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-   -   Mazedonien führt Kastration bei Kindesmissbrauch ein (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=31570)

titansvente 05.02.2014 20:49

Mazedonien führt Kastration bei Kindesmissbrauch ein
 
Einen habe ich für heute noch :Huhu:

Gerade in der Zeit gelesen, das Mazedonien die chemische Kastration bei Kindesmissbrauch einführt.

Hierzulande fordern ja, wie auf dem einen oder anderen Autoaufkleber zu erfahren ist, die Todesstrafe für Kinderschänder.
Manche sehen auch in der Amputation des männlichen Gliedes eine abschreckende Wirkung und eine gerechte Strafe.

Können solche Strafen Kindesmissbrauch eindämmen?

Fragt sich der Vater zweier Kinder :Gruebeln: Ich denke nicht :Nee:

Maris 05.02.2014 20:59

Das Konzept wird in Deutschland aus rechtlichen Gründen nicht etabliert werden können, weil (zum Leid aller Psychiater) eine Zwangsmedikation nicht (mehr) ohne Weiteres vorgenommen werden darf.
Prinzipiell ist die Idee nicht abwegig ... unsere politische Geschichte wird da aber einen Riegel vorschieben.
Dass der Entzug von Testosteron die Gewaltbereitschaft reduziert, ist zumindest im Tiermodell bewiesen worden.
Ähnliche Erfahrungen hat man auch mit Männern gemacht, die aus medizinischen Gründen den Testosteronantagonist Cyproteronacetat genommen haben, was einer chemischen Kastration gleich kommt.
Anders könnte es aussehen, wenn ein pädophiler Triebtäter unter seiner Störung leidet und mit der Therapie einverstanden ist.

bellamartha 05.02.2014 21:22

Zitat:

Zitat von Maris (Beitrag 1010746)
Anders könnte es aussehen, wenn ein pädophiler Triebtäter unter seiner Störung leidet und mit der Therapie einverstanden ist.

Da gibt es das ja schon.

qbz 05.02.2014 21:38

Zitat:

Zitat von titansvente (Beitrag 1010739)
Einen habe ich für heute noch :Huhu:

Gerade in der Zeit gelesen, das Mazedonien die chemische Kastration bei Kindesmissbrauch einführt.

Hierzulande fordern ja, wie auf dem einen oder anderen Autoaufkleber zu erfahren ist, die Todesstrafe für Kinderschänder.
Manche sehen auch in der Amputation des männlichen Gliedes eine abschreckende Wirkung und eine gerechte Strafe.

Können solche Strafen Kindesmissbrauch eindämmen?

Fragt sich der Vater zweier Kinder :Gruebeln: Ich denke nicht :Nee:

Auf freiwilliger Basis lassen auch in deutschen Gefängnissen Pädophile ihren Hormonhaushalt mit Ziel der medikamentösen Kastration behandeln.
siehe dieses recht gute Interview, wie ich finde, mit einer deutschen Gefängnis-Psychiaterin.
http://www.nw-news.de/top_news/?em_cnt=6826635

Möglich ist das Verfahren auch in anderen Ländern, hier ein Bericht aus Russland:
http://de.ria.ru/society/20131122/267332552.html

Letztlich geht es dabei IMHO nicht vorrangig um Strafe, sondern um eine eventuelle Alternative zur lebenslangen Sicherungsverwahrung. Sehr kritisch bzw. ablehnend sehe ich die zwangsweise medikamentöse Kastration, aus Gründen der Ethik, der Wirkung (fehlende Compliance für die Hormoneinnahme) oder einer zu breiten Indikation (vermutlich fragliche Wirkung bei Kinderschändern mit Gewaltmotiven).

Die meisten sex. Kindesmissbrauchsfälle passsieren aber leider in Familien durch männliche Angehörige, welche Mädchen missbrauchen, und kommen nicht zur Anzeige. Und diese Täter sind meistens nicht ausschliesslich pädophil veranlagt / fixiert.

Maris 05.02.2014 21:43

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1010757)
Da gibt es das ja schon.

Ja, hast Recht. Aber als Zwangsbehandlung wird es das nicht geben. Als "Anreiz" für eine verkürzte Haft bestimmt interessant.

gollrich 05.02.2014 21:49

Zitat:

Zitat von Maris (Beitrag 1010746)
, ist zumindest im Tiermodell bewiesen worden.

Die Wirkung von Contergan war auch an Tieren bewiesen ... wie hieß noch mal der letzte deutsche Arzt der medizinische Versuche an Gefangen begangen hat :Kotz: , ... ach aber egal sind ja nur Kinderschänder....

Maris 05.02.2014 21:56

Zitat:

Zitat von gollrich (Beitrag 1010771)
Die Wirkung von Contergan war auch an Tieren bewiesen ... wie hieß noch mal der letzte deutsche Arzt der medizinische Versuche an Gefangen begangen hat :Kotz: , ... ach aber egal sind ja nur Kinderschänder....

:confused:

Hier geht's sicherlich nicht um Mengele und unethische Versuche an Menschen. Jedes Medikament, das auf den Markt kommt, hat vier Phasen durchlaufen, in denen es seine Unbedenklich demonstrieren musste. Und Medikamente zur chemischen Kastration sind seit Jahren auf dem Markt, da muss man nix mehr an Straftätern "ausprobieren".

JENS-KLEVE 05.02.2014 21:58

1. Das Wort "Kinderschänder" halte ich für absolut ungeeignet, da solche Kinder keine Schande trifft oder anhaftet.

2. wie bereits erwähnt findet der meiste sexuelle Missbrauch von Kindern in der Familie statt. Würde man Gesetze haben mit Todesstrafe oder Verstümmelung, würden noch weniger fälle angezeigt werden.

3. Fast alle Taten passieren nicht aufgrund von sexueller Gier bzw. Trieb, sondern aufgrund von Machtgefühlen mit den man eigene Komplexe kompensieren will (oder so ähnlich). Daher ist es egal ob man jetzt droht den Lümmel oder einen Arm abzusägen.

Eine freiwillige chemische Kastration um den Hormonhaushalt und Aggressionen zu senken halte ich für in Ordnung.


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