Nilspein |
05.08.2019 16:33 |
Cash Cow Ironman oder wohin steuert Wanda?
Aufgeschreckt durch einen von Brett Sutton geteilten Artikel stellen sich für mich einige Fragen in Zusammenhang mit der finanziellen Situation der Ironman Holding Wanda.
Artikel siehe hier: https://www.triathlete.com/2019/07/n...million_381857
Was hieraus ersichtlich wird: Wanda hatte einen IPO in Höhe von 500 Mio. USD angepeilt, diesen aber mangels Nachfrage auf gesamt rund 190 Mio. USD reduzieren müssen. Dies allein ist ja schon alarmierend.
Die in dem Artikel genannten Zahlen: im IPO Prospekt genannter Unternehmenswert 1 Mrd. USD (das ist weniger, als die Zukäufe von InFront und Ironman gekostet haben = 1.85 Mrd. USD) und die aus dem IPO eingenommenen USD sollten wohl die entsprechenden Refi Facilities bedienen.
Gewinneinbruch um 31% im Jahr 2018 und ein Rekordverlust in Q1 2019.
Man muss kein Finanzgenie sein, um aus diesen wenigen Angaben seine Rückschlüsse zu ziehen.
Die Prognose für Wanda und damit Ironman könnte für das Sportjahr 2019 trübe ausfallen; die Startgebühren bei Ironman Wettbewerben dürften eher steigen, um die Schuldenlast des Unternehmens zu reduzieren, denn der Aktienkurs dürfte bei den Bilanzzahlen weiterhin unter Druck stehen. Hinzukommt, dass im wichtigen US Markt erst kürzlich eine Übersättigung und rückläufige Mitgliederzahlen im Bereich Triathlon gemeldet wurden. Führt man sich die im Prospekt aufgezählten Marktrisiken vor Augen, sieht es auch nicht besonders rosig aus.
Es bleibt zu hoffen, dass Ironman nicht in substantielle Schwierigkeiten gerät; eine Massenabsage von Ironman Rennen wäre katastrophal. Die Quersubventionierung anderer defizitärer Unternehmensteile vom Wanda durch die kaufkräftige Ironman Kundschaft ist aber ebenfalls schwierig.
Man sollte schon gut überlegen, ob man auf diesen Anbieter für ein Rennen in 2020 vertraut, immerhin geben wir mit den Startgebühren einen gehörigen Vorschuß und dies zT. 12 Monate vor Veranstaltungsdurchführung!
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