triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Migration (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=1805)

DragAttack 07.10.2007 16:01

Migration
 
Migranten-Tragödien in Arizona
"In unserer Wüste sterben Menschen"


Bevor jetzt das Ami-bashing losgeht - wieviele Menschen sterben eigentlich an den Mauern von Schengen? Ein Gedanke, der miregelmäßig durch den Kopf geht, wenn unsere Politiker die unbestreitbaren Verbrechen der Berliner Mauer beklagen.

Gruß Torsten

Ulfila 07.10.2007 18:13

Die Mauer von Schengen sind sehr salzig. In der spanischen Presse kann man fast täglich Meldungen von ertrunkenen Flüchtlingen lesen. Es werde pro Jahr Tausende sein, die auf dem Weg von Afrika nach Europa ihr Leben verlieren.

FuXX 07.10.2007 23:27

Auf der anderen Seite, was soll man tun? Haufenweise Leute rüberschiffen? Und was machen wir dann mit denen? Um wirklich ne Lösung zu finden, muss man dafür sorgen, dass die nicht mehr unbedingt aus Afrika, Mexiko, oder sonstwo wegwollen, sprich dort die Lebensbedingungen verbessern. Die Lösung ist ja nicht alle rein zu lassen. Es handelt sich bei der Flucht ja eher um ein Symptom, als um das Problem an sich.

FuXX

DragAttack 08.10.2007 18:35

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 42923)
Auf der anderen Seite, was soll man tun? Haufenweise Leute rüberschiffen? Und was machen wir dann mit denen?

Einfache Lösungen sehe ich keine. Das gegenwärtige Konzept, durch immer mehr Kontrollen die Seewege zu verlängern und dadurch das Risiko zu erhöhen halte ich für Menschenverachtend.
Zitat:

Um wirklich ne Lösung zu finden, muss man dafür sorgen, dass die nicht mehr unbedingt aus Afrika, Mexiko, oder sonstwo wegwollen, sprich dort die Lebensbedingungen verbessern.
Angesichts der weitgehend unaufgearbeiteten Verbrechen des Kolonialismus sehe ich uns Europäer den Afrikanern deisbezüglich in einer besonderen Verantwortung.

Gruß Torsten

drullse 08.10.2007 20:01

An sich magst Du Recht haben - hast Du auch eine Idee, was wir mit den Menschen hier machen sollen? Vor allem unter der Erkenntnis, dass es eine regelrechte Flutwelle geben wird, wenn durchdringt, dass die Grenzen offen sind?

Ulfila 08.10.2007 20:11

Es wäre schon sehr hilfreich, wenn Afrikanern mehr legale Möglichkeiten angeboten würden, damit sie in Europa arbeiten könnten, ohne sich Menschenschmugglern anvertrauen zu müssen.

Was spricht den gegen saisonale Arbeitsvisa? Es ist ja nichts so, dass das Gemüse in Südspanien und die Kartoffeln und Spargel im Münsterland von Einheimischen geerntet würden.

rhoihesse 09.10.2007 01:36

Zitat:

Zitat von Ulfila (Beitrag 43086)
Was spricht den gegen saisonale Arbeitsvisa?

Das die Visaempfänger nicht mehr nach Hause gehen würden?

DragAttack 09.10.2007 14:25

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 43084)
An sich magst Du Recht haben - hast Du auch eine Idee, was wir mit den Menschen hier machen sollen? Vor allem unter der Erkenntnis, dass es eine regelrechte Flutwelle geben wird, wenn durchdringt, dass die Grenzen offen sind?

Eine Patentlösung habe ich keine - aber ich habe ein Gerechtigkeitsempfinden.

Nach meinem Abi habe ich zwei Tage lang den Daumen in die Luft gehalten, bin anschließend in Tarifa mit nem Boot übergesetzt und zwei Wochen mit öffentliche Verkehrsmitteln durch Marokko getourt. Von Tanger aus kann man nach Europa hinüber schauen. Ich finde den Gedanken schrecklich, dass alle Einheimischen, denen wir unterwegs begegnet sind nicht diese selbstverständliche Möglichkeit haben, ein Schiff zu besteigen und sich Europa anzuschauen.

Die meisten meiner Radtouren führen zum Oderdeich, längere Touren führen nach Polen hinüber. Ich finde die Gegend traumhaft schön - und mir wird schlecht bei dem Gedanken, dass Menschen bei der Überquerung des Flusses ihr Leben verlieren, nur weil sie keine Plastikkarte mit Bundesadler besitzen, die es ihnen ermöglicht die Brücken zu benutzen.

Jedes Jahr Mitte August wird den Opfern der Berliner Mauer gedacht - zu Recht, es kann keine Rechtfertigung für die dortigen Verbrechen geben! Dennoch werde ich regelmäßig wütend, wenn ich sehe, dass jene am lautesten über die innerdeutschen Opfer klagen, denen die schengener Opfer am gleichgültigsten sind, die sogar noch aktiv an einer Verschärfung der Probleme beteiligt sind.

Gruß Torsten


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:02 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.