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-   -   Zeitalter von Carbon vorbei? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38425)

Necon 16.02.2016 10:32

Zeitalter von Carbon vorbei?
 
Ganz so wird es vermutlich nicht sein, aber in vielen anderen Sportarten drängen neue Materialien auf den Markt (Kanus, Eishockey, Segeln, Tennis, Skifahren) hier werden die Kohlenstofffasern immer öfter durch hybridfasern wie die Polypropylenfaser Innegra oder durch Baslatfasern ersetzt.
Die Vorteile sind billiger in der Produktion, leichter in der Verarbeitung, noch leichter als Baustoff, bessere Dämpfung, hydrophob und nicht leitend.

Die Formel 1 verwendet Faser Mixturen aus Carbon und Innegra.

Gibt es so etwas auch schon im Radbau?

wilhelmtell 16.02.2016 10:48

Naja, wie du sagt, ganz so arg wird's nicht sein...
Wohl eher so, dass die genannten Materialen ein neues High-End-Segment bespielen werden. Vielleicht gehen dann einfach die Bikepreise noch ein Stück rauf (erschreckende Vorstellung), oder aber Carbon wird noch "volkstümlicher", will heißen: billiger. Das wär schon nett.
Immerhin: auch alu ist ja noch nicht ganz passé...

Beste Grüße,
Michael

Necon 16.02.2016 10:51

Rauf eher nicht, wie gesagt Produktion und Verarbeitung dieser Materialien ist günstiger und kommen den Radbau eigentlich entgegen. Man muss die ohnehin hydrophoben fasern nicht mehr schützen, das Material dämpft mehr also muss man weniger erfinderisch werden um ein Roubauix Rad zu bauen.

Lui 16.02.2016 11:01

Zitat:

Zitat von wilhelmtell (Beitrag 1204799)
Immerhin: auch alu ist ja noch nicht ganz passé...

Was mich wundert ist, dass man neuerdings sogar überall wie selbstverständlich Stahlräder angeboten sieht, aber das ist wahrscheilich eher aus Mode-Gründen.

sybenwurz 16.02.2016 12:59

Die ersten gedruckten Bikes bzw. welche aus gedruckten Einzelteilen sind doch schon aufm Markt.

Das Orbitrec ist nur ein Beispiel, die integrierten Sensoren nett, aber es gibt auch andere Hersteller, die nur Muffen drucken, die Carbonrohre verbinden.

Spielerei einiger Studenten

Customgeo ausm Drucker: Flying Machines

coparni 16.02.2016 13:02

Carbon ist auch hydrophob. Nur Aramid nicht. Mit den vermeintlichen Vorteilen erkauft man sich immense Nachteile bzgl. Festigkeit und Steifigkeit. O. g. Materialien werden nie Carbon ersetzen. Mir ist momentan auch nix bekannt, was das real könnte.

Innegra könnte man als Füllmaterial vielleicht da einsetzen wo man derzeit Glas reinstopft um die Wanddicke zu erhöhen.

Das heißt nicht, dass in naher Zukunft nicht mit solchen Fasern Werbung gemacht wird. Mit Basalt, glaube ich, auch schon geschehen. Nur wenn die diese Rahmen bzgl. Gewicht, Steifigkeit und Komfort durchgemessen werden ist noch nie was rausgekommen, das nicht ein reines Carbonpendant auch gekonnt hätte. Das ist so gut wie immer reines Marketing. Man muss ja den Kunden mit tollen Schlagworten dazu bringen den Geldbeutel noch weiter aufzumachen. Ist ja nicht nur in der Radbranche so, liebe iPhone-Besitzer.

Ich hab's auch schon erlebt, dass "neue" Herstellungsverfahren als die superduper-Verbesserung für den Kunden dargestellt wurden. Die Preise wurden entsprechend angehoben. Nur hat der Kunde ein schlechteres Produkt bekommen, das mit diesen Verfahren einfach nur billiger hergestellt wurde. Beispiel: als Magura mit den MT-Bremsen raus kam. Umstellung von Metall- auf Plastikgeber. Herstellung/Qualität billiger aber die Marketingabteilung hat anderes erzählt.

In der Radbranche wurden auch "Entwicklungen" als toller neuer Fortschritt angepriesen. Dabei war die Branche anfänglich einfach nur komplett unfähig mit Carbon was sinnvolles auf die Beine zu stellen und hat sich langsam auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, der in spezialisierten Betrieben schon mehr als 10 Jahre vorher geherrscht hat. Jeder Schritt wurde aber als Meisterleistung der Ingenieurskunst, unterstützt von Alientechnologie, angepriesen.

Fazit: nix als Werbung. Auch die o. g. Wunderfasern. Sie haben Vorteile aber auch meist immense Nachteile, welche der Hersteller natürlich nicht hinschreibt.

captain hook 16.02.2016 13:47

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1204794)
Ganz so wird es vermutlich nicht sein, aber in vielen anderen Sportarten drängen neue Materialien auf den Markt (Kanus, Eishockey, Segeln, Tennis, Skifahren) hier werden die Kohlenstofffasern immer öfter durch hybridfasern wie die Polypropylenfaser Innegra oder durch Baslatfasern ersetzt.
Die Vorteile sind billiger in der Produktion, leichter in der Verarbeitung, noch leichter als Baustoff, bessere Dämpfung, hydrophob und nicht leitend.

Die Formel 1 verwendet Faser Mixturen aus Carbon und Innegra.

Gibt es so etwas auch schon im Radbau?

Die Formel 1 würde schon lange irgendwelche MMC Materialien (faserverstärkte Metalle) verwenden... dürfen sie aber nicht. Wurde aus Kosteneinsparungsgründen verboten.

NikeZoom 16.02.2016 14:25

Coparni hat das ganz gut zusammengefasst.

Die Verarbeitung von Basaltfasern unterscheidet sich außerdem wenig im Vgl. zu Kohlefasern ;-)

@ Cäpt'N: Ausnahme sind da die Bremsen. Die sind aus faserverstärkter Keramik CSiC. Geiles Material aber unbeschreiblich teuer, natürlich.
Trotzdem gut, dass es so Innovationstreiber gibt.


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