Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich sehe keinerlei Anlass, die Ideologie von Hitler oder seiner Partei "ideologisch neu einzuordnen". Was soll dieser Unsinn?
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Ich schrieb nie, daß man etwas neu eizuordnen hätte, sondern nur, daß es interessant sein kann, wie sich Leute zu ihrer Zeit eingeordnet haben.
In der Geschichtsschreibung wird natürlich ständig neu eingeordnet. Je nach Epoche und Zeitgeist wir die Vergangenheit immer wieder neu erklärt und eingeordnet - und meist deutlich abweichend davon, wie sich die Protagonisten in ihrer eigenen Zeit gesehen haben.
Ich finde es als Geschichtsinteressierter hoch spannend, solche Einordnungen aus unterschiedlichen Zeiten zu vergleichen, und Gemeinsamkeiten bei unterschiedlichen Ideologien zu finden. In meiner Kindheit wurde die ganze Geschichte (bereits ab der Steinzeit) als Klassenkampf interpretiert, und die Gegner der Arbeiter und Bauern oder Unterdrückten waren immer reaktionäre Imperialisten. Eine andere Geschichstssicht konzentriert sich auf Eroberer/Kolonialisten und ausgebeutete Völker. Aktuell versuchen wir alles in klare links-rechts-Schemen zu pressen.
Da stört es natürlich, wenn plötzlich starke Gemeinsamkeiten zwischen linken und rechten Diktaturen auftauchen - auch wenn sie noch lange nicht zur Gleichsetzung führen, oder die Bewertung an sich ändern müssen. Die Nazi-Herrschaft war nicht so schlimm, weil sie rechts war, sondern dadurch, was sie vertreten und getan hat. Wenn sie in ihrer Ideologie Elemente hatten, die auch bei Linken zu finden sind, verringert das überhaupt nichts davon. Ebenso ist die AfD nicht übel, weil sie rechts ist, und ich bin nicht gegen die Grünen oder die Linke, weil sie links wären, sondern wegen dem, was sie jeweils tun und lassen will.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Adolf Hitler ist als einer der schlimmsten Verbrecher der Menschheit in die Geschichte eingegangen. Daran gibt es nichts zu relativieren.
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Einverstanden.