Zitat:
Zitat von Helmut S
Das ist doch nicht das was er gesagt hat.
|
Ja, das habe ich zu knapp und missverständlich zusammengefasst. Vielleicht versteht man trotzdem, worauf mein Widerspruch zielte.
Zitat:
Zitat von Helmut S
Und zumindest ist völlig richtig: Der Begriff des freien Willens ist kein naturwissenschaftlicher Begriff sondern im ursächlichen ein Geisteswissenschaftlicher.
|
Nur aufgrund eines Missverständnisses. Man dachte damals, der Mensch habe einen Geist, der unabhängig von seinem Körper zu betrachten oder zu beurteilen sei. Dinge wie Seele, Bewusstsein oder Psyche verortete man daher im geisteswissenschaftlichen Bereich.
Heute sieht es meines Wissens nach sehr danach aus, dass psychische Phänomene ein Produkt des Gehirns sind. Auch wenn man das subjektiv anders erlebt. Das Gehirn wiederum ist ein Ergebnis der Evolution.
Wäre die Evolution unserer Art anders verlaufen, etwa, indem wir uns nicht zweigeschlechtlich, sondern eigengeschlechtlich fortpflanzen würden (jeder befruchtet sich selbst), würden auch tiefste Gefühle wie die Liebe anders sein. Wir lieben ja normalerweise diejenigen Menschen am meisten, die mit dem Überleben unserer Gene zu tun haben. Damit meine ich: Die tiefste Liebe eines Mannes gehört gewöhnlich einer Frau, also dem sexuellen Gegenpart, dann den Kindern, dann dem Rest der Familie, dann dem sozialen Nahbereich wie Freunde etc.
Das müsste ja nicht so sein: Wir könnten alle emotionslos mit Person X Kinder zeugen, während unsere Liebe Person Y gehört. In aller Regel ist das jedoch nicht der Fall: Man liebt den Geschlechtspartner.
Ich will mit diesem Beispiel ausdrücken, dass "geistige" Dinge oft ein Ergebnis naturwissenschaftlicher Vorgänge sind. Das Phänomen der Liebe, selbst wenn es romantisch empfunden wird, ist ein kulturell überformtes Ergebnis der Notwendigkeit, dass unsere Gene die nächste Generation erreichen müssen, oder untergehen.