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Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 10.05.2021, 09:37   #23433
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.167
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Dein Argument besteht aus meiner Sicht hauptsächlich in einer Umdefinition der Begriffe:

Solidarität gäbe es nur zwischen Individuen, nicht aber zwischen Gruppen. Außerdem seien die Handlungen der Regierungen nicht der Wille des einzelnen Individuums, folglich hätten die Entscheidungen gewählter Regierungen mit Solidarität nichts zu tun, denn es fehle die Freiwilligkeit des Einzelnen.
Wer "umdefiniert", kann diskutiert werden, ich sehe einfach ein sehr unterschiedliches Verständnis des Begriffes. Mein Verständnis von Solidarität als individuelle (moralische) Entscheidung sehe ich zumindest in Wikipedia bestätigt:
Ich kann natürlich dann staatliche Regeln befolgen, weil ich mich solidarisiere, oder einfach weil ich mich an regeln halte, ohne jeden persönlichen Bezug zur Sache. Die Solidarität zwischen Gruppen klingt mir zu sehr nach der kollektivistischen Idee, mit der wir in Rumänien auch schon ständig unsere "Solidarität mit allen Werktätigen dieser Welt" bekundet haben - das sind nur hohle Phrasen, zumal auch keine wirkliche Wirkmöglichkeit dahinter steht, so ist Solidarität billig. Das sehe ich besonders heute, wo doch die "Werktätigen aller Welt" nicht solidarisch zueinander stehen, sondern in harter Konkurrenz durch das Lohngefälle.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Aus meiner Sicht gibt es sehr wohl Solidarität und solidarisches Handeln zwischen Gruppen. Ein Beispiel ist die Umverteilung von Geldern über das Steuersystem: Hier ist nicht Herr Schmitt solidarisch mit Frau Meier, sondern die Gruppe der Wohlhabenden mit der Gruppe der prekär lebenden Menschen. Dasselbe gilt für das Rentensystem und die Krankenkassen. Ein Krebspatient bekommt seine teure Behandlung aus der Gemeinschaftskasse der Solidargemeinschaft finanziert.
Ja, die Systeme sind auf das Solidaritätsprinzip aufgebaut, was heißt, daß eine Gemeinschaft für alle Einzahlenden/Beteiligten aufkommt. Das ist das Prinzip jeder Versicherung. Die Einzahlenden machen es aber weniger, um anderen zu helfen, sondern um persönliche Auswirkung von Lebensrisiken für sich zu senken durch "Einkauf" in die Gemeinschaft. Das hat nichts mit der persönlicher Solidarität zu tun, die meine Einzelentscheidungen im Rahmen meiner Grundrechte betrifft. Man ist über die KV mit allen Menschen, die erkranken, solidarisch - persönlich sind einem die meisten Patienten, besonders von nie selbst erlebten Krankheiten, ziemlcih egal, einfach weil der Mensch nun mal sich nicht für beliebig viele andere Menschen engagieren kann.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Solidarität unterscheidet sich von den Almosen durch die Gegenseitigkeit. Wir sind solidarisch mit der Impfgruppe der besonders vulnerablen Menschen, erwarten aber auch deren Solidarität nach geleisteter Hilfe.
Ist nicht meine Sicht. Ich kann mit Menschen solidarisch sein, deren Probleme ich sehe, und denen ich auch beistehen will. Dann tue ich es aber, weil ich es für richtig halte, daß sie Unterstützung bekommen - nicht weil ich von ihnen eine Gegenleistung erwarte. Für mich ist persönliche Solidarität altruistisch, und hat wenig mit solidarischen Versicherungssystemen zu tun.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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