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Alt 16.11.2022, 09:00   #277
AndrejSchmitt
Szenekenner
 
Registriert seit: 21.08.2017
Beiträge: 565
Nein, ist nicht zu privat. Es gibt jetzt nicht DEN einen Grund, wieso ich aufgehört habe. Ich hab mich ja 2020 nach 20 Jahren Beziehung und einem Kind von meiner Frau getrennt, was schon ein recht harter Einschnitt in meinem Leben war. Im Nachhinein war der Triathlon oder besser gesagt das Training dafür schon mehr oder weniger eine Flucht, aus der damals schon toten Beziehung. Vielleicht auch ein Wegrennen, statt sich mit den Problemen auseinanderzusetzen. Wahrscheinlich der einzige Grund warum ich damit angefangen habe. 2019 bin ich ja damals in Roth gestartet und bin mit meiner Tochter über die Ziellinie, was eines meiner schönsten Erlebnisse bisher war. Das wollte ich eigentlich dieses Jahr noch ein Mal in Roth wiederholen. Aus Gründen, die wohl nur meine Ex-Frau kennt, war meine Tochter aber dieses Jahr nicht dabei. Zudem noch 2 Wochen vorher Corona bekommen und aufgrund der fehlenden Perspektive im Rennen auf ein Finish mit meiner Tochter dann nach dem Radfahren ausgestiegen. Im Nachhinein hätte ich wohl finishen können, aber der Kopf war nicht willig. Tochter nicht da und zweites Ziel, Sub10, nicht realistisch an dem Tag. Zudem noch Horrorgeschichten von Herzmuskelentzündungen im Hinterkopf, also links ran und von der Freundin trösten lassen. Das Rennen war natürlich ein ziemlicher Dämpfer. Während meine Freundin sich am nächsten Tag angemeldet hat (sie sieht das aber eher als ein once in a lifetime event) hab ich mir meine Gedanken gemacht wie es weitergeht und beschlossen aufzuhören.

Meine Tochter ist jetzt ins Gymnasium gekommen und wir Teilen uns mit meiner Ex-Frau die Betreuungszeit. Sie ist also Mi-Sa/So bei mir und den Rest bei ihr. Am Wochenende und 1x unter der Woche bin ich dann bei meiner Freundin, oder sie ist mit ihrer Tochter bei uns. Triathlontraining hat in der Vergangenheit viel Raum in meinem Leben eingenommen und vieles blieb auf der Strecke. Das möchte ich zukünftig einfach nicht mehr. Möchte nicht ständig meinem Kind sagen, Papa hat keine Zeit, Papa muss (als würde das Leben davon abhängen) jetzt trainieren gehen. Mann ist einfach zu sehr eingeschränkt in seinem Leben. Klar, kann man alles managen, aber das würde nur unnötig Stress in mein Leben bringen. Zudem hab ich mich auch immer zu sehr unter Druck gesetzt, du musst diese Zeit erreichen, diese Watt treten, etc.pp. Da blieb der Spass einfach auf der Strecke.

Ich fahre immer noch viel Rad und Laufe auch noch regelmäßig. Aber nie mehr mit irgendeinem Plan, wo man die Einheiten abspulen MUSS. Wetter passt, ab 3 Tage Bikepacking mit der Freundin, spontaner 200er check, ich hab grad Zeit weil die Tochter beim Taekwondo ist, 10er laufen.. Also den Sport in das Leben integrieren, und nicht das Leben um den Sport herum aufbauen und alles danach regeln. Ich hab jetzt 2 LD's gemacht, eine in 11:45 und eine in 10:15. Mein Ziel Sub10 blieb mir verwehrt hab ich aber mittlerweile abgeschlossen mit. Letztendlich muss ich mir nichts mehr beweisen, ich weiß ich bin nicht der unsportlichste Mensch und auch ncht der sportlichste.

Seit ich das so handhabe hab ich auch 10x mehr Bock am Radeln und Laufen. Machen worauf man Bock hat, keine Intervalle kloppen wie ein bekloppter, dafür mal einfach schön graveln im Wald, oder Bikepacken, oder, oder, oder...

Klar, ich könnte einfach des Spaßeswillen noch an Tri Wettkämpfen teilnehmen, ich weiß aber das ich mich dann wieder in eine spirale begeben würde. Da hab ich einfach zu viele Ansprüche an mich da, für mich, gut abschneiden zu wollen. Ich bin auch ohne Tri Wettkämpfe glücklich. Wahrscheinlich gerade glücklicher denn je.

Ich werde allerdings immer Fan des Sports bleiben und verfolge auch nach wie vor viele Rennen, da es einfach in meinen Augen der geilste Sport ist..
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