Zitat:
Zitat von Jörn
Ja, schwer einzuschätzen. Es gibt jedoch eine Konstante in all dem Wirrwarr. Und diese Konstante ist das ständige Abnehmen der Religiosität bei zunehmender Bildung und zunehmendem Wohlstand, sofern man den Durchschnitt der Bevölkerung betrachtet (also keine Inseln oder Stände). Darauf scheint einigermaßen Verlass zu sein.
Auch was die religiösen Gruppen als "religiös" bezeichnen, wird immer weniger religiös. Damit meine ich, dass es sich immer weiter von den ursprünglichen Traditionen oder Geboten entfernt und dem säkularen Mainstream annähert, vor allem dann, wenn damit Annehmlichkeiten für einen selbst verbunden sind. (Beispielsweise der Umgang mit Sex.) Lediglich Randgruppen radikalisieren sich -- aber genau das macht es eben aus: dass sie zu Randgruppen geworden sind.
Diese ständige Erosion religiöser "Werte" und Gruppen, und immer nur in eine Richtung, ist schon ziemlich deutlich, oder irre ich mich?
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Wäre DE ein abgeschlossenes Land, würde ich dir sofort zustimmen. Denn dann wären Religionen hier tatsächlich auf dem absteigenden Ast. Aber wir erleben stetige Zuwanderung aus christlich geprägten osteuropäischen Ländern oder eben starke Zuwanderung aus muslimischen Ländern seit der Flüchtlingskrise. Ich sage es mal mit einem Augenzwinkern: wenn sich das deutsche Atheistenpaar mit 30+ überlegt, ein Kind zu bekommen und junge, religiöse Zuwanderer in dem Alter schon 2 oder 3 Kinder haben und zudem die Vererbungstheorie von Klugschnacker greift, kann sich das in wenigen Generationen komplett drehen. Das ist dann einfache Mathematik, in dem Fall trifft Zerfall auf Wachstum