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Alt 19.10.2022, 13:33   #1506
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.261
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Dem alten Monetarismus hängt doch keiner mehr nach. Wir sehen doch längst eine Fiskaldominanz. Der Punkt ist, dass eine Erhöhung von Schulden halt nur dann Inflation erzeugt wen undzugleich(!) eine gestiegene Nachfrage nicht mehr bedient werden kann. Deine Behauptung ist also nur zutreffend, wenn beide Bedingungen gleichzeitig zutreffen.

Da in der globalisierten Welt Nachfrage grundsätzlich immer bedient werden kann, sind Schulden diesbezüglich grundsätzlich nicht ursächlich.

Weil durch Corona und jetzt durch den Ukraine Krieg allerdings die Nachfrage (temporär) nicht mehr bedient werden kann, sehen wir die Auswirkung der Geldpolitik in der Inflation. Das wird aber temporär sein und am Ende wird sich das - trotz Schulden - wieder einpendeln. Außerdem sind ja gerade bei dem Thema Corona auch noch statistische Effekte mit drin (Mehrwertsteuersenkung bzw. deren Rücknahme).

Sollten wir als Konsequenz des Ukrainekrieges eine Deglobalisierung erleben, ist der Zusammenhang wieder ein anderer, weil die grundsätzliche Möglichkeit wegfallen wird, alles jederzeit sofort Verfügbar zu haben. Glaube ich daran? Nein. Das wird nie im Leben geschehen.
Aufgrund der zyklischen Phase der globalen Weltwirtschaft 2021 - Aufschwung nach Corona-Einbruch - und wegen der Lockdowns in China bestand eine Warenknappheit schon 2021 vor dem Ukrainekrieg, welcher 2022 die Knappheit der Angebote (bei Lebensmitteln und Energie) noch verstärkt hat. Solche Phasen werden zyklisch IMHO sicher regelmässig auftreten und sich wieder ändern, da stimme ich Dir zu. Es kommt dann aber meines Erachtens ganz konkret darauf an, ob die Fiskalpolitik 2022 mit ihren kleinen Stellschrauben adäquat reagiert, d.h. ob sie die Krisen verschärft oder abmildert.

Meines Erachtens hat die aktuelle Warenknappheit bei den Vorprodukten mit dem Ukrainekrieg eher weniger zu tun. Interessant finde ich die ausführlichen Ausführungen zu dieser Umfrage im verarbeitenden Gewerbe vom statistischen Bundesamt.: Zusammenhang zwischen Materialknappheit und Industrieaktivität: In einer Befragung des ifo Instituts gaben im September 2022 rund 65,8 % der einbezogenen Industrieunternehmen an, von Produktionsbehinderungen durch knappe Rohstoffe und Vormaterialien betroffen zu sein. Im Maschinenbau und der Autoindustrie sind es über 80 %. Seit Mitte des Jahres 2020 hat sich der Auftragseingangsindex deutlich stärker entwickelt als der Produktionsindex.

Mit der vertretenen Meinung, schuldenfinanzierte Gaspreisbremse fördert Inflation, stehe ich ja nicht alleine da:

Zitat:
"Führende Wirtschaftsforschungsinstitute warnten davor, dass eine Gaspreisbremse die ohnehin schon hohe Inflation weiter anfachen könnte. Eine solche Bremse ist zudem in der Kritik, weil es nach Ansicht von Kritikern dann weniger Anreize gebe, das knappe Gas zu sparen. Wegen des hohen Importanteils erfordere eine Senkung des Gaspreises „massive Subventionen, die ihrerseits natürlich dann neue Kaufkraft in den Privatsektor pumpen würden“, sagte Stefan Kooths vom Institut für Weltwirtschaft Kiel bei Vorstellung des Herbstgutachtens der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute. Damit werde der gesamtwirtschaftliche Preisauftrieb abermals angefacht."
https://www.rnd.de/politik/gaspreisb...AQG7LHMGE.html

Geändert von qbz (19.10.2022 um 14:17 Uhr).
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