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Zitat von qbz
Das Virus vom Typ A vermehrt sich in seinem Wirt, dem Menschen, mit Kopien, Replikationen. Es entstehen dabei zufällige kleinere oder grössere Kopierfehler, darunter ein Virus vom Typ Q und eines X. Ist Typ Q zufällig leichter übertragbar als A, setzt er sich mit der Zeit durch. Sind die Menschen immung gegen A und Q, aber vielleicht schwächer immun gegen X, verbreitet sich X. So in etwa. 
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Genau so habe ich es gemeint. Zusätzlich ist es auch so, dass ein mutiertes Virus zwar einen Selektionsvorteil hat, wenn es leichter übertragbar ist, was der Grund ist, dass sich die britische Mutation ziemlich schnell im Rest von Europa ausgebreitet hat, dass es aber kein Vorteil für das Virus ist, wenn es seinen Wirt (also den Menschen) schwer erkranken lässt.
Im Gegenteil: leicht erkrankte Menschen verbreiten das Virus länger (weil sie ihre Sozialkontakte nicht einschränken) als schwer erkrankte, so dass langfristig eher Mutationen sich durchsetzen, die leichtere Krankheitsverläufe verursachen und ihren Wirt nur in Ausnahmefällen töten.
Drosten z.B. erwartet in zwei bis drei Jahren, dass aus SARS-Cov2 ein sog.
endemisches Erkältungsvirus wird, also eines der eher harmlosen Viren, die saisonal gehäuft auftreten evt. auch jedes Jahr in leicht geänderter Zusammensetzung wie das Influenzavirus, so dass man die Impfung jeweils jährlich verändern muss, letztlich aber ein Erreger mit dem zurecht zu kommen unser Immunsystem irgendwann gelernt hat.
Eine andere Hypothese, die in Fachkreisen kursiert, rechnet damit, dass es dank der überraschend wirksamen Impfungen gelingt,
SARS-CoV2 ähnlich wie das Masernvirus, das übrigens wesentlich ansteckender als Covid-19 und wesentlich tödlicher (v.a. für kleine Kinder) ist,
weitgehend zu eliminieren und nahezu auszurotten.
Marco Binder, ein Heidelberger Virologe, der es noch nicht in die üblichen Talkshows geschafft hat, aber dafür auf Twitter sehr aktiv ist, hat gestern die verschiedenen oben skizzierten Zukunftsszenarien sehr gut und logisch nachvollziehbar dargestellt.
Eigentlich sind beide Szenarien doch eher optimistisch und weil die kurzfristige Perspektive hier in Deutschland gerade jetzt so unbefriedigend ist, tut es gut sich mit der etwas ferneren Zukunft zu beschäftigen.