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KernelPanic 12.10.2011 00:23

Training unter Antidepressiva
 
Hat jemand mit o.g. Thema Erfahrungen?
Mich interessiert, ob die dämpfende Wirkung von AD negative Konsequenzen auf das Training oder auf eventuelle WK-Leistungen hat.

Rather-Lutz 12.10.2011 03:15

Also ich kann dir aus Erfahrung sagen das es sehr auf das AD an sich an kommt. Ich hatte welche wo ich den Hintern überhaupt nicht mehr hoch bekam, dafür aber Nachts relativ gut schlafen konnte oder auch das genaue Gegenteil bei einem anderen Medikament.
Es ist ein schmaler Grat bei der Wahl des AD da der Tag ja nicht nur aus Sport besteht sondern viele Faktoren zusammen kommen.
Wenn der Sport halbwegs funktioniert können andere Dinge wie Schlaf, Stimmung, oder der Alltag an sich nicht mehr passen, bzw. Stimmungsschwankungen oder die innere Unruhe stärker werden.
Kann nur sagen das ohne AD bei mir überhaupt nichts mehr ging.
Wenn ich auf die Zeit vorher zurück blicke da ging alles deutlich besser und leichter. Damals bin ich aber auch nur gelaufen und war natürlich auch nicht so stark erkrankt.
Denke mal das du auf jeden Fall Abstriche machen musst.
Gruß

Lutz

KernelPanic 12.10.2011 08:26

Hi Lutz, danke fuer Deine Antwort.
Im konkreten Fall geht es um Cipralex bzw. Insidon. Mit einer leichten Beeintraechtigung koennte ich leben - ich mache im naechsten Jahr sowieso nichts Grosses. Aber es waere schoen, wenn zumindest die Grundlagen einigermassen funktionieren wuerden.

phi25 12.10.2011 09:14

Bei Cipralex konnte ich ausschließlich positive Veränderungen festestellen. Ich konnte mich einfach leichter fürs Training motivieren. An der Leistung an sich konnte ich keine Veränderungen feststellen.
Zu Insidon kann ich nichts sagen.

TheRunningNerd 12.10.2011 11:04

Kommt auf das Mittel an. Ich nehme derzeit Mirtazapin (allerdings off-label gegen meine massiven Schlafstörungen mit RLS) und mein Puls dreht seit dem völlig am Rad bzw. verhält sich teilweise total paradox. Im Prinzip ist der Pulsgurt total für'n Arsch, teilweise habe ich bei All-Out-Tempoläufen an Tag 1 den gleichen oder niedrigeren Puls als bei GA1 Läufen ein Tag 2. Resultat: ich lasse das Puls messen weg. Auch habe ich bislang 4kg zugenommen, Tendenz weiter steigend. Gewichtszunahme ist glaube ich allgemein nicht selten bei AD.

Eine dämpfende Wirkung konnte ich bislang aber nicht feststellen, im Gegenteil, die Motivation ist deutlich gestiegen.

Wo wir beim Thema sind: zusätzlich kriege ich jetzt Ropinirol für mein RLS in der Hoffnung, nach 37 Jahren Schlaflosigkeit endlich mal ordentlich ratzen zu können. Damit hat nicht zufällig jemand hier Erfahrungen? Die Nebenwirkungen klingen irgendwie fies... Hypersexualität und Spielsucht!?

blaho 12.10.2011 15:34

Im Profiradsport wird/wurde sehr gerne Prozac verwendet. Das sollte dann negative Konsequenzen auf Training und WK ausschliessen.

pinkpoison 12.10.2011 15:40

Wo liegen die Ursachen für Depressionen, die mit Medikamenten dieser Art therapiert werden? Greifen diese Medikamente an der Wurzel der Ursachen an?

TheRunningNerd 12.10.2011 16:03

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 655507)
Wo liegen die Ursachen für Depressionen, die mit Medikamenten dieser Art therapiert werden? Greifen diese Medikamente an der Wurzel der Ursachen an?

Grosses Faß und individuell sehr unterschiedlich.

In der Regel denke ich das die Gabe von Antidepressiva eine Therapie, bei der an den Ursachen gearbeitet wird, immer nur begleiten, aber nicht ersetzen kann. Oftmals können Antidepressiva den akuten Zustand überhaupt erst dahin bringen, das der Patient therapierbar ist, in dem er zunächstmal stabilisiert wird. Vgl. ein Gips, der dem gebrochenem Knochen hilft, zu heilen.

Es gibt aber sicher Fälle in denen ein dauerhaftes Ungleichgewicht (organischer Ursache) irgendwelcher Botenstoffe medikamentös behandelt werden muss, wenn die Lebensqualität des Patentienten sonst massiv eingeschränkt wäre. Ich kenne selbst eine mir nahe stehende Person, die vermutlich ihr Leben lang Antidepressiva nehmen muss. Sind aber, soweit ich weiss, eher seltene Fälle.


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