triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Challenge Roth (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=22)
-   -   Rennberichte Roth 09 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=9604)

FuXX 14.07.2009 12:25

Rennberichte Roth 09
 
Hi,

nachdem das nach Hawaii 09 ganz gut funktionierte, mach ich nun auch nen Berichtthread für Roth 09 auf. Schreibt hier doch eure persönlichen Berichte rein, oder ladet sie hoch, bzw. verlinkt sie. So muss man nicht das ganze Forum danach durchsuchen.

FuXX

Wandergsellin 14.07.2009 12:30

Dann mach ich hier mal den Anfang und kopier meinen Bericht aus dem Mädels-Thread einfach hierher:

Zuallererst die allertollsten Glückwünsche an alle anderen Finisher /-innen und die schönen Wettkampfberichte!

Und tausend Dank an Arne für die Trainingspläne!

Und eine dicke Umarmung an den Mandarinenhai für die Ernährungstipps, hat funktioniert!

Nun versuch ich mal, mein Wochenende in Worte zu fassen:
Am Freitag bin ich also angekommen und hab mich nach abholen der Startunterlagen und Einrichten beim Burgblick auf den Weg zur Pastaparty gemacht. Dort bin ich dann etwas hilflos und alleine rumgestanden, bis ich Hendock getroffen habe, neben den ich mich einfach aufgrund seiner Triathlon-Szene-mütze gesetzt habe. Nach einer kleinen Runde auf der Messe mit Besuch des Skinfit-Standes haben mich er und seine Freundin dann netterweise wieder mit zurück nach Heuberg genommen. Dann bin ich gleich schlafen gegangen und konnte auch ganz gut schlafen. Für Samstag hatte ich mir den Wecker gestellt, weil ich unbedingt noch im Kanal schwimmen wollte. Dort hab ich mir dann einen Neo zum testen geholt und was soll ich sagen, er war so super, dass er jetzt meiner ist .
Dann frühstücken und das Rad fertig machen zum einchecken. Hier noch einen großen Dank an Sybenwurz, der mir noch mal mein Rad durchgeschaut hat!
Bei der Warm-Up-Party hab ich dann schönerweise lauter Leute kennengelernt. Super, für die Namen nun auch Gesichter zu haben!
Mafalda und Mann haben mich dann mit zur Wettkampfbesprechung genommen und dort ist mir dann auch gleich die Mandarine und der Cruiser über den Weg gelaufen. Die beiden haben mich dann unter ihre Fittiche genommen. Um acht tauchte dann endlich mein Mann auf und wir sind dann alle noch beim Burgblick zusammengesessen.
Mandarine und Cruiser haben mir dann noch meine Renntaktik fürs schwimmen eingeimpft und um elf lag ich in der Falle. (Irgendwie hab ich jetzt schon so viel geschrieben und es ist noch nicht mal Sonntag )
Der große Tag:
Um vier Uhr sind wir aufgestanden, Riegel, Trinkflaschen, Radbeutel und Schwimmsachen gerichtet, dann frühstücken bei Winklers (super Service morgens um vier!) und um halb sechs beim Schwimmstart gewesen. Dann ging eigentlich alles ganz schnell und ich war im Wasser. Noch zehn Minuten bis zum Start. Ich hab mir meine Position gesucht (selber etwas unsicher über meinen Mut so weit vorne zu sein) und hab mich einfach noch im Wasser treiben lassen. Startschuss! und die Nervosität war weg. Schnell fand ich meinen Rhythmus und auch für ca. eine halbe Stunde einen wunderbaren Wasserschatten. Bis diejenige wohl etwas genervt war! Als ich aus dem Wasser kam, ein begeisterter Blick auf die Uhr. Mit 1:08 hatte ich absolut nicht gerechnet. Der Wechsel aufs Rad klappte super und die ersten 70 km liefen super und ich erwischte mich sogar dabei, vor mich hinzusingen. Am Anfang war es auch noch wunderbar ruhig bis dann irgendwann die ersten Männer aus der zweiten Startgruppe an mir vorbeisausten. Leider bekam ich dann auch meine leider häufiger auftretenden Probleme im linken unteren Rücken und die Schmerzen zogen dann auch in den linken Oberschenkel. Dazu war ich plötzlich unglaublich müde und musste mich echt zwingen, die Augen offen zu halten. Meine Gedanken dabei: Alle sagen immer, ab 120 wird es schwer und bei mir schon bei 70? Aber zum Glück gingen die Schmerzen und die Müdigkeiten dann wieder weg und ich konnte ganz gut weiterradeln. Der Solarer Berg ist einfach unglaublich!!! Ich hatte so Angst davor, zwischen diesen Menschenmassen durch zu müssen, aber es war der Hammer! Ich glaub, ich hatte noch Kilometer danach Gänsehaut!
T2 dauerte dann etwas länger und dann kam meine schlechteste Disziplin. Aber auch dort konnte ich ziemlich schnell ein für mich gutes Tempo finden und fühlte mich aufgrund endlich mal vernünftiger Ernährung auf dem Rad auch ganz gut. Ab der zweiten Verpflegungsstation legte ich dort immer ein kurze Gehpause ein und aß ein Gel und trank ein paar Schluck Wasser. Die Laufstrecke gefällt mir total gut und ich fand es super, dass einem die ganze Zeit Leute entgegenkommen und man so immer etwas zu schauen hat. Ab Km25 hab ich dann mit den Gel aufgehört und bin auf Cola umgestiegen. Leider kamen dann die Schmerzen im Oberschenkel wieder und ich hab angefangen, auch zwischen den Stationen kleine Gehpausen einzulegen. Ich habe mir immer ein Zeitlimit fürs Gehen gesetzt und eine Mindestzeit fürs Laufen. Mit dieser Methode bin ich dann ganz gut durchgekommen und der Zieleinlauf entschädigt die ganzen Mühen und lässt die Schmerzen vergessen! Dieses Gefühl dabei ist der Grund, warum ich das ganze gemacht habe. Dieses Gefühl hab ich bei meinem ersten Mal zuschauen beim Zieleinlauf gespürt und wollte ich auch mal!!

Fazit: Mit der Ernährung alles richtig gemacht, da keinerlei Magenprobleme, vernünftigerweise nach dem Rad frische Socken angezogen und die Schwämme vorher ausgedrückt und mir nur übers Gesicht gewischt (dadurch trockene Füße und keine Blasen). Und einfach mit meinem Wettkampf super zufrieden und mit meiner Zeit mehr als das! Hätte ich nie mit gerechnet!
Schön, euch alle kennengelernt zu haben und schön, wenigstens einen Teil von euch in Wiesbaden wieder zu treffen!

Liebe Grüße und euch allen eine gute Erholung
Wandergsellin

handbremse 14.07.2009 12:34

Dann mach ich mal weiter...

Ich hab´s geschafft!
Ich bin noch ganz überwältigt von den vielen Eindrücken und kann eigentlich gar nicht so recht glauben, dass ich es bin, die alles erlebt hat:
Anreise war bisschen stressig mit Arbeit, schnell Packen, zur Hundepension, und dann Stau, Stau, Stau... Samstag dann brav und hochmotiviert meine kurzen wake-up Einheiten absolviert und unterstützt von meinem Mann alle Formalitäten erledigt. Beim bike check in hat mir glücklicherweise ein "alter Hase" die Sachlage erklärt, wohin und wierum mit dem Rad usw.. Ich habe hinki_1, die ich bereits vom Schwimmseminar kannte, getroffen und mich sehr gefreut, mit ihr noch ein bisschen "fachsimpeln" zu können. Leider hatte ich bei all der Aufregung im Vorfeld vergessen, mir die Startnummern der anderen Mädels aufzuschreiben und als ich bei triathlon-szene vorbeischaute, niemanden erkennen können und auch Arne nicht gesehen.
Sonntag: 3.00 Uhr Wecker klingelt! Den morgentlichen Schwimmstart habe ich soooo schön und aufregend gefunden, wunderbar pathetische Musik, Sonnenaufgang, Chrissie W. direkt vor der Nase, und ich mitten drin unter all den Athleten. Tja, und ich bin super geschwommen, worüber ich mich riesig gefreut habe. Auf´s Radfahren habe ich mich ohnehin am meisten gefreut, und wenn man dann aus der Wechselzone stürmt, unterstützt von all den Zuschauern, ist es einfach nur großartig. Mir war trotz Extrashirt und Armlingen bisschen frisch und ich habe leider Halsschmerzen bekommen, aber es lief. Es lief super. Ich bin die Hügel locker hochgetreten und megaschnell nach unten gedonnert. Den Solarer Berg bin ich fast heulend vor Glück hoch. Aus dem Augenwinkel habe ich Mandarine im Vorbeisausen erkannt! Erst bei km 90 habe ich mich getraut auf die Uhr zu schauen und bin fürchterlich erschrocken! Ich war viel zuschnell!!! Als mir mein Mann zurief, dass das nicht so schlimm sei, weil ich ja sicherlich meinen Puls kontrolliert hatte, fiel mir auch wieder ein, dass ich das ja machen wollte. Völlig vergessen! Aber ich habe auch die zweite Runde ganz gut gemeistert. Magenkrämpfe konnte ich mit Umstellung von Riegel auf Gel in den Griff bekommen, und so konnte ich mich nach einer für mich absolut sensationellen Radzeit auf die Laufstrecke machen.
Davor hatte ich am meisten Angst, weil ich wegen Verletzung einfach zuwenig Lauf-km trainiert hatte, ich immer noch Schwierigkeiten mit der Schienbeinentzündung hatte, ich Angst hatte wegen der schnellen Radzeit nix mehr zum Laufen übrig zu haben...Die erste halbe Stunde war schwer, dann lief es bis km 15 gut und dann begann es weh zu tun. Oh Mann! Ich konnte mich nur noch auf die km-Schilder konzentrieren. Im Dauersingsang habe ich mir nur noch vorgesagt, "du musst zu km 18, du musst zu km 20, zu km 21... Da habe ich auch Arne gesehen, war aber schon vorbei als ich es realisierte. Kurz um, die 2. Marathonhälfte war sehr schmerzhaft und unglaublich hart, aber ich konnte ohne Gehpausen durchlaufen. Von km zu km bis ins Ziel, mit neuer Marathonbestzeit! Und einer Endzeit von 12:37:43, was sozusagen ausserhalb meines eigentlichen Leistungsspektrums liegt!!! Ich hätte mir in meinem allerkühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass ich sooooo schnell sein kann.
Jetzt bin ich überglücklich und stolz, ein Finisher zu sein!

Herzlichen Glückwunsch an die anderen Finisher, v.a. der unglaublich schnellen Wandergsellin, der Super-Läuferin Mafalda_Pallula, an annie, die ich vorhin auf einem Foto mit mir gefunden habe, und v.a. an hinki_1, die sich bis zum Finish durchgekämpft hat!

@wagnerli und Mandarine: Ihr habt nach Frankfurt gar nicht erzählt, wie man sich am Tag danach fühlt. Jetzt weiss ichs!!!

GrrIngo 14.07.2009 13:21

Hi,

Bin wieder eingetrudelt! Und lebe auch noch... War klasse, einfach nur klasse.
Wetterbedingungen waren schlichtweg perfekt, trocken (die paar Tropfen zählen nicht), die Temperaturen gut erträglich, nicht zuviel Sonne, aber auch nicht zuwenig. Einfach perfekt.
Wind: ja, auf der zweiten Radrunde und beim Laufen hatte man schon etwas Wind, insbesondere runter nach Greding störte er etwas (Gegenwind!), aber Kopf runter und drücken, dann geht das schon.

Aber fangen wir mal vorne an:
03:00 klingelte der Wecker.
Frühstück, Duschen,...
04:00 Abfahrt.
04:45 Ankunft Hilpoltstein
05:30 auf dem Weg zum Schwimmstart.
06:20 Start der Profis, Damen und was noch alles in der ersten Startgruppe war
07:00 letzter pre-race-nervosity-Toilettenstop
07:05 ins Wasser, 19° warm
07:10 START!
08:15 Land unter den Füßen - das lief irgendwie einfach super!
08:20 so langsam surren die Reifen auf dem Asphalt...
lockeres Kurbeln in ordentlicher Übersetzung, der Asphalt summt... Greding: 10% Rampe, hau wech... Solarer Berg: Was? Wo ist die Gasse? LETZ FETZ! Dicht an dicht, und erst so 3-4m vor meiner Nase wird die Gasse so breit, daß ich da durch kann... Zweite Runde: kein Deut anders!
13:27 Runter vom Rad
13:29 raus aus der Wechselzone - huch, habe ja noch das Radtrikot an. OK, bei der ersten Verpflegung wird es abgegeben, vieleicht kriege ich es ja später zurück...
Ja, und dann hieß es: laufen, laufen, langsam tut's weh, laufen, laufen, laufen, Oberschenkel wollen nicht mehr (WEITER GEHT'S! SIEHST GUT AUS! SUPER! GEHT NOCH!), weiter laufen, wird eine 9 vorne. WIRD EINE 9! WAHNSINN! LAUFEN!, laufen km 39: die zwei Meilen schaffst Du, WIRD EINE 9:47-9:48, BEISSEN, LAUFEN, LAUFEN, km 40, WIRD EINE 9:47-48, UNMÖGLICH! LAUFEN!, laufen, DA - AB RICHTUNG ZIEL - jede Menge Hände im Weg zum Abklatschen, einlauf ins Stadion, auf der Großleinwand sieht man schon das Ziel, TEPPICH-LAUFBAHN, GAS GEBEN, LAUFEN, FEIERN, FEIERN, WAHHHNNNNNSINNNNN!!!!! ICH GLAUB'S NICHT! DAS KANN NICHT SEIN, UNMÖGLICH!!!!!

Hatte nicht mal davon zu träumen gewagt...


Ende: Langdistanz-Debüt, 9:46:38 (ich glaub es immer noch nicht so ganz, die Zeit hatte ich für auch bei diesen Bedingungen völlig unmöglich gehalten, hatte eher mit 10:45 gerechnet und 10:15 als im besten Fall erreichbar gehalten), dabei so weit ich es mitgekriegt habe, sauber geschwommen, gefahren und gelaufen, wenig Windschattengrüppchen gesehen. Ein Dank natürlich an Klugschnackers Pläne, die für mich eine sehr gute Orientierung waren!

Gruß
GrrIngo

mevo 14.07.2009 14:36

Hier mein Kurzbericht vom diesjährigen Wettkampf:
Beim Check-In am Samstag schon Stress gehabt, weil der Kampfrichter einen Haarriss in meinem Helm entdeckt. Den habe ich nie bemerkt, da ich zum Radfahren nie meine Lesebrille aufsetze :Nee: . Der Stand vor dem Check-In hat keinen passenden Helm mehr für meinen Westfälischen Dickschädel, also zum Buchstaller geflitzt, neuen und gut passenden Helm gekauft, und damit erfolgreich eingecheckt. Uff, Adrenalinpegel wieder runterfahren ...
Abends zeitig ins Bett, aber miserabel geschlafen. Lags an der Tasse Espresso und der halben Tasse Kaffee irgendwann am Nachmittag? Keine Ahnung ...
Am Schwimmstart vertreiben laute Musik, der Sprecher und das allgemeine Gewusel meine Müdigkeit. Beim Schwimmen fühle ich mich dann recht gut, aber der Blick auf die Uhr beim Ausstieg versetzt mir den nächsten Schock: 3-4 Min. langsamer als geplant und deutlich meine bisher schlechteste Langdistanz-Schwimmzeit. Torkelig wie ich nach dem Schwimmen bin komme ich beim Aufnehmen meines Kleiderbeutels auch noch ins Trudeln und nehme im Fallen noch 2 von den Schildern mit, die die Nummern der Beutel anzeigen.
Der Wechsel läuft dann für meine Verhältnisse ganz ordentlich, auf dem Rad läufts aber die ersten 40km nicht so toll. Liegts vielleicht doch am schlechten Schlaf in der Nacht? Eigentlich rechne ich mir da für den Wettkampf schon nicht mehr allzuviel aus. Gegen Ende der ersten Radrunde meint dann noch ein Kampfrichter, dass ich wohl nicht so sauber fahre wie eigentlich auch mein Anspruch an mich selbst ist und brummt mir 8 min. Zeitstrafe auf, die ich kurz vor Eckersmühlen absitze :o
Auf der 2. Radrunde gehts mir dann aber richtig gut und mein Schnitt erhöht sich gegenüber der 1. Runde. Der 2. Wechsel ist dann ebenfalls OK, trotz kurzen Besuchs in einem der Dixie-Klos. Ich fasse beim Laufen relativ schnell tritt, nach 2-3km kommt mir Chrissie Wellington entgegen, die Dank meiner Anfeuerung dann eine neue Weltbestzeit aufstellt :Cheese:
Mein Tempo liegt auf den ersten KM zwischen 5:10 und 5:15 und ich versuche mehrmals erfolglos, mich etwas zu bremsen. Also laufe ich zunächst mal in diesem Tempo weiter, fühle mich auch ganz wohl dabei. Nach (fast) exakt 1:50h passiere ich die 21km Marke, auch wenn die Beine jetzt schwerer werden, kann ich das Tempo zunächst weiter halten.
Dann doch eine kleine Schwächephase, bis zur 2. Wende verliere ich gut 2 Min. auf meinen Schnitt aus der ersten Hälfte. Ein paar handgemalte und doppelt vorkommende Kilometerangaben im Bereich der 2. Wende sorgen für etwas Verwirrung und ich kann mein momentanes Tempo nicht richtig abschätzen. Gefühlsmässig gehts aber jetzt wieder besser und die nächsten KM zeigen, dass mein Tempo tatsächlich wieder zunimmt. Auf den letzten KM vom Kanal weg Richtung Ziel zwickts etwas in den Oberschenkelbeugern und ich denke 'bloß keinen Krampf mehr auf den letzten Metern'. Alles geht gut, und mit neuer persönlicher Langdistanz-Marathon Bestzeit laufe ich überglücklich ins Ziel ein. Nach verhaltenem Start ist es am Ende doch noch ein toller Wettkampf für mich geworden. Ziehe ich die 8 min. Penalty ab, war ich sogar nur 1 min. langsamer als meine PB vom Jahr 2000 (in Kulmbach). Es paßt dann aber ins Bild, dass ich statt des Finisher-Shirts eines mit Aufdruck 'Relay' bekomme, was ich leider erst am anderen Morgen bemerke. Bei der Siegerehrung will ich das Hemd dann umtauschen, es gibt aber keins mehr in meiner Größe. Man verspricht mir allerdings, mir das richtige Hemd nachzuschicken und auch das Relay-Hemd darf ich anbehalten ;)
Fazit: trotz kleinerer Pannen ein toller Wettkampf, es hat Spaß gemacht - auch meiner Frau beim Zuschauen.

viele Grüße,
Meinolf

keko 14.07.2009 14:51

40km Schwimmen, 2.000km Rad und 400km Laufen seit 1. Januar. Eine Woche vor dem Wettkampf 3 Tage fiebrige Darmgrippe. Längstes Schwimmtraining: 1,7km (1x), längstes Radtraining: 105km (1x), längstes Lauftraining: 15km (1x). Ansonsten quick&dirty-Feierabendsport im Bereich von 30min - 1h. Trotzdem hätte ich sofort 1.000€ gewettet, dass ich irgendwie durchkomme.

Schwimmen war meist zäh, Radfahren von km 30-90 gut, danach schlecht und ab km 120 saß ich mehr oder weniger halbtot und blind auf dem Bock. Ich dachte, das wird wieder, ist nur ein energetisches Loch, habe gegessen und getrunken was reinging, habe alles versucht, fuhr Windschatten hinter jungen Frauen, aber da lief nix mehr. In T2 nach 6,5h Wettkampf setzte ich mich hin, kam nicht mehr auf die Beine und starb dort schließlich in einer Ecke.

Positives Fazit: Jetzt weiß ich zumindest, wie wenig ich trainieren muß, um eine Langstrecke nicht mal mehr eben so aus dem Ärmel zu schütteln zu können.

Negatives Fazit: Ich werde alt.

Messi 14.07.2009 14:55

Ich schließe mich auch mal an!
Hier der Bericht von meiner ersten Langdistanz am Sonntag:

Aufstehen um 3:43 Uhr. (Ja, ich bin Fan von ungeraden Weckzeiten )
Kurz klarwerden im Kopf, nachdem die Nacht doch halbwegs guten Schlaf gebracht hat. Nochmals die Wechselbeutel kontrollieren und dann ab zum Frühstück. 3 Brötchen mit Marmelade und eine Tasse Kaffee sollen reichen. Schnell die Sachen ins Auto packen und ab an den Start. Dort treffen wir gegen 5.20 Uhr ein. Rolf wartet schon auf mich. Er ist sicherlich genau so aufgeregt wie ich, denke ich mir.
Kurze Begrüßung und dann ab in die WZ um das Rad nochmal kurz durchzusehen und die Reifen aufzupumpen. An der Pumpstation kein Gedränge. Doch da ich ca. 20 mal aufpumpe und die Luft wieder ablasse um ja den richtigen Druck zu haben, bildet sich nun doch eine Schlange
Also zurück mit dem Rad an seinen Platz.
Nun beginnt die Warterei. noch 1,5 Std bis zum Start um 7.35 Uhr (in der letzten Startgruppe)
Aber auch die vergehen plötzlich wie im Flug. Gegen kurz nach halb sieben entscheiden wir uns dazu doch schonmal den Neo anzuziehen...
Dann gehts Ruck Zuck.
After Race Beutel abgeben und ab in den Startbereich. UNsere Startgruppe wird aufgerufen und wir tasten uns ins Wasser. Ca. 19 Grad hat die Brühe. Aber recht sauber sieht sie aus.
Mein Plan war, ziemlich nah an die Startleine ranzuschwimmen, sodass ich in der ersten Reihe losschwimmen kann. Dazu kommt es aber gar nicht mehr. Es sind noch ca. 10 m bis zur Startlinie, da fällt auch schon der Startschuss. Naja, was solls. Nun gehts los. Die Aufregung ist plötzlich wie weggezaubert. Und ich besinne mich auf mein Hauptziel: Locker das ganze angehen und genießen.
So schwimme ich dann auch locker dahin, ohne groß an irgendwas zu denken. Sehr schnell schwimme ich auf die vorangegangene Schwimmgruppe auf und wühle mich durch. Plötzlich bin ich schon am Wendepunkt! Genial, die Hälfte ist schon geschafft. Sschnell rum um die Boje und wieder in den Rhythmus kommen. Dies gelingt mir auch recht schnell. Auf der Hälfte des Rückweges bemerke ich plötzlich, wie sehr fest ich doch meine Schwimmbrille aufgedrückt habe. Ich hab das Gefühl, mir springt das Auge aus dem Kopf. Der Druck ist sehr stark und ich bekomme Kopfschmerzen. Egal, weiterschwimmen. Schön gleiten und keine Kraft vergeuden. Dann ist sie da, die Brücke. Jetzt sinds nur noch ein paar hundert Meter. Ich verstärke den Beinschlag, um wieder etwas Blut in die Beine zu bekommen. Plötzlich ein kurzen Zwicken in der linken Wade. Doch das Zwicken bleibt kein Zwicken sondern entwickelt sich zu einem Mega-Krampf. Ich versuche ihn zu ignorieren, was mir auch halbwegs gelingt. Nach der Wendeboje ist er dann weg (denke ich). Die Wade schmerzt ein wenig. Aber egal. Raus aus dem Wasser. 1:15h sind zu verbuchen. Ok. Ich bin zufrieden. So kann es weitergehen.
Neo aus, rein in Wechselzelt. Helfende Hände reichen mir alle notwendigen Dinge. Ich schmiere mir ein wenig Sonnencreme auf die Schultern und nach ca. 5 min gehts raus zu Rad. Ich fühle mich gut. Raus aus der Wechselzone und erst mal die Beine in Betrieb setzen.
Auf den ersten Kilometern ist es etwas frisch und ich wünsche mir eine Windjacke. Nach 30 min habe ich aber schön warm. Jetzt beginne auch mit der Nahrungsaufnahme. Regelmäßig alle 30 min esse ich einen halben Riegel. Dazu gibts pro Std, eine Flasche Iso und eine Flasche Wasser. Viel Flüssigkeit, was sich auf der zweiten Runde noch rächen sollte.
Die erste Runde lasse ich locker angehen. Immer noch getreu dem Motto: Spaß haben! Der Solarer Berg ist der Hammer. Man wird förmlich hochgetragen. Dann wieder Ruhe. Überall auf der Strecke tausende von gut gelaunten Zuschauern. Ich lächele unentwegt.
Schon ist der este Runde vorüber. Nun gebe ich etwas mehr Gas. Aber da war doch noch was: Meine Wade! Die Schmerzen werden wieder stärker und ich kann keine hohe Trittfrequenzen mehr fahren. Blöd! Dann halt drücken.
Ab Km 120 überhole ich nur noch. Vor allem diejenigen, die mich auf den esten 50 km überholt haben. Und die sehen gar nicht mehr so frisch aus :)
Doch jetzt rächt sich die Höhe Flüssigkeitsaufnahme. Alle 15 km muss ich kurz anhalten um Wasser zu lassen. Sehr nervig, aber besser zuviel als zuwenig getrunken, rede ich mir ein.
So geht dann die Radstrecke ohne große Zwischenfälle oder Pannen bzw. Einbrüche zuende. Und es wäre sicherlich noch etwas mehr drin gewesen. Aber ich wollte ja genießen.

Mit guten Beinen gehts also in die WZ2. Wieder ca. 5 min dort verbracht, versucht alle meine 8 Powerbar Gels in meinen Taschen unterzubringen, da ich die Gels von High5 nicht vertrage.
Nochmal schnell aufs Dixi und ab auf die Laufstrecke. Die Beine sind gut. Ich Laufe los und denke, man ist das Geil!
Ein Blick auf die Uhr: 4:59min/km
Das ist zu schnell! Also bremsen! Bei der Lände dann endlich das Tempo gefunden. 5:35-5:45 min/km. Das fühlt sich sehr locker an. Und ich will meine erste LD ja genießen :)
Ich beginne die Km rückwärts zu zählen und sag mir immer wieder: "Nur noch 39km.....nur noch 38 km....." Das ganze motiviert mich sehr und ruck zuck bin ich am ersten Wendepunkt. An der Verpflegungsstellen nehme ich abwechselnd ein Gel mit Wasser und Iso, und an der nächsten Stelle dann Cola und Iso. Ich gehe an jeder VP um in aller Ruhe essen und trinken zu können. Ich liege ja gut in der Zeit und will schließlich nur im Ziel ankommen. ca. 5 km nach dem ersten Wendepunkt kommt mir Rolf entgegen. Und er sieht sehr gut aus! Ich freue mich :)
Das eine oder andere Gespräöch mit den Mitstreitern trägt mich dann recht schnell bis zu Km 21. Hier lassen auch endlich die schmerzen in der Wade nach. "Nur noch 21 km" sage ich mir. "Jetzt isses bald rum"
Immer weiter am Kanal entlang. Endlose Weiten. Ich konzentrieren mich auf meine Schritte und halte meine Pace. Ich plane immer noch von Verpflegung zu Verpföegung und lege mir gedanklich zurecht, was ich jetzt esse und trinke. In aller Ruhe gehe ich an den VPs und kann gut essen und trinken. Keinerlei Magenprobleme oder dergleichen.
Dann der Weg zum zweiten Wendepunkt. Man zieht sich das! Dann stehen da plötzlich doppelte Km Schilder. Zweimal Km 28 und zweimal Km 30. Was soll das denn??? Mein Gedankenspiel gerät ins Wanken. Denn ich muss mir ja zweimal sagen" nur noch 14 km......nur noch 12 Km.."
Auch hier kommt mir Rolf wieder entgegen. Ich freue mich, ihn wieder zu sehen.
Jetzt wirds härter. Wieder am Kanal..... die Kilometer kommen mir plötzlich so lange vor... Meine Pace stimmt immer noch: 5:50 min/km kurzzeitig auch mal 6:00 min/km
Dann der berüchtigte Km 35. Ich sag mir wieder"...nur noch 7 km.." Jetzt muss ich beissen. Die Zuschauer, die mich eigentlich die ganze Zeit motiviert haben, nerven mich jetzt! Ich denke: "MAN! HALTET DOCH EINFACH DIE KLAPPE!!" ;)
Dann wieder an der Lände! Jetzt habe ich es fast geschafft. Ich stelle mir den Zieleinlauf vor. Der letzte Berg... Hier muss ich kurz gehen wegen meiner Wade.
Dann auf der Geraden kann ich wieder loslaufen. Von hier ist es noch ein knapper Kilometer! Ich fange an zu grinsen.....Dann die letze Kurve! Das Spalier der Zuschauer! Hunderte jubelnde Zuschauer und alle klatschen mich ab! Mir schiessen ein paar Tränen in die Augen! Ich habe es geschafft!! Dann ist der da! Der Zielbogen! Ich bin da! Endlich! !!

Im Ziel kann ich es noch kaum fassen. 11Std. 33 min. Für meine erste LD mehr als ich erwartet habe. Und ich habe es wirklich genossen. Im nachhinein betrachtet, wäre noch einiges mehr drin gewesen. Aber das kommt dann beim nächsten Mal :)
Nachdem ich dann bei der Endverpflegung was gegessen habe, muss ich mal kurz ins Sanizelt. Die mangelnde Flüssigkeitsaufnahme während des Laufes macht sich bemerkbar. Ich krieg 3 Beutel mit Flüssigkeit und schlafe dann vor lauter langeweile auf der Bahre ein :) Zum Glück sind Katja und Rolf da, sie holen mein Rad ab.
Zum Feuerwerk bin ich dann raus aus dem Zelt und wir machen uns auf den Heimweg.

Fazit: Meine Wade ist ganz blau! Sieht fast aus wie ein Muskelfaserriss. Aber jetzt kühle ich erst mal und leg die Beine hoch!
Und es gibt sicherlich eine Wiederholung. Vielleicht schon nächstes Jahr?!?!

Cruiser 14.07.2009 14:56

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 250894)
40km Schwimmen, 2.000km Rad und 400km Laufen seit 1. Januar. Eine Woche vor dem Wettkampf 3 Tage fiebrige Darmgrippe. Längstes Schwimmtraining: 1,7km (1x), längstes Radtraining: 105km (1x), längstes Lauftraining: 15km (1x). Ansonsten quick&dirty-Feierabendsport im Bereich von 30min - 1h. Trotzdem hätte ich sofort 1.000€ gewettet, dass ich irgendwie durchkomme.

Schwimmen war meist zäh, Radfahren von km 30-90 gut, danach schlecht und ab km 120 saß ich mehr oder weniger halbtot und blind auf dem Bock. Ich dachte, das wird wieder, ist nur ein energetisches Loch, habe gegessen und getrunken was reinging, habe alles versucht, fuhr Windschatten hinter jungen Frauen, aber da lief nix mehr. In T2 nach 6,5h Wettkampf setzte ich mich hin, kam nicht mehr auf die Beine und starb dort schließlich in einer Ecke.

Positives Fazit: Jetzt weiß ich zumindest, wie wenig ich trainieren muß, um eine Langstrecke nicht mal mehr eben so aus dem Ärmel zu schütteln zu können.

Negatives Fazit: Ich werde alt.

:Cheese: Schöner Bericht.

Wärst du bei Winklers aufgetaucht, hätten wir dich ja wenigstens mal kennengelernt.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:34 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.