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Alt 16.06.2022, 11:14   #19
svmechow
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Bei der ÖGD (Magenspiegelung, üblicherweise durch den Zwölffingerdarm bis zur Mündungspapille des Pankreas betrachtet man die Anatomie der Organe und beurteilt die Beschaffenheit der darin befindlichen Schleinhaut.
Die endokrine Funktionsfähigkeit der Bauchspeicheldrüse wird dadurch nicht direkt beurteilbar.
Aber wie gesagt. Ich bin keine Endokrinologin und ich will hier auch gar nicht fachfremd räubern und ein Fass aufmachen, für das ich keinen Deckel parat hab.
Es ist halt so, dass ein Mangel an Pankreasenzymen aus egal welcher Ursache eben auch mit dafür ursächlich sein kann, dass Nährstoffe nicht adäquat aufgespaltet und damit in eine resorbierbarere Form gebracht werden.

Du musst Dir das so vorstellen (sorry wenn ich jetzt doziere), dass die Kohlenhydrate aus dem Gel oder was auch immer das fürn Pamps ist) in aller Regel in einer langkettigen Form vorliegen. Meistens sind das komplexe Stärkemoleküle, in denen verschiedene Zuckerarten mehrfach verzweigt aneinander liegen. In so einer Form kann der Darm das nicht aufnehmen.
Nun gibt es ortsständig in der Dünndarmschleimhaut verschiedene Enzyme, die für eine Aufspaltung dieser Kohlenhydrate zuständig sind. Der ganze Prozess beginnt aber schon ein ganzes Stück weiter stromaufwärts.
Bereits beim Kauen werden mit dem Speichel Enzyme freigesetzt, die eine erste Kohlenhydratspaltung bewirken (hatten wir nicht alle dieses Experiment im Bio-Unterricht 5. Klasse, wo man ein Stück Weißbrot so lang kauen sollte, bis es süßlich schmeckt? Genau das ist das Ding. Durch Aufspaltung komplexer Kohlenhydrate entstehen Einfach- oder Zweifachzucker, die der Dünndarm dann aufnehmen kann).
Dann kommt das Pankreas ins Spiel. Das gibt eben eine ganze Reihe an Enzymen in den Zwölffingerdarm ab, die dort weiter die Carbs zerlegen.
Meine Idee war, ob es nicht da mglw. zu einer reduzierten Enzymsekretion kommen könnte bei manifestem Vorliegen einer Autoimmunerkrankung (auch ohne eine solche könnte das passieren by the way. Ich traf in Hamburg einen Athleten mit genau diesem Problem. Seit der sich Pankreasenzyme zuführt, hat er zumindest auf der Mitteldistanz das Problem der insuffizienten Energieaufnahme nicht mehr. Leider hat es ihn auf der LD doch wieder erwischt.)

Was passiert nun, wenn die Kohlenhydrate nicht ordentlich zerlegt und resorbiert werden können?
Sie fehlen dem Besitzer natürlich zu allererst als Energielieferant. Das alleine ist ja schon fies genug. Aber es geht noch weiter.
Die komplexen Carbs wandern unverdaut weiter stromabwärts und sind üblicherweise hyperosmolar, das heißt: sie ziehen Wasser in das Darmlumen. Wozu Wasser im Gekröse führt, hat jede*r Sportler*in schon dabei oder danach erlebt: man rennt mit zusammengekniffenen Beinen aufs Dixieklo und hofft, dass es da noch Klopapier gibt. Außerdem fehlt natürlich dem Organismus auch die Flüssigkeit, die mit dem Durchfall verloren geht.
Wer es als unverdautes Kohlenhydrat bis in den Dickdarm schafft, dient dann dort der Ernährung seiner Kommensalen. Die Kommensalen sind eine an sich freundliche Horde unterschiedlichster bakterieller Spezies, die für ein gesundes Darmklima sorgen. Und die freuen sich über ankommende Kohlenhydrate, zersetzen diese bakteriell und danken das mit ausgiebiger Gasbildung.


Am Ehesten ist das Ganze ohnehin ein multifaktorielles Geschehen und meine Idee mit den Pankreasenzymen sicher nicht der alleinige Gamechanger. Ich würde es halt einmal abklären, damit da kein Stellschräubchen ausgelassen wird.
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