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Alt 07.12.2020, 11:54   #362
Frau Müller
Szenekenner
 
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Registriert seit: 21.09.2016
Beiträge: 569
Ich bin nicht ganz so euphorisch in Bezug auf die gestrige Übertragung. Oftmals ist es ja eine Frage der Erwartungshaltung. Die war naturgemäß hoch. Hat die PTO im Vorfeld doch nicht mit Superlativen gegeizt. „Offering world class coverage previously unseen in triathlon.“ Das mag im Vergleich zu anderen Triathlonveranstaltungen, insbesondere dem Ironman Hawaii, stimmen. Aber im Vergleich zu wirklich Weltklasse-Sportübertragungen? Wohl eher nicht. Und damit sind wir beim zweiten Einflussfaktor subjektiver Wahrnehmung neben der Erwartungshaltung. Der Benchmark.

In Summe kommt bei mir eine 3- heraus. Schulnote. War halt sehr durchschnittlich mit leichten Abzügen wegen merkwürdiger Regieversäumnisse. Völlig unverständlich z. B., dass ein einbrechender und überholt werdender Brownlee nicht live gezeigt wird. Oder das Interviews mit den Zieleinlaufenden geführt werden, die keiner versteht, weil der Ton abgedreht ist. Und man dann auch noch die Nachfolgenden verpasst. Als Triathlon-Nerd ist mir so eine Übertragung natürlich viel lieber als keine. Dafür bin ich auch bereit zu zahlen, habe es auch getan und würde es auch wieder investieren. Aber erschließe ich so weitere Zielgruppen? Komme ich so in den Massenmarkt der Sportfans? Kann ich mir nicht vorstellen.

Man muss das Rad ja auch nicht neu erfinden. Etablierte Formate lassen sich doch gut von anderen Sportarten übernehmen. Warum nutzt man die Datenvielfalt nicht besser? Warum werden z. B. keine Watt- oder Herzfrequenzwerte angezeigt? Wie wäre es mit schnellster Rennrunde, schnellstem Kilometer, Vergleich der letzten drei Runden/Kilometer zwischen zwei Sportlern? Statistischen Prognosen zur Rennentwicklung? Über die Auswertung und zuschauerfreundliche Aufbereitung der Daten lassen sich dann doch auch sieben Stunden Übertragung besser füllen. Das verleiht auch den Kommentatoren mehr Stoff und Sicherheit.

Und ab von den Daten: Statements von den Athleten, die als Einspieler gebracht werden. Wie der von Holly Lawrence. Das allerdings bitte prägnanter und nicht immer so pathetisch. Warum befragt man nicht zwischendurch verschiedene Trainer zum Rennverlauf? Warum werden ausgeschiedene Triathleten nicht interviewt? Warum berichten keine Reporter direkt aus der Wechselzone? Oder dem Penalty-Zelt. Auge in Auge mit Vincent Luis und Anne Haug. Einfangen der echten Emotionen in Echtzeit! Ach wäre das schön.

Auch das Rennen kann man aufwerten. Prämierung der schnellsten Rennrunde, der höchsten Durchschnittswatt, der meisten Überholvorgänge, des aktiven Fahrers… Da ist so viel möglich!

Bin ich für alles? Nein, natürlich nicht. Das waren nur mal einige Ideen in wenigen Minuten herunter geschrieben. Manche sind bestimmt auch kontraproduktiv. In Summe ist doch aber bei dem Rennen nicht viel mehr passiert als mehr Zeitmessmatten und die Einblendung des Leaderboards. Ich bin von der Übertragung wirklich enttäuscht.
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