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-   -   Doping - der Unschuldsbeweis (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=5493)

rookie2006 26.09.2008 14:38

Doping - der Unschuldsbeweis
 
Ich wollte nicht mehr im SW Beitrag posten - den es ist allgemein gültig:

WIE kann ein Profi heutzutage seine Unschuld beweissen?

Negative Dopingproben zählen ja scheinbar nicht mehr
(Siehe TdF, wo es heisst "auffällige Proben" - aber offiziell waren sie "negativ")

Veröffentlichte Blutwerte sind nicht das wahre

Also - an die Mediziner und alle anderen WIE kann man seine Unschuld glaubhaft unter Beweiss stellen?

RibaldCorello 26.09.2008 14:42

Zitat:

Zitat von rookie2006 (Beitrag 134999)
Ich wollte nicht mehr im SW Beitrag posten - den es ist allgemein gültig:

WIE kann ein Profi heutzutage seine Unschuld beweissen?

Negative Dopingproben zählen ja scheinbar nicht mehr
(Siehe TdF, wo es heisst "auffällige Proben" - aber offiziell waren sie "negativ")

Veröffentlichte Blutwerte sind nicht das wahre

Also - an die Mediziner und alle anderen WIE kann man seine Unschuld glaubhaft unter Beweiss stellen?

Indem er in den Knast gesteckt wird, 24 Stunden am Tag mit einer Webcam überwacht wird, täglich wird seine Zelle gefilzt, Besuche kriegt er nur duch eine Glaschscheibe, trainieren nur unter Begleitung von mindestens 5 Securities mit scharfen Hunden, oder mit Motoradstaffel beim radeln. Geschwommen wird nur im abgeschlossen Bad, alle Toilettengänge erfolgen unter Aufsicht, Essen kriegt er durch eine Klappe von der Knastküche. Jeden Tag eine Blut- und urinprobe.

drullse 26.09.2008 14:44

Zitat:

Zitat von rookie2006 (Beitrag 134999)
Also - an die Mediziner und alle anderen WIE kann man seine Unschuld glaubhaft unter Beweiss stellen?

Ich behaupte: gar nicht.

Genauso wenig kann ich beweisen, dass ich noch nie gestohlen habe.

Hugo 26.09.2008 14:55

indem er vom profistatus abstand nimmt und sein geld mit anständiger arbeit verdient. etwaige preisgelder oder prämien caritativen institutionen spendet und die welt wissen lässt dass ihm wurscht is was sie von ihm denkt...so jemand...dem würd ichs glauben

dude 26.09.2008 14:57

Medizinisch kann er das nicht.

Aber er muss sich exponieren, Stellung beziehen, informieren etc pp. Da gibt es unendliche Moeglichkeiten. Praesenz in einem Forum koennte vielleicht sogar eine Moeglichkeit darstellen. Er muss sich als Produkt verkaufen. Vielleicht verzichtet er sogar auf NEM und bekennt sich dazu, erklaert seine Ernaehrung, berichtet vom Training.

Es gehoert dann schon eine unglaubliche kriminelle Energie dazu, wenn man trotzdem dopt. Und damit muesste der Zuschauer leben.

Hafu 26.09.2008 18:59

Wuerde ich auch so sehen, wie es dude skizziert hat.

Beweisen lässt sich eigentlich nichts

Wer ein reines Gewissen hat, kann und sollte mit dem Thema offensiv umgehen. Wer etwaigen Fragen ausweicht, sich vor klaren Aussagen drückt oder sogar Pressekonferenzen, in denen unerwartete Fragen auftauchen, abbricht, gewinnt damit nicht an Glaubwürdigkeit.

Vor ein paar Jahren habe ich mir mal die Mühe gemacht alle möglichen Homepages von Profisportlern im Ausdauerbereich, die mir gerade einfielen nach diesbezueglichen Statements zu durchforsten und ich fand es angesichts der Tragweite des Problems fast unglaublich, wie unglaublich wenige Athleten zu diesem Thema ungefragt eine Aussage, eine simple Bekenntnis zu sauberem Sport (wenigstens ein Zwei- oder Dreizeiler) wagen: Thuerig war dabei, Goehner, Faris, Radcliff (Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Und ich fand damals bei keinem einzigen männlichen Radprofi ein derartiges Statement auf der HP!

Aus diesen Erfahrungen heraus habe ich für mich persönlich die Lehre gezogen, dass es anscheinend viele Profi-Athleten gibt, die zwar ohne schlechtes Gewissen dopen (und dies für sich selbst vermutlich damit rechtfertigen dass die direkte Konkurrenz dies auch tut --> vgl. Ulle: "Ich habe niemanden betrogen."), die aber gleichzeitig ein erstaunliches Problem damit haben, der Öffentlichkeit ins Gesicht zu lügen.

Auch wenn's paradox klingt: es scheint einfacher zu sein, sich ein paar Spritzen im stillen Kämmerlein zu setzen, als vor Publikum die Unwahrheit zu sagen.

Bei einer weitverbreiteten Standardfloskel spitze ich bei Interviews mit Profi-Sportlern auch immer sofort die Ohren:
Reporter: "Wie stehen Sie zu Doping?" (Oder auch ganz investigativ: "Was würden sie Leuten engegnen, die ihnen vorwerfen, dass Sie gedopt habe?")
Sportler: "Ich bin im letzten Jahr" (alternativ "in meiner ganzen Karriere") " soundsooft mal getestet worden und alle Tests waren negativ." (Zuletzt war das fast wörtlich von Lars Riedel zu Gast bei Frank Plassberg zu hören. Unglaublich, wie der sich vor einer klaren Aussage (und sei es eine Lüge) seinerzeit gewunden hat. Genauso laufen auch immer Interviews mit Kristin Otto ab)

Das ist ungefähr genauso glaubwürdig, wie wenn jemand gefragt wird, ob er schon mal was geklaut hat und er daraufhin entgegnet, er sei immerhin noch nie erwischt worden.;)

Helmut S 26.09.2008 20:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 135093)
Wer ein reines Gewissen hat, kann und sollte mit dem Thema offensiv umgehen.

:Lachanfall: :Lachanfall: you made my day. Warum? Zitat Christoph Daum: "Ich tue dies, weil ich ein reines Gewissen habe."

Sorry - guter Beitrag :)
peace Helmut

drullse 26.09.2008 22:12

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 135009)
indem er vom profistatus abstand nimmt und sein geld mit anständiger arbeit verdient. etwaige preisgelder oder prämien caritativen institutionen spendet und die welt wissen lässt dass ihm wurscht is was sie von ihm denkt...so jemand...dem würd ichs glauben

Und was ist mit den AKlern? Oder geht's hier explizit nur um die Pros?


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