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Alt 19.08.2021, 22:50   #4885
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.720
Eine der liebsten Nebentätigkeiten, die sich beim Leben in der Stadt nach der Bergwanderung als ungeheuer hilfreich entpuppten, kultivierten wir bereits auf den Hütten: die Bezahlerei, hahahaha...

Während wir ja weitgehendst gewohnt sind, dass die Ober/innen und Bedienung/inn/en jeder Nase ihre Zeche einzeln ausrechnen, pfeifen die Rumänen darauf.
Wenn schon nicht alle zusammen bezahlen, dann mindestens der Tisch oder das Zimmer.
Wennst mit Neunen dann also essen gehst oder übernachtest, gibts ordentlich was zu rechnen.
Also, auch wenns wie auf unsrer heutigen Hütte, der Cabanna Podragu, nur drei Menüs, Suppe, Suppe oder Suppe, zum Abendessen gibt (alles ohne Brot, denn das hatten die Esel vergessen, mit raufzubringen)(also nicht die Esel selbser, die tragens natürlich nur, einkaufen hättens die Eseltreiber müssen) und alle das gleiche kosten, die Alternativen beim Frühstück nur zwei Spiegeleier oder nicht zwei Spiegeleier (umgerechnet so 1,20€ oder so...) sind und man auf jeden Fall mit um die ca. 20€ nach unsrer Währung inkl. Übernachtung ausm Rennen geht, rechnet der Deutschländer natürlich penibel seinen Anteil aus, ein prickelnder Spass, der mit dem gesteigerten Angebot in der Stadt mit Bier aus der Flasche oder gezapft, Radler mit oder ohne Alk, diversen Limonaden, Drinks, Digestifs und Cocktails, mehreren Deserts und ner endlosen Auswahl unterschiedlich- (teur)-er Menüs und Beilagen (werden oft einzeln und nach Gusto dazubestellt)(oder auch nicht) natürlich ins Unendliche gesteigert wird.
Bisweilen hatte ich den Eindruck, dass die Rechnererei unds folgende Bezahlen, auch wieder nicht einfach, da man irgendwie ständig nur 50er und 100er in der Hand hat und die anderen auch keine kleineren Scheine haben, fast länger dauert als das Essen.




Am ersten Abend zurück in Sibiu waren wir zwar superklasseoberspitze Essen, es war aber auch n Jazzkonzert aufm Grossen Platz und ich hab nur drei Lieder davon mitbekommen, weil sich die Bezahlerei bis in die Nacht hinzog.




Ich hab mich so tierisch geärgert, dass ich mir nachm Essen noch n Bier bestellt unds Bezahlen abgewartet hab, statt einfach selbst mitzurechnen, nen Zwanzger drauf- und die Summe aufn Tisch zu legen und dann abzudampfen, ich reg mich heut noch auf.
Das einzig Positive an dem Abend war dann, dass ich mir die Lime-App runtergeladen hatte, die Stadt steht, zumindest in einigen Bereichen, an jeder Ecke mit deren 'Trottinettes' voll, und dann heimgerollt bin, während die andern sich erneut auf der 3km oneway-Strecke die Schuhe kaputtgelaufen haben.
Die erste Fahrt dauerte dann leider etwas länger, weil ich superschlau natürlich dachte, ich stell das Ding irgendwohin, wo ichs am nächtsten Tag direkt wieder mitnehmen kann und wo es sonst niemand ausleiht, aber ganz doof sind die ja auch nedd und haben dementsprechend 'tote' Bereiche zum Abstellen gesperrt.
Da fährste dann halt abwechselnd und guckst in der App, wo du die Büchse loswirst, bissd aus der Sperrzone rausbist.

Hier kommt so n Held auf so nem Ding daher, an sich lehne ich das ja konsequent ebenso ab wie Ebikes, um nicht zu sagen, ich hasse es, aber hin und wieder muss man wohl auch mal an seinen Vorurteilen feilen und sie, wie in dem Fall, bestätigen.




Totale Katastrophe, ungefedert, mit den winzigen Rädchen und nur einer Bremse (hinten, während der Motor vorne drin ist) so wie der Knabe aufm Bild fährste auf Kopfsteinpflaster (woraus hier die ganze Fussgängerzone besteht) auf dem ebensten Part, denst findst, aufm Platz also wie mitm Segelschiff kreuzend zwischen den Karrees, in der Fussgängerzone in der (Beton-)Rinne in der Mitte.
Die war in meinem Fall einmal n paar Meter nass, dahinter musst ich rausfahren, weil Fussgänger da liefen für die die Fussgängerzone ja nunmal gemacht ist, s Vorderrad hab ich elegant rausgelupft, hinten wars nix damit und auch sonst nicht. Ehe ich gucken konnte, stand das Ding quer und ich daneben, gerade eben nicht gestürzt, obwohl ichs schon so kommen sah.

Meine Tochter lädt dauernd solche Apps, um die Dinger auzuleihen, ich denke, bei mir wirds mit der einmaligen Erfahrung reichen, aber wer weiss, der Bulli, eigentlich die Bullis, da kommt nämlich grad noch einer vom Nachbarn hinzu, den ich vor der Presse retten will, hat ja nicht nur keine grüne Umweltplakette sondern gar keine, vielleicht wird das der Notnagel, wenn die Dose mal vor den Toren der Stadt erfährt,"Du kommst hier nedd rein!"


Nun, also, zwo Bilder gehn noch, Quatsch, was sag, ich...: drei, bei den 500, die ich gemacht hab, muss man die Hächstzahl von Sechsen im Beitrag wohl ausnutzen auch dann, wenn man nicht alle hier unterbringen will.

Wie gesagt also Podragu-Hütte.




Die stimmte mit meinen Erfahrungen und Erwartungen von Rumänien hundertpro überein. Wie erwähnt nix /gescheids) zu Essen, Sanitäre Anlagen Fehlanzeige, verranzte Waschräume mit gesprungenen Waschbecken, pieselnden Wasserhähnen (die man auch nur ungern angefasst hat), zum Kacken diese Duschschüsseln mit zwo Fussabdrücken drin zum Draufstellen, Ehrensache seit nem Monat nimmer gereinigt, Klopapier natürlich sowieso nicht, Schlaflager n bissl muffig und nun ja, man könnts davon abgesehen fast schon gemütlich nennen, wären nicht die Decken und Kissen, von den Matratzen wollen wir mal gar nicht reden und was sich unterm Laken so abspielt und wie früher schon sind wir heute froh, nicht nur nen dünnen Seide-Hüttenschlafsack dabeizuhaben und sonst nix, sondern nen richtigen (Leicht-) Schlafsack und nen Kopfkissenbezug.




Dann ists natürlich auf der Hütte eh schon 'gemütlich', auch wennst mit ner Gruppe unterwegs bist, die du allmählich kennst, weil die Pritschen nur 60, vielleicht auch 70cm breit sind, aber dann kommt die Hütten wirtin nachts um Eins und will noch zwo Leute unterbringen...

Ja, und da oben gings am Abend runter, 170hm auch wenns nicht so aussieht, und morgens haargenau wieder so weit rauf.


(iss natürlich reingezoomt, was die Kamera hergab)

Unerfreulicher Auftakt zur unerwarteten Königsetappe mit knapp 16km, 1200Aufstiegs- und 1900Abstiegsmetern...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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