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Alt 23.06.2021, 20:53   #5
zahnkranz
Szenekenner
 
Benutzerbild von zahnkranz
 
Registriert seit: 17.09.2008
Beiträge: 873
Dass sich etwas ändern muss, ist unbestritten. Allerdings sind die Triathleten als Gruppe betrachtet, keineswegs besser als die AMG-Fahrer, die am Wochenende ihre Wagen aus den Garagen fahren und zu einer Spritztour über die Landstraßen aufbrechen. Wie wäre es wenn man die Flug-Mobilität einschränkt? Keine Trainingslager mehr in der Ferne, keine Flüge mehr zu Wettkämpfen, erst recht nicht nach Hawaii. Stattdessen wird jeder einzelne für sich eine Rechtfertigung finden, weshalb dieser Flug noch ok gewesen war. Klar, man fährt nur noch elektrisch oder besitzt gar kein Auto mehr, hat Solarpanels auf dem Balkon, da wird man doch mal nach Hawaii fliegen dürfen. Und die Familie darf selbstverständlich mitkommen, den Urlaub hat man sich schließlich verdient. Um den gleichen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen, muss der AMG-Fahrer schon oft und kräftig aufs Gaspedal treten. Aber auch er hat seine Rechtfertigung, denn er arbeitet ja nur noch im Home Office mit selbst produziertem Strom, da wird er doch am Wochenende cruisen dürfen. Und der Hobbypilot hat genauso seinen Grund um hin und wieder eine Cessna zu chartern und seine Runden über die Rheinschleifen zu drehen.

Das muss man mal einem nicht-Triathleten erklären: da kommt ein Kanadier zu einem Duell (das keine 8h dauert) nach Deutschland geflogen und die gesamte Triathlon-Community rastet aus. Wo ist da der CO2-Aufschrei? Wieviele Triathlon-Profis fliegen mehrere male im Jahr in die Trainings- und Höhenlager, zu Wettkämpfen, und werden hier gefeiert? Alles Umweltsünder vom feinsten. Aber der Pendler mit dem Verbrenner-Auto soll schlechtes Gewissen haben. Da gibt's auch nichts zum Schönrechnen. Ausgestossenes CO2 ist ausgestossen. Da helfen keine grünen Sponsoren oder schicke e-Autos auf Instagram.

Ich bin gespannt wie sich die e-Autos entwickeln werden. Die Laufleistungen müssten locker Bereiche von 1mio Kilometern erreichen. Schließlich ist es auch eines der Argumente, kaum bewegte Teile wie beim Verbrenner, da kann nicht viel kaputt gehen. Meinen jetztigen Verbrenner habe ich mit über 300TKM auf der Uhr gekauft, der läuft ohne Probleme weitere 200TKM. Was könnte aber passieren? E-Autos verkommen zu Modeartikeln wie Handys und Fernseher, die nach kurzer Nutzungsdauer nicht mehr Update-fähig sind und schnell auf dem Elektroschrott landen. Und dann? Kann man ja auf einen anderen Kontinent verschiffen... Ein Bekannter hat unerlaubterweise Elektroschrott auf dem Wertstoffhof mitgenommen und ausprobiert was davon noch funktionsfähig war. Fast alles ging noch, Handys, Fernseher, Drucker, Verstärker, ... Das waren keine alten Artikel, sahen teils wie neu aus.

Versteht mich nicht falsch, auch ich freue mich auf das Duell im Allgäu. Aber solnage wir sowas in Ordnung finden, ist der Umwelt nicht geholfen. Und 50mio e-Autos werden auch nicht die Lösung sein. Ich frage mich gerade, ob es realistisch ist für so viele Autos Ökostrom zu produzieren, oder ob dann nicht doch eine Energiewende hin zum Atomstrom kommt....
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