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Alt 28.04.2015, 13:12   #582
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.942
Zitat:
Zitat von DasOe Beitrag anzeigen
Okay, mal angenommen, die These Menschen stehen mit Tieren auf einer Stufe, ist allgemeingültig.

Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Es geht aus meiner Sicht darum, vermeidbares Leid zu vermeiden. Wer auf welcher Stufe steht, spielt dabei keine Rolle.

(Zu den vermeintlichen "Stufen" möchte ich noch sagen: Diese existieren da facto nicht. Die Entwicklung der Arten verläuft nicht linear, sondern weit verzweigt wie die Äste eines Baums, der unzählige Enden hat. An jedem dieser Enden befindet sich eine "Krone der Schöpfung". Wir sind eine Weiterentwicklung bestimmter Primaten, aber wir sind keine Weiterentwicklung des Krokodils oder einer Schneckenart. Alle heute existierenden Arten sind vorübergehend Kronen der Schöpfung ihres Entwicklungszweigs. Nicht nur die Menschen, die sich eine Geschichte ausgedacht haben, nach der sie die Ebenbilder Gottes seien, sondern alle Lebewesen. Aus dem Blickwinkel der Evolution stehen wir alle auf einer und derselben Stufe.

Häufig wird von "Stufen" gesprochen im Sinne einer abgestuften Leidensfähigkeit. Ein Plattwurm kann nicht in der gleichen Weise um seine verstorbene Großmutter trauern wie ein Mensch, davon können wir ausgehen. Wie sieht es aber mit der Leidensfähigkeit eines Schäferhundes oder eine Schweines aus? Diese Tiere leben im Unterschied zum Menschen fast ausschließlich in ihrer Gegenwart – sie wissen fast nichts von ihrer Vergangenheit und nichts von ihrer Zukunft. Wir Menschen bekommen Trost aus dem Vorhandensein einer Zukunft: Ein gebrochenes Bein wird sicher wieder gut, das tröstet uns über den Schmerz hinweg. Ein Tier, das keine Vorstellung von einer Zukunft hat, leidet hier vermutlich mehr. Daher ist es für mich keineswegs sicher, dass das Leid von Tieren stets geringer einzustufen sei als das von Menschen. Das bedeutet, hier stehen wir nicht zwangsläufig über den Tieren.

Steht der Mensch moralisch über den Tieren? Sicher nicht. Ein Tier hat in der Regel keine Handlungsalternativen. Ein Löwe kann nur so sein, wie er eben ist. Ein Mensch hat hingegen eine gewisse Handlungsfreiheit, die man aber auch nicht überschätzen sollte. Daher ist der Mensch das einzige moralische Wesen auf diesem Planeten und lässt sich nicht mit Tieren vergleichen. Diese stehen also moralisch weder über, noch unter uns.

Ich denke, dass mit den "Stufen" vor allem ausgedrückt wird, dass wir Menschen derzeit stärker sind als die Tiere, also am Ende der Nahrungskette stehen. Aus Sicht von Bakterien, Würmern und Insekten eine erstaunliche Einschätzung, deren Mägen jeder von uns füllen wird.)

Grüße,
Arne
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