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Warum fällt ein rollendes Fahrrad nicht um?
In der FAZ ist ein netter Artikel, der das nicht umfallen damit erklärt, dass im Falle des Rollens die Schwerkraft durch Fliehkraft ausbalanciert wird.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleto...-14981663.html Hätte ich auch so geglaubt wenn nicht ein Leserbrief von Harald Merkel - ("Wenn sie mit einem Steinscheibenfahrrad mit 100km/h unterwegs sind, beginnen Kreiseleffekte eine stabilisierende Rolle zu spielen. Die Stabilität des Fahrrads liegt am positiven Gabelwinkel, der eine Lenkbewegung mit einer stabilisierende Seitenlage koppelt. Seit Menschengedenken wird in Mechanikvorlesungen darauf gedrungen, den Begriff "Zentrifugalkraft" zu vermeiden und stattdessen die Kräftebilanz mithilfe der entgegengesetzten Zentripetalkraft zu bilden. Damit kann die Gesamtbetrachtung innerhalb eines Intertialsystems geschehen welches obigem groben Unsinn vorbeugt.) Den Artikel ad absurdum führen würde. Kann einer der physikalisch gebildeteten mir mal erklären, warum ich nur umfalle, wenn ich zu blöd war aus den Cleats zu komme? Bitte kindgerecht erklären - ich bin Geisteswissenschaftler ;-) |
Lies mal das ich denke da ist es ganz gut erklärt:
http://www.wdr.de/tv/kopfball/sendun...rradfahren.jsp MfG Matthias |
Ich habe allerdings an diesem Satz Zweifel:
Zitat:
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In dem Artikel :
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j...b5i0qw&cad=rja steht, dass man ein Fahrrad auch ohne Regelung auf einer Rolle fahren lassen kann. Wieso sensodrive da ne aufwendige Regelung einbaut, verstehe ich nicht. Das Rad muss halt schon ne gewisse Geschwindigkeit haben, bevor es stabil wird (durch den Nachlauf). Und am Schluß von dem video versucht er ja das Rad per Hand aus dem Gleichgewicht zu bekommen und es fällt auch nicht um, obwohl er die Regelung mit dem Lenkrad beeinflusst. Ich kann leider den Ton des Videos nicht hören. Wird das noch erklärt? |
Es ist etwas unübersichtlich, denn es gibt viele Effekte, die eine Rolle spielen können.
Erstaunlicherweise sind die beiden meist genannten Kreiselwirkung und Nachlauf nicht zwingend nötig, damit sich ein Fahrrad selbst stabiliert: www.youtube.com/watch?v=84Wczsi4vHg http://bicycle.tudelft.nl/stablebicycle http://ruina.tam.cornell.edu/researc...ycle/index.htm Hab's aber selbst noch nicht 100%ig verstanden ... Übrigens meine ich, das wir das Thema vor gar nicht allzu langer Zeit (vielleicht 2 Jahre?) schon mal hatten, aber ich habe es (noch) nicht gefunden ... |
Zitat:
Genau. Da sieht man das Rad fährt komplett ohne Regelung allein, wenn er es mit einer gewissen Geschw. anschubst. |
Übrigens:
Wenn in diesem Zusammenhang von Kreiselwirkung die Rede ist, geht es nicht darum, dass diese so stark ist, dass sie allein Fahrrad und Fahrer aufrecht hält. Es geht viel mehr darum, dass sie ein automatisches Lenken bewirkt, also wenn das Rad nach links kippt, lenkt es automatisch nach links und verhindert damit weiteres Kippen bzw. sorgt für das Wiederaufrichten. Selbstversuch: Man nehme ein Vorderrad, fasse es mit beiden Händen an den Achsenden und versetze es in schnelle Rotation (in normaler Fahrtrichtung). Nun lasse man mit einer Hand los, und wundere sich, was passiert, falls man den Effekt noch nicht kennt! Aber wie gesagt, dieser Effekt ist nicht (allein) entscheidend! |
Manchmal sollte ein Feuilleton-Redakteur sich beim Schreiben über technische Zusammenhänge lieber auf einen einfachen Link wie diesen beschränken (von mir aus auch von dort abschreiben):
https://de.wikipedia.org/wiki/Gyroskopischer_Effekt Dann kommt einfach nicht soviel Unsinn dabei raus :(. Um bei dem Aufhänger "Wie erkläre ich es meinem Kind?" zu bleiben - "Ist halt so!" wäre immer noch die bessere Antwort gewesen ;). |
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