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-   -   Weit verbreitete Gen-Variante ermöglicht unentdecktes Doping! (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=29547)

LidlRacer 25.08.2013 12:32

Weit verbreitete Gen-Variante ermöglicht unentdecktes Doping!
 
Ich schätze, das wird den meisten hier bisher ebenso unbekannt sein wie mir:
Born to cheat! How world class athletes can take drugs... and get away with it

Kurz gesagt: Aufwendigere Doping-Tests auf Steroide werden i.d.R. nur durchgeführt, nachdem ein auffälliges Verhältnis von Testosteron zu Epitestosteron festgestellt wurde.
Es gibt aber sehr große Bevölkerungsteile, bei denen aufgrund einer bestimmten Genvariante dieses T/E-Verhältnis trotz Dopings unauffällig bleibt. Bei Asiaten sollen dies zwei Drittel sein, bei "Mischlingen" (gibt's dafür ein politisch korrekteres Wort?) sogar 78%!

tomerswayler 25.08.2013 14:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 946255)
"Mischlingen" (gibt's dafür ein politisch korrekteres Wort?)

Bastard wohl eher nich, wie wärs mit Hybrid?

speiche 25.08.2013 16:14

Das hat seinen Grund, dass Testosteron sehr beliebt ist, aber praktisch niemand positiv darauf getestet wurde. Es gab über lange Zeit keinen direkten Test auf Testosteron und heute wird eben nur bei überschrittenem Quotient genauer hingesehen, was besseres kann dem organisierten Sport doch gar nicht passieren. Das Herandopen an Grenzwerte wurde schon immer gern praktiziert: http://www.welt.de/print-welt/articl...ntroverse.html

dude 25.08.2013 22:13

Hier in NYC heisst das "interracial".

Troedelliese 26.08.2013 10:14

Zitat:

Zitat von speiche (Beitrag 946300)
Das hat seinen Grund, dass Testosteron sehr beliebt ist, aber praktisch niemand positiv darauf getestet wurde. Es gab über lange Zeit keinen direkten Test auf Testosteron und heute wird eben nur bei überschrittenem Quotient genauer hingesehen, was besseres kann dem organisierten Sport doch gar nicht passieren. Das Herandopen an Grenzwerte wurde schon immer gern praktiziert: http://www.welt.de/print-welt/articl...ntroverse.html

Das wirft für mich allerdings einige Fragen auf:

1. Wann ist man eigentlich gedopt?
Nur dann, wenn man die Grenzwerte überschreitet oder schon vorher, wenn man Testosteron in irgendeiner Form zu sich nimmt? Es gibt doch auch Leute, die selbst kein/kaum Testosteron produzieren. Wenn die vom Art in die Mitte des Sollbereichs gehoben werden, sind sie dann gedopt?

2. Gelten diese Regeln njur für Testosteron oer z.B. auch für Progesteron, das ja bekanntlich Angstgefühle verringert und energiesteigernd wirkt? Dann wäre ja alle Frauen, die die Pille nehmen, gedopt....

3. Warum nehmen Leute Testosteron, wenn es in deren Blut nicht nachweisbar ist? Das bedeutet doch, dass sie, statt es zu verarbeiten, es einfach wieder ausscheiden => Nonresponder.

meggele 26.08.2013 11:28

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 946255)
Kurz gesagt: Aufwendigere Doping-Tests auf Steroide werden i.d.R. nur durchgeführt, nachdem ein auffälliges Verhältnis von Testosteron zu Epitestosteron festgestellt wurde.

Yep. Hinzu kommt, dass der Quotient von 4:1 (bis vor einiger Zeit 6:1 und davor 8:1) sehr hoch angesetzt ist und nach Testosteroneinnahme innerhalb kurzer Zeit darunter fällt. Wenn grundsätzlich auf körperfremdes Testosteron getestet würde, sähe die Sportwelt ganz anders aus.

dude 26.08.2013 13:55

Zitat:

Zitat von Troedelliese (Beitrag 946479)
Das wirft für mich allerdings einige Fragen auf:

1. Wann ist man eigentlich gedopt?
Nur dann, wenn man die Grenzwerte überschreitet oder schon vorher, wenn man Testosteron in irgendeiner Form zu sich nimmt? Es gibt doch auch Leute, die selbst kein/kaum Testosteron produzieren. Wenn die vom Art in die Mitte des Sollbereichs gehoben werden, sind sie dann gedopt?

Ganz heisses Thema. TUEs fuer Testosteron sind quasi nicht zu bekommen. Die Zahl der Sportler, die es nur in ganz geringen Mengen produziert ist sehr gering.

Testosterondoping wird in der Regel genau damit bei mittelalterlichen Sportlern entschuldigt. Der sich verniedrigende Pegel gehoert aber zum Altern zwingend dazu.

M.a.W.: Testosteronsubstitution ist wie EPO-Doping aufgrund eines natuerlich niedrigen Haematokrits.

In die gleiche Schublade gehoert das Fitspritzen: im Wettkampfsport benuetzt man den Koerper, der einem von Natur aus zur Verfuegung gestellt wird. Verletzungen sind die Folge einer Ueberlastung natuerlicher Grenzen. Die Konsequenzen duerfen nicht einfach mit Drogen abgestellt werden.

Nicht zuletzt gibt es Verletzungen und Erkrankungen als Folge von Doping: Steroide blasen Muskeln auf, fuer die die Strukturen (Baender, Gelenke) nicht ausgelegt sind. EPO ermoeglicht mehr und haerteres Training, dem Struktur und Immunsystem nicht gewachsen sind.

HeinB 26.08.2013 14:35

Zitat:

Zitat von Troedelliese (Beitrag 946479)
1. Wann ist man eigentlich gedopt?
Nur dann, wenn man die Grenzwerte überschreitet oder schon vorher, wenn man Testosteron in irgendeiner Form zu sich nimmt? Es gibt doch auch Leute, die selbst kein/kaum Testosteron produzieren.

Zum letzten Satz siehe Dudes Posting. Zu den ersten beiden: Man ist selbstverständlich schon vorher gedopt. Der Grenzwert legt nur fest, wann man in einer Probe positiv ist. Wenn die Einnahme anders nachgewiesen werden kann, z.b. Geständnis, dann ist man auch gedopt und wird bestraft.


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