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Alt 07.10.2022, 20:03   #3
longtrousers
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Registriert seit: 03.07.2011
Beiträge: 3.537
1. Vorgeplenkel

Ich hatte Frust nach meinem Qualirennen in Klagenfurt, weil ich mich dort hängen hab lassen nach einer enttäuschender Schimmzeit und enttäuschem Radfahren. Als ich dann am Ende die kurze Zeitabstände zu denen über mich sah (der Dritte war nur 22 Minuten weg, ich war Siebter) dachte ich shit, zumindest 4. oder 5. hätte ich noch werden können und vielleicht sogar Dritter, wenn ich am Ende des Radfahrens und während des ganzen Marathons nicht in den Komfortmodus gegangen wäre. Zweimal war ich beim Marathon fein ins Dixie gegangen: "ach ja, Türe zu, da kann man sich fein erholen von den ganzen Stress". Bitte was soll der scheiss.

Ja das ist generell ein Problem nach einem Jahr ohne IM, mann fängt die Sache (und sichselbst) an zu idealisieren und geht mit der falschen Einstellung ins Rennen. Detail: ich hatte in Klagenfurt schon Bier eingekühlt und gedacht, zuerst kurz den IM machen und dann endlich ein Bierchen trinken. Mir war der Respekt abhanden gekommen.

Das wollte ich alles anders machen in Hawaii. Mehrere Sachen hatte ich mir mental vorgenommen:
1. Mache immer das Beste raus auf einem bestimmten Zeitpunkt, unabhängig davon was schon passiert ist.
2. Konzentriere dich immer. Registriere die Lapzeiten wie du sie planst. Denke immer scheisse das hier ist die einzige Möglichkeit so gut wie möglich abzuschneiden, denke nicht an das Finish aber an das Jetzt.
3. Kühle nicht von vorneherein Bier ein, das bringt Unglück.
4. Gepinkelt wird in die Hose, nicht aufm Dixie.
5. Wie beschissen es auch gegangen ist, mache auf der letzten Meile einen Entspurt am Anschlag wie bei einem Volksläufchen.

Außer der Mentalen Einstellung hatte ich alles gut vorbereitet. Wie ich in 2017 gelernt hatte, muss man akklamatisieren. In 2019 bin ich dann auch schon 3 Wochen vorher hin, und diesmal auch. Die erste Woche habe ich viel trainiert, aber hatte auf dem Rad etwa 20W weniger als in Deutschland beim Training, mit der gleichen HF. Nach ca. 10 Tagen hat sich das mit daheim angeglichen. Beim Laufen auch. Die erste Woche kann man zwar trainieren, und das subjektive Gefühl ist ok, aber man ist einfach saulangsam.

Ich habe mich hier angewöhnt immer um 7 oder 8 ins Bett zu gehen, sodass ich um 3 oder 4 aufgewacht bin. Nach 10 Tagen hatte ich mich an die Zeitumstellung gewöhnt, und weil es für mich jetzt normal ist um um 4 aufzustehen, habe ich das erste mal ever einen IM ausgeschlafen absolviert (in Klagenfurt bin ich in der Aeroposition bei Abfahrten praktisch eingeschlafen).
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.

Geändert von longtrousers (07.10.2022 um 20:40 Uhr).
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