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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 22.11.2022, 09:34   #8512
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 22.919
Mal ein Beispiel für einen schönen, leicht verständlichen klimatischen Kipp-Punkt, das Grönlandeis:

Das Eis fließt auch ohne Klimawandel permanent ab und erzeugt dabei an den Rändern große Bruchstücke, die als Eisberge durch das umliegende Meer schippern. Dieser Verlust an Eismasse wird ausgeglichen durch die Neubildung von Eis.

Wo genau bildet sich neues Eis? Auf der Oberfläche des Eisschildes natürlich. Dort schneit es immer wieder. Warum schneit es dort? Weil es da so kalt ist. Und warum ist es da so kalt? Zwei Gründe: Einmal, weil Grönland weit im Norden liegt. Das tun andere Landmassen aber auch, ohne dass dort ein Eissschild gigantische Gebiete bedecken würde. Der Hauptgrund ist die Höhe: Der Eispanzer auf Grönland ist so dick, dass seine Oberfläche in großer Höhe liegt. Dort oben ist es kalt. Durchschnittlich ist die Eisschicht 2.000 Meter hoch.

Eine Erwärmung der Atmosphäre erwärmt die Oberfläche des Eises, wodurch es schmilz. Gleichzeitig verringert sich immer weiter die Dicke des Eisschildes und damit seine Höhe über dem Meeresspiegel. Die Eisoberfläche erreicht immer wärmere Luftschichten, wodurch sich das Abschmelzen noch weiter verstärkt.

Man geht heute davon aus, dass die Eismassen Grönlands bei einer Klimaerwärmung von 3°C komplett abschmelzen und zu einem globalen Anstieg der Meere um 7 Meter bis zum Ende dieses Jahrhunderts führen werden. Mehrere 2020 erschienene Studien kommen zu dem Schluss, dass wir den Kipp-Punkt, bei dem der sich selbst verstärkende Prozess des Abschmelzens nicht mehr aufgehalten werden kann, bereits überschritten ist.

Bevor man sich nun überlegt, welche Städte und Länder bei einem Anstieg des Meeresspiegels um 7 Meter unbewohnbar werden: Wir reden hier nur über den Beitrag Grönlands. Anderswo schmilzt das Eis ebenfalls. Das bereits im Wasser schwimmende Schelf-Eis der Westantarktis bringt kurzfristig weitere 3 Meter.

Hamburg liegt 6 Meter hoch und ist von einem stark wasserführendem Fluss durchzogen, der in das Meer entwässern muss.
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