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Zitat von Plasma
Dann hören diese unsäglichen NS Vergleiche vielleicht mal auf.
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Dieses Thema ist etwas, was ich auch als Übermoralisierung empfinde. Kaum ist man etwas rechts von der gefühlten medial-moralischen Mitte oder des "guten Anstands", läuft man sehr schnell Gefahr als Nazi betitelt zu werden. Wenn man Pech hat realisiert sich die Gefahr sogar und ist man im Netz (z.B. auf X) unterwegs, ist der Shitstorm nahezu gesichert.
Das tut einerseits einer rechten Politikposition unrecht, vergiftet die Debatte und verharmlost den Nationalsozialismus. Wenn ich es recht überlege hat sich da seit Strauß nicht viel getan: Strauß beschimpfte SPDler als Kommunisten und Grüne als Sowjetkavallerie. Kommunist ist heute kein Schimpfwort mehr, der Käs' ist gebissen. Heute ist es der Nazi oder der Putinversteher, was als "Doppel-Wums" der Schimpfwörter eingesetzt wird.
Der Unterschied: Heutzutage lamentieren nicht nur nur politische Populisten wie damals Strauß und heute Aiwanger oder Söder. Die Rede vom Putinversteher und Nazi ist mehr oder weniger direkt in den Kommentaren und in Teilen der Bevölkerung angekommen. Jedoch wird die Schlacht auf dieser Ebene erbarmungs- und gnadenloser geführt als noch zu Strauß Zeiten in der Politik.
Eines ist aber trotz allem aus meiner Sicht klar: Bei der AFD gibt es neben völlig weltfremden Positionen (z.B. Austritt Eurozone uvm.), die deren thematische Inkompetenz deutlich zeigen, eben auch Positionen die extrem grenzwertig oder gar drüber sind. Das Problem: In den Programmen der AFD liest man solche Positionen nur zwischen den Zeilen, als Konsequenzen des Faktischen (wenn-dann) oder nur sehr abgeschwächt. Allerdings führen ihre Personen derartige Reden - und hier kann man die Gefahr erkennen, meine ich. Allen voran spreche ich von Höcke, Chruppalla, Gauland, Weidel oder Kalbitz. Die Wahlkampf und Bierzeltreden noch gar nicht berücksichtigt.
