Als Jugendlicher in den 60zigern erlebte ich die Kriegspropaganda der USA anlässlich des Vietnamkrieges und der "freien Welt" in den Medien, auch in der neutralen CH durch die NZZ u.a vertreten. Kritiker dieser einseitigen, verzerrten Propaganda (genannt Nachrichten) wurden damals zu Staatsgegnern und Staatsfeinden der "freien Welt" erklärt. Seither kann mich in der Hinsicht nichts mehr schockieren. Für diejenigen, die sich für das Thema "Manipulation durch Medien" interessieren, hier einen Link auf ein Interview mit dem Journalisten David Goeßmann, der einen Beitrag im Buch "ARD & Co. Wie Medien manipulieren" verfasste.
"Herr Goeßmann, auch Sie sind mit einem Beitrag im gerade erschienenen Buch „ARD & Co.: Wie Medien manipulieren“ vertreten. Und ich dachte immer, der Vorwurf, Medien würden manipulieren, käme „von rechts“ – Sie aber erheben ihn auch als Journalist. Wie kommt es dazu? Wogegen richtet sich Ihre Kritik?
"Lassen Sie es mich mit einem der größten investigativen Journalisten des letzten Jahrhunderts sagen. Der US-Journalist I. F. Stone hatte bei seiner Arbeit ein ehernes Prinzip: Reporter sollten mit der Voraussetzung an ihre Arbeit gehen, dass mächtige Institutionen lügen und nicht damit, dass sie die Wahrheit sagen. „Governments lie“, war seine Devise. In den 1950er Jahren wollte jedoch keine Zeitung den angesehenen Journalisten anstellen. Er stand auf schwarzen Listen der US-Regierung.
1953 gründete er das berühmte I.F. Stone Weekly, einen Newsletter, aus der Not geboren. Der „muckraking journalist“ Stone war damit eine Art Pionier-Blogger, Vorbild für unabhängige Journalisten wie Michael Moore, Glenn Greenwald oder Jeremy Scahill. Während New York Times, CBS und Co. in den Vereinigten Staaten einfach Regierungspropaganda weiterreichten, opponierte Stone bereits früh gegen den Vietnamkrieg, gegen Diskriminierung und politische Repression."
Fortsetzung des Interviews hier