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Zitat von keko#
Bei der AfD geht es aber um grundsätzliche politische Systeme. Um den Austritt aus der EU, ...
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Mein Verständnis zur EU ist etwas differenzierter: soweit ich weiß, will die AfD eine EU, die sich auf die wirtschaftliche und ggf. militärische Zusammenarbeit beschränkt und nicht in die Souveränität der Mitgliedstaaten eingreift, also ist sie gegen einen Europäischen Bundesstaat. Eine Reform in diese Richtung ist ihr erstes Ziel, und der Austritt ist nur die Option, falls die Reform so nicht möglich sein soll. Das kann ich nachvollziehen, da ich die EU inzwischen auch für viel zu übergriffig halte, und für eine Begrenzung ihrer Einmischung in Angelegenheiten einzelner Staaten bin.
Auch kann ich keine "grundsätzlich andere politischen Systeme" von der AfD her erkennen. Wenn sie den "Parteienstaat" abschaffen wollen, ist das für mich eine massive begrenzung der Macht der Parteien gegenüber der freien Gewissensentscheidung des einzelnen Abgeordneten, und die Begrenzung des Einflusses der Parteien; die Schweiz zeigt mir, daß Demokratie mit weniger Dominanz von Parteien als Institutionen funktionieren kann (und nicht schlechter).
Ich glaube, bei vielen AfD-Forderungen ist es eine Frage der Erwartungen oder Befürchtungen, was man sich darunter vorstellt, bzw. wie man sie verstehen will. Welche Interpretation richtig ist, kann man erst erkennen, wenn sie auch mal agieren können - bzw. in Koalitionen sich mit anderen einigen müssen. Ich glaube aber nicht, daß die AfD mehr Schaden anrichten kann, als die Pendants in Schweden, Italien oder Niederlande; alle rechten Parteien in diesem Spektrum kochen mit dem gleichen Wasser.