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CX Laufrad neu einspeichen.
Letzte Woche hatte ich an meinem Crosser nach Ca. einem Jahr schon den vierten Speichenbruch am HR. Es mag sein, dass meine “Fahrtechnik” noch verbesserungsbedürftig ist, es ist mir aber bis jetzt, nach vielen Jahren und zig Tausend km mit einem RR oder MTB, so noch nie passiert. Laut Werkstatt liegt es daran, dass ich erst nach über 2000m zu der ersten Inspektion kam und die Speichen an dem Industriel eingespeichtem Laufrad eigentlich nach ersten paar Hundert km nachgezugen werden sollten. So, dass ich nun wo möglich viel zu lange mit zu losen Speichen unterwegs war.
Ob’s stimmt, werden die Profis hier sicher antworten können. Ich habe mich jedenfalls entschieden, bevor ich vielleicht mal eine “Gesichtbremmsung” hinlege, das HR neu einzuspeichen. Die Speichen, Nippel und Werkzeug sind bestellt und dank Youtube bilde ich mir sogar ein zu wissen wie es geht. Jetzt habe ich mir aber das HR genauer angeschaut und festgestellt, das alle gebrochene Speichen auf der Bremsscheibenseite lagen. Da ich so gut wie nie mit dem HR bremse, kann ich es mir nicht wirklich erklären. Frag mich aber ob ich es beim Neueinspeichen irgendwie berücksichtigen sollte. Ich meine besonders stabile Speichen auf der linken Seite oder ‘ne spezielle Einspeichmethode zu verwenden. Oder, oder, oder. Bin für jeder Tipp dankbar. |
Oh mei...:
Ich glaub, es gibt wenig, worüber sich so gut streiten lässt wie über die verschiedenen Philosophien und Ansichten beim Laufradbau...:Cheese: Zunächst mal glaub ich nicht (prinzipiell), dass deine Speichenbrüche durch eine zu späte Wartung des Laufrades kommen. Das kann sein, muss aber nicht. Ob handgebaut oder maschinell: da gibts himmelweite Unterschiede. Es gibt Laufräder aus der Maschine, die ewig halten ('stehen') und handgebaute, die ruckzuck in die Binsen gehen. Und umgekehrt natürlich genauso. Bei Handarbeit ists Erfahrung, bei der Maschine der Punkt, an dem sie ausschaltet. Ob und wo Speichen brechen (können), hängt auch wieder von vielen Faktoren ab, genauso, welche Speichen man wofür verwendet. Generell sollte man ein Laufrad als Ganzes betrachten. Nimmt man knüppeldicke Transportradspeichen, wären die für sich alleine vielleicht extrem robust, aber im Laufradverbund für ein Rennrad machen sie vielleicht ein anderes Bauteil zum schwächsten Glied der Kette. Dann reisst halt die Nippelbohrung aus oder der Nabenflansch. Oder der grössere Durchmesser am Bogen harmoniert schon gar nicht mit den Speichenbohrungen der Nabe, verformt die oder die Speiche, die dann grad erst recht frühzeitig versagt, weils sie weniger im Schaft wie vorgesehen sondern wieder nur im Bogen arbeitet. Ich würd keine Rocketscience draus machen: DD-Speichen mit 2,0/1,8mm, Messingnippel, 3fach-Kreuzung, die Gewinde mit Leinöl oder zumindest Kettenschmiere behandeln, Antriebszugspeichen aussen (auch auf der Bremsseite). Streng genommen könnts nu sein, dass das vielleicht suboptimal ist oder ein Verfechter einer anderen Philosophie die auf der Bremsseite andersrum anordnen würde, aber ich hab durchaus schon n paar handvoll Laufräder gebaut und kann mich an keines erinnern (auch nicht ausm DH-Bereich oder nem anderen, wo die Bremserei grosses Gewicht hat), wo es a.) überhaupt Schäden gab geschweige denn b.) ich mir daraufhin gedacht haben müsste, das mal andersrum zu probieren. Wenn man fertige Laufräder aus irgendwelchen Hausmarkenlinien betrachtet, ists auch mal so und mal so, voorab festgelegt ists nur, wenn die Nabe für ne spezielle Speichung irgendwie bearbeitet ist (hatte grad welche aus den 80ern in der Mangel, die abwechselnde Ausfräsungen für Innen- und Aussenspeichen haben, da gehts dann natürlich nicht anders als vorgesehen). |
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Speichentensiometer wäre vielleicht nicht schlecht. Am Hinterrad ist das Kunststück, die linke Seite stramm genug zu kriegen, ohne es auf der rechten Seite zu übertreiben. Und warum bremst du denn hinten nicht? Gerade am – artgerecht eingesetzten – Cyclocross solltest du doch über jedes bisschen Bremswirkung froh sein. Nur bei einer Vollbremsung auf Asphalt, wo es dir das Hinterrad aushebt, ist die Hinterradbremse wirklich nebensächlich. |
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Man sollte sich da keine allzu argen Gedanken machen, finde ich. Manchmal rutschen den Herstellern n paar Serien mieser Speichen durch, da wirste nie und nimmer ne Ursache finden, wenn nicht der Empfänger dieser Speichen ne Reihe Laufräder damit gestrickt hat, die dann der Reihe nach zusammenbrechen. Herstellungsfehler (zB. Speichen stecken seitenverkehrt in der Felge) würde man sehen, wenn sichs lockert, wieso auch immer, das kommt ab und zu vor, gibts nen Achter aber es brechen nicht gleich Speichen, vorallem nicht bei nem halbwegs neuen Laufrad, wo die Materialermüdung noch weit entfernt ist (und auch in der Hauptsache die Felge stärker belastet wird, während die Speichen nur lose und unbeteiligt im Rad baumeln...:Cheese: ) |
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Über Sinn und Unsinn der HR Bremse gab's übrigens einen separaten Thread. Ich wollte es jetzt nicht wieder diskutieren. Habe in zw. außerdem auch mein Bremsverhalten am RR "optimiert". |
Eine ganz blöde Frage:
Sollten die Speichen auf der Antrieb Seite eigentlich kürzer sein als gegenüber? |
Naja, was heisst "sollten"?
Für gewöhnlich stehn die rechts etwas steiler als links, also die Felge ist näher am rechten Nabenflansch als links, von daher ists normal schon so, dass die Speichen links Pi mal Daumen 2mm länger sind. Kann bei Scheibenbremse aber auch (rechnerisch) weniger als 2mm sein, da die Speichen aber früher häufig nur in geraden Längen zu kriegen waren unds heute auch nicht alle in Millimeterabstufung gibt, daher baut man meist auch bei Discs-Naben rechts kürzere ein. |
Ah OK Danke!
Habe schon so was vermutet. Übrigens waren die Originalspeichen durchgängig 1,8 mm. |
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