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Alt 04.02.2021, 23:34   #4353
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.567
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Stimmt, die Auflistung läßt aufhorchen, es gibt auch aktuell ähnliche Entwicklungen, wenn auch (noch?) nicht ganz so dramatisch wie vor 80 - 90 Jahren (dafür weit über Deutschland hinaus): Lesungen bestimmter Autoren sind durch Gewaltandrohung nur noch unter Polizeischutz oder gar nicht möglich, Bücher werden aus Bibliotheken aussortiert, Statuen berühmter Menschen werden umgeworfen, Bilder werden aus Museen entfernt, Hochschulen lassen "unerwünschte" Dozenten nicht ihre Vorlesung halten oder Studenten mit unliebsamem Hintergrund werden öffentlich an den Pranger gestellt, Unliebsame Personen werden aus Filmen rausgeschnitten, (Beispiele sind zufällig, zu jedem Punkt finden sich viele Treffer). Dagegen muß man tatsächlich die Demokratie verteidigen, finde ich auch.
Entschuldige bitte Schwarzfahrer, ich sehe das komplett anders. Eigentlich habe ich mit so einer Antwort auf das von mir geschilderte Schicksal von Erika und Klaus Mann nicht gerechnet. Wie würden Sie und andere Naziververfolgte von damals Dir antworten, wenn Sie könnten?

Zum ersten reisst Du meinen Satz aus dem Zusammenhang, indem Du nur einen Halbsatz zitierst und den konkreten Kontext (Nazizeit, Faschismus) weglässt, in den ich die Verfolgung stellte, "bei zahlreichen berühmten deutschen Intellektuellen entwickelte sich quasi ihr antifaschistisches Bewusstsein und ihre antifaschistische Einstellung mit dem konkreten Erlebnis der Verfolgung".

Zum Zweiten ist es komplett verdreht (pervers) - ich beginne mal nur mit Deinem ersten Zitat - die Absage einer Lesung, einer Buchpromotion von Sarrazin mit der Bücherverbrennung und der persönlichen Verfolgung, Ermordung oder Flucht von Literaten während der Nazizeit zu vergleichen. Sarrazin´s Buch war ein Bestseller, wurde von Bild schon im Vorfeld promotet und wenn seine eigene Buchpromotion an manchen Orten auf Proteste stiess, bewies genau das eine lebendige, funktionierende Demokratie.

Drittens relativiert man auf diese Weise das damalige Unrecht, indem man heutige Publizisten rassistischer Meinungen, sogar Bestseller, mit der damaligen Verfolgung, Vertreibung, Ermordung humanistischer, bürgerlicher und sozialistischer, jüdischer Schriftsteller und Künstler durch die Nazis gleichstellt und sie als Opfer statt als Schreibtischtäter sowie die Kritiker als Meinungsunterdrücker darstellt.

Geändert von qbz (04.02.2021 um 23:56 Uhr).
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