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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Kristian Blummenfelt auf der Langdistanz
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Alt 03.12.2021, 21:37   #269
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 22.798
Zitat:
Zitat von freerunning Beitrag anzeigen
Ich hatte ja schon vor dem Rennen beider norwegischer Protagonisten die Meinung geäußert, dass diese eine neue Ära einläuten werden. Grund ist die Professionalisierung (bspw. Höhentraining, Laktatsteuerung, Gruppendynamik, Hitzeanpassung etc.) Dazu kommt eine Laufstärke, die auf einem besseren Level angekommen ist und den bisher recht großen Abstand zu den Solomarathons verringert hat.
Allein die Superschuhe haben in den letzten Jahren mehrere Minuten beim Laufen gebracht, die Erkenntnisse zur Verpflegung lassen plötzlich 120 Gramm KH pro Stunde zu und ermöglichen es härter Rad zu fahren ohne die Speicher zu entleeren und noch Energie fürs Laufen zu haben. Schlussendlich werden die Erkenntnisse zur Aerodynamik immer mehr berücksichtigt. Das Giant Trinity der Norweger hat kaum jemand erwähnt.
Höhentraining machen viele, wenn auch im Triathlon nicht in dem Umfang.

Die Laktatsteuerung ist bei vielen Olympiastützpunkten schon lange etabliert. Feldmessungen sind unter Umständen stark fehlerbehaftet, sodass man auf Labordiagnostiken nicht verzichten kann. Die machen jedoch alle, nicht nur die Norweger. Und zwar schon lange, wie Du ja selbst weißt.

Gruppendynamik: Das ist sicher ein guter Punkt. Die Laktatmessungen im Feld haben jedoch die Aufgabe, die Gruppendynamik einzuschränken.

Kohlenhydrataufnahme von 120 Gramm pro Stunde: Meinst Du Maurten? Das wurde bis heute nicht nachgewiesen. Mir ist unbekannt, wie viel Blummenfelt tatsächlich aufgenommen hat.

Aerodynamik: Hier hat sich viel getan, da stimme ich Dir zu. Blummenfelt ist diesbezüglich aber auf dem Niveau von Amateuren, was Sitzposition und Anzug betrifft. Sein Rad ist eher unterdurchschnittlich. Wohl auch durch ein Missgeschick im Vorfeld (die richtigen Reifen vom Sponsor kamen nicht an) brummte er mit höherem Rollwiderstand durch Cozumel, als bei einem normalen Trainingsrennrad.

Hitzeadaption: Der Körper lernt dabei zweierlei. Erstens: Früher mit dem Schwitzen anzufangen. Das frühere Schwitzen spielt bei einem Sport, in dem man sich fortwährend durch Wasserbecher und Schwämme klatschnass macht, vermutlich keine große Rolle. Zweitens: Eine höhere Körpertemperatur zu tolerieren, meines Wissens nach jedoch in engen Grenzen.

Entscheidend ist hier letztlich die Wärmeabgabe über die Haut. Denn der Körper wird mit über 1.000 Watt von innen aufgeheizt. Er muss also 1.000 Watt über die Haut wieder loswerden. Aufgrund seines deutlich vorhandenen Unterhautfetts und seines kompakten Körperbaus ist er hier eindeutig gegenüber einem langen Schlacks im Nachteil. Einem Jan Frodeno, der permanent unter südlicher Sonne trainiert, macht er damit vermutlich keine Angst.

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Wenn ich jetzt die Punkte Höhentraining, Laktatsteuerung, Gruppendynamik, Kohlenhdrataufnahme, Aerodynamik und Material sowie die Hitzeadaption aufsummiere, komme ich lediglich beim Höhentraining auf einen möglichen Vorteil. Sollte das der entscheidende Punkt sein?

(Ich weiß es freilich auch nicht. Nochmals danke für die Diskussion an alle).
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