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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Wenn ich mal nicht weiter weiß, bild ich einen Hexenkocherkreis
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Alt 07.09.2017, 11:28   #1
captain hook
 
Beiträge: n/a
Wenn ich mal nicht weiter weiß, bild ich einen Hexenkocherkreis

Ich kanns ja nochmal versuchen, mal sehen wozu es führt.

Ich kurbel mal ne Weile zurück...

Mein Team für die Straßenrennen wollte dieses Jahr zur Masters WM nach Albi in Frankreich fahren. Richtig überzeugt war ich nicht, weil ich mit allzulanger Ansteuerung auf ein Rennen hin eigentlich abschließen wollte.

Relativ kurzfristig hab ich dann die Qualifikation für die WM beim Gran Fondo Luxemburg gemacht. Lustige Geschichte, zumal in BeNeLux Jedermann auch wirklich Jedermann ist und man dann mit entsprechenden Kandidaten am Start steht. Vom KT Fahrer über ExProfis über Mastersfahrer bis hin zu echten Jedermännern steht da alles am Start.

Und der Start ist dann auch nicht wie in deutschen Mastersrennen üblich zu einem 50km Kriterium um die Mülltonne, sondern 160km mit einem Profil wie ein Ardennenklassiker. Aufstellung nach Altersklassen im 5 Jahresrhythmus steht die AK 40 dann schon rel. weit hinten. Es wurde also ein Gemetzel beim Vorfahren an die Spitze. Lange Rede kurzer Sinn... es wurde eine Neudefinition meiner Schmerzgrenze, bei der jeder Hügel hinten raus quasi Allout zu fahren war. Aber ich konnte in der ersten Gruppe reinfahren und die Quali war im Sack.

Ein paar Wochen später dann DM, auf die ich mich nicht mit Mastersrennen vorbereitete, sondern vom Team freigestellt wurde und Elite KT/A/B/C fahren durfte, was auch ziemlich gut funktionierte. Da kann man dann auch mal in einem 130km Rennen 50km vorm Ziel gegen die Mannschaften wegfahren mit einem Sprinter am Ar***, der keinen Meter führt und trotzdem ankommen.

Bei der DM dann der Supergau. In perfekter Form in der passenden Situation die perfekte Attacke mit einer in der Folge perfekten kleinen Gruppe gesetzt... und dann wenige KM vorm Ziel einen tiefen Gullydeckel erwischt. Wie sich später rausstellte erwichte es dabei HWS und LWS mit Druck auf Nerven etc. Sehstörung, kotzübel, Schwindel... alles was man grade garnicht brauchen kann. Weiterfahren unmöglich und 2 Wochen ein tauber Rücken waren das Ergebnis statt eines gestreifen Trikots. Ich kann euch sagen... nach ein paar Tagen taub im Rücken beginnt man irgendwann, sich richtige Sorgen zu machen. Also so richtig richtig.

Da ich nun aber ja die Quali hatte, folgten Osteopathen und Physiotermine in Massen. Irgendwann besserten sich die Sympthome dann.

Naja, TT Bike war ich bis dahin dann nicht gefahren und es war nicht mehr lange bis zur WM. Ich hatte die Quali sowohl für das Straßenrennen als auch für das EZF. Ich kam dann also tatsächlich bis zum Start noch so auf 5-6 Einheiten auf dem TT Bike.

Wie unter diesen Umständen am Ende ein 4ter Platz im EZF herausspringen konnte war mir absolut unklar. Noch kurioser konnte nur das Straßenrennen werden. 150km auf ebenfalls hügeligem Kurs mit Attacke bei km25 in kleiner Gruppe... Am Ende Platz 3 und Bronze. In Zahlen... 3:50h mit 313W NP bei rd. 66kg. Danach war dann "leer".

Und nach endlosem blabla kommen wir nun zum Kern der Sache.

Gewonnen wurden beide Rennen von einem ehemaligen französischen ProTour Fahrer, der seit Ende seiner ProTour Karriere einer der besten französischen Amateure ist (nicht Masters, sondern insgesamt...). Wenn also das Ziel für das nächste Jahr sein sollte mal einen ernsthaften Versuch zu unternehmen diesem das Leben zumindest in Ansätzen schwer zu machen, müsste ich wohl im EZF alle Register ziehen was die Aerodynamik und andere Widerstände angeht. Weil dass ich mehr Watt trete oder technisch irgendwelche Vorteile haben könnte, das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht passieren.

Naja, erstmal muss ich mich selbst davon überzeugen, dass ich nochmal ein Jahr Vollgas will und dazu auch bereit bin. Andererseits... mach ichs nicht, ärger ich mich vielleicht mein Leben lang es nicht zumindest mal probiert zu haben.

Kontakt zur Herstellung von Spezialanzügen wurde geknüpft (dieses Jahr mit 08/15 Lycra Anzug), Ultraschall und Co zur Reduzierung von Antriebswiderständen ist bestellt, Aerotests mit wissenschaftlicher Unterstützung scheinen möglich oder werden gegen Bezahlung angegangen. Beim Training (s.o.) ist im EZF Welten Luft nach oben.

Da ichs nun ja schon ne Weile mach, weiß ich natürlich, dass man nicht für Siege trainieren kann, da das schließlich fast alle tun die da stehen. Und der Franzose ist da bei weitem nicht der einige ExPro am Start. So startete zB in Frankreich zB Mat Botrill, der diverse britische TT Rekorde hält und vor nicht allzulanger Zeit noch mit Wiggo und Co um Medallien bei Meisterschaften fuhr.

Es ist also eine Mischung aus Ausleben eines Spleens, Spass am Sport, Interesse am Material und einem ganz großen Schuss Wahnsinn und Beklopptheit. Vermutlich wird es zwischendurch ganz üble Hexenküchenpfuscherei aus eigenen Aerotest, sinnlosen Berechnungen und dubiosen Wachskochereien an Ketten und Co geben. Also alles, was keiner braucht, aber trotzdem spannend ist. Und am Ende sind minimum 50% Kopfsache.

Zwecks vernünftiger Fotos zur Stirnflächenbestimmung hab ich jetzt erstmal von einem Kollegen Fotomaterial geliehen mit Stativ und Co, damit ich da mal ein bisschen was ausprobieren kann. Ich werde dann auch mal ein paar Bikedetails zur Diskussion stellen. Da hier einige richtige Auskenner an Bord sind, hoffe ich auf interessanten Austausch.

Ich lass das mal so lose lostreiben und schau mal, wohin das am Ende führen wird.
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