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Alt 06.01.2012, 18:43   #394
bellamartha
Szenekenner
 
Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.166
Leben und Tod...

...sind manchmal nah beisammen - auch auf einer Drogenentzugsstation.
Zuerst erfuhren wir heute Morgen, dass der routinemäßige Schwangerschaftstest bei Aufnahem von Frau D. positiv ist. Heute Nachmittag war sie bei den Gynäkologen, die fest stellten, dass sie schon in der 14. Schwangerschaftswoche ist, die Abtreibung, an die sie nach dem Testergebnis spontan dachte, also nicht mehr möglich ist. Sie ist noch jung und hatte erst vor kurzem ihr erstes Kind während einer Haftzeit bekommen. Das Kind lebt jetzt in einer Pflegefamilie. Der Vater des ungeborenen Kindes ist auch ein Patient von uns, mit dem sie lange zusammen war, jetzt aber eigentlich nicht mehr. Naja, im Bett waren sie offenbar schon mal noch. Er ist aktuell clean. Hoffentlich wird er nicht auch wieder rückfällig über den nun kommenden Stress. Sie wollte eigentlich eine Therapie antreten, hatte sich mit der Drogenberatung um alles gekümmert und jetzt müssen wir erst mal sehen, wie es weiter geht. Normalerweise entgiften wir keine Schwangeren, sondern belassen sie in Substitution, aber sie will die Therapie unbedingt machen. Ob die Einrichtung sie allerdings schwanger nimmt, ist auch noch offen.

Eben stand dann noch Herr G. vor der Türe. Völlig voll mit Heroin und fix und fertig. Wir hatten vor Weihnachten aufgenommen und aufgrund von Beschwerden zu den Proktologen geschickt und dort wurde Darmkrebs festgestellt. Wir haben dann die Beikonsumentgiftung fertig gemacht (er ist in Substitution, hat aber Medikamente und Alkohol missbraucht) und ihn dann vor einigen Tagen ins Uniklinikum nebenan verlegt, wo er operiert werden sollte. Weitere Untersuchungen haben dann aber zahlreiche Methastasen gezeigt und er hat die Operation nun abgelehnt und wurde rückfällig. Da haben sie ihn eben vor die Tür gesetzt und er schlug wieder bei uns auf. Er ist ganz fertig und hat Todesangst.

Ein anstrengender Tag hier für alle heute. Für mich aber auch viel positives heute, weil ich zwei wichtige Anträge für Anschlussbehandlungen fertig bekommen habe. Auch hier wieder Exteme: eine blutjunge Patientin, die eigentlich gar nicht auf unsere Station gehört, weil sie kein Heroin, sondern nur Amphetamine nimmt und die andere eine Frau, die seit 25 Jahren heroinabhängig ist und nun die Entscheidung getroffen hat, dauerhaft in einem beschützten Rahmen zu leben.

Jetzt noch meine Angehörigengruppe und um 19:30 Uhr gehe ich nach Hause. Dann waren es heute 12 Stunden Psychiatrie und das reicht dann auch. Um 20 Uhr gehe ich ins Kino.

Bezüglich des Swim & Run habe ich mich für 4 Km schwimmen und 21 km laufen entschieden. 12 km schwimmen finde ich gut, aber nicht auf der öden Regattabahn, das will ich lieber draußen machen.

Viele Grüße
Judith, erschöpft und nachdenklich.
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