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Thema: Corona Virus
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Alt 07.12.2021, 12:11   #28476
Hafu
 
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Zitat:
Zitat von hein Beitrag anzeigen
Dieser letzte Punkt ist auch der Grund, warum unser Gesundheitssystem so robust gegenüber Veränderungen ist. Top Lobbyisten sind z. B. Andreas Gassen (Kassenärztliche Bundesvereinigung) oder Ingo Morell (Deutsche Krankenhausgesellschaft). Auf der Verwaltungsebene ist unser Gesundheitssystem in viele Geld-Töpfe aufgeteilt. Hinter jedem Topf hängt ein riesiger Verwaltungsapparat. Auf dieser Ebene ist der Krankenhaus-Bereich der größte Feind der niedergelassenen Ärzte (die Ärzte, die ambulant oder stationär arbeiten, sehen das naturgemäß anders). Wenn es z. B. strukturelle Probleme gibt, die durch eine bessere Kooperation von ambulant und stationär gelöst werden können, dann fürchten die Interessensvertretungen, dass diese Kooperation dazu führt, dass der eigene Geld-Topf kleiner wird. In der Konsequenz werden nur Problemlösungen akzeptiert, bei denen mehr Geld auf den betroffenen Bereich geschmissen wird.
Lauterbach weiß das alles, daher bin ich gespannt an welche Änderungen er sich überhaupt heranwagt.
Top-Beitrag, weshalb ich ihn mal eben in ganzer Länge zitiere.

(Ich habe sicher rund 10 Jahre gebraucht, bis ich unser Gesundheitssystem, das einerseits auf die Sicherstellung zentraler, staatlicher Aufgaben andererseits aber gleichzeitig bei allen beteiligten Akteuren von den Krankenhäusern, über den ambulanten Versorgungsbereich bis hin zur Pharmaindustrie und den Apotheken auf das Erwirtschaften maximaler Profite ausgelegt ist, so halbwegs verstanden habe. Alleine der Unterschied zwischen Privatkassen und gesetzlichen Kassen sowie die gravierenden Vor- und Nachteile, die beide Systeme für Patienten und Leistungserbringer haben erfordert einen unglaublich komplexen Lernprozess.
Ich würde von keinem anderen Kandidaten für den Posten eines Gesundheitsministers erwarten, selbst wenn er sich vielleicht schonmal auf kommunaler oder landespolitischer Ebene mit Gesundheitspolitik beschäftigt hat, dass er diesen Prozess des Verstehens all der Abhängigkeiten im deutschen Gesundheitssystem schneller durchlaufen könnte.
Ehe ein "frisches Gesicht" sich nur halbwegs in der Materie auskennen würde, wäre die Legislaturperiode vorbei, dass haben unzählige frühere Minister auf diesem Posten wie Philipp Rösler oder Ulla Schmidt "eindrucksvoll" belegt. Lauterbach hat da einen klaren Startvorteil.

Unter dem Strich ist unser Gesundheitssystem, das hat diese Pandemie auch wieder belegt ohnehin im Vergleich zu anderen Industrieländern ziemlich effektiv, wenn man nur an den Vergleich mit England, Frankreich, Italien oder Spanien denkt und nicht einmal so extrem teuer, wenn wir uns z.B. mit den USA vergleichen. Was aber natürlich nicht heißt, dass z.B. auf Ebene der Gesundheitsämter, dem gesamten Prozess der Digitalisierung im gesamten GEsundheitswesen nicht riesige Baustellen und Potenziale für eine höhere Effektivität schlummern würden.
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