wieder aufbauen.
Man kann nicht alle Flüsse so eindämmen, dass sie nicht über die Ufer treten können - zumal das das Problem nur weiter nach unten verlagern würde, wo das Wasser dann schneller ankäme.
...
Man kann tatsächlich gerade gegen Starkregen-Hochwasser sehr viel tun, wenn man es intelligent angeht und Hochwasserschutzmaßnahmen sind günstiger, als die Schäden durch Hochwasser.
Ich wohne ja in einer hochgefährdeten Gemeinde, die zweimal (2002 und 2005) von massivem Hochwasser mit jeweils Millionenschäden schon betroffen war und danach über 10 Jahre lang in vorbeugenden Hochwasserschutz mehrere Millionen Euro investiert hat.
Beide Hochwasser waren als sog. 50-jährige Hochwasser klassifiziert.
Als es 2013 zum nächsten "50-jährigen Hochwasser" durch Starkregen bei sog. Vb-Wetterlage kam, blieb unsere Ortschaft wegen der neu geschaffenen Überflutungswiesen, Ausleitungsbauwerke und Rückhalterechen bei sogar höherer Regenmenge als 2005 Regenmenge komplett verschont von Überflutungen, während im 7km entfernten Nachbarorten Kössen, wo der Hochwasserschutz noch nicht fertig gebaut war, 40 Mio Schaden durch eine nahezu komplette Überflutung des Ortes entstand.
Beim Hochwasserschutz muss man halt sehr individuelle Lösungen suchen und v.a. nicht nur an Dämme denken. Das Wichtigste ist, dass man in Modellierungen nach Stellen sucht, in denen große Wassermengen "zwischengeparkt" werden können, ohne allzu großen Schaden anzurichten.

Bei dem 2005er-Hochwasser verwandelte sich die Straße vor dem damals von uns gemieteten Haus plötzlich in einen reißenden Fluss und es war reines Glück dass unser Keller damals nicht volllief, wie bei manchen Nachbarn.
Als wir dann später ein Haus im selben Ort kauften, habe ich lange die Überflutungs-Luftfotos von 2002 und 2005 studiert, um von vornherein nur solche Häuser in die engere Auswahl zu nehmen, die von den damaligen Überflutungen nicht betroffen waren.
Die Mühe beim Hauskauf (und Mehrkosten für ein hochwassersicheres Haus) hätte ich mir aber vermutlich sparen können, denn durch den fertig gestellten Hochwasserschutz sind selbst die Häuser in unserer Gemeinde die 2002 und 2005 überflutet waren (und die man 2006 für einen Appel und ein Ei hätte erwerben können), seitdem bei Starkregenereignissen (2013 und auch noch einmal 2019 bei ähnlicher Wetterlage und Regenmenge) verschont geblieben.

Geändert von Hafu (16.07.2021 um 21:26 Uhr).
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