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Masch 08.10.2010 09:52

Erfahrungen mit Thrombose?
 
Hi,

nach dem ich 6 Wochen wegen eines dicken Unterschenkels auf Muskelfaserriß behandelt wurde, hat sich jetzt herausgestellt, dass es sich um eine Thrombose handelt. Auf Grund meiner sportlichen Aktivität, meiner gesunden Lebensweise etc...hat mein Hausarzt eine Thrombose über Wochen kategorisch ausgeschlossen....

Nach einigen Tagen in denen ich mir Heparin spritzen mußte, werde ich jetzt auf Marcumar eingestellt. Voraussichtlich werde ich die Tabletten ein halbes Jahr nehmen müssen. Genaues hat mir mein Arzt auch nicht gesagt.

Nachdem ich jetzt eine Woche so heftige Schmerzen im Bein hatte, dass ich keine 50 m am Stück gehen konnte, hat sich die Situation in den letzten Tagen deutlich gebessert. Inzwischen sind wieder Spaziergänge von 40 bis 50 Minuten möglich.

Hat jemand Erfahrung, ob es nach einer Thrombose wieder möglich ist, ein Langdistanztraining aufzunehmen? Oder bleibt da etwas zurück, was ein Ausdauertraining in diesem Umfang unmöglich macht.

Wie hoch ist das Risiko, durch die Belastung erneut eine Thrombose zu bekommen?

Für Eure Antworten im voraus besten Dank!

LG
Martin

mauna_kea 08.10.2010 10:20

Ich hatte vor 8 Jahren eine doppelstöckige Thrombose im linken Bein und im Juni das gleiche Spiel im rechten Bein. :(

doppelstöckig bedeutet in der Wade und im Oberschenkel (meist inklusive Lungenembolie - wie bei mir auch)
dann heisst es 1 Jahr Macumar nehmen.
Bei einer "normalen" wären es 6 Monate.

Danach wir Macumar abgesetzt und gehofft, dass nichts passiert. Aber Rückfällr kanns halt immer geben. Ich lebe auch gesund und beachte alles, hat trotzdem nix genutzt.

Lass evtl. klären ob du einen Gendefekt hast, denn dann wirst du Macumar wohl für immer nehmen müssen.

Warst du im Krankenhaus? Dort wird meist Heparin über eine Woche am Tropf gegeben, damit das Bein sich beruhigen kann.

zum Training:
Neuerdings läßt man den Patienten schon im Krankenhaus gehen, was früher undenkbar war. Bewegung ist halt immer gut.
Du kannst langsam mit dem Training anfangen, solltest aber die ersten beiden Monate Stoßbelastungen vermeiden, also eher nur walking statt laufen. Radfahren ist am Besten.
Nach und Nach kannst du dann auch mit dem Laufen anfangen und langsam steigern.
Ich bin jetzt nach etwas über 3 Monaten wieder soweit fit, dass ich richtig trainieren kann. (liegt natürlich an meinem Trainingssystem :Cheese: )
Es geht eigentlich wieder alles wie vorher, nur schwere Kniebeugen mache ich noch nicht (bei 80kg ist momentan Schluss)

Ein LD ist mit sorgfältiger und vorsichtiger Vorbereitung ohne Probleme wieder möglich, allerdings wird das Bein nicht mehr so leistungsfähig sein, da die verstopften Adern durch andere, aber feinere ersetzt werden. Wenn du eine Embolie hattest, geht natürlich auch die Lungenleistung zurück, was aber bei einer LD eher nicht so ins Gewicht fällt.

Achte auf deinen Wasserhaushalt, das wird meist nicht gemacht.

Gute Besserung

Masch 08.10.2010 10:34

Hi mauna_kea,

danke für Deine Antwort!

Ich werde ambulant behandelt. Zum Glück!

So wie Du es beschreibst, möchte ich es auch angehen. Die nächsten Wochen täglich einen größeren Spaziergang und dann langsam Rad fahren und vielleicht im Winter wieder locker mit Joggen anfangen.

Ob bei mir eine genetische Ursache dahintersteckt, kann erst nach absetzen von Marcumar abgeklärt werden. So lange muß ich mich also mit Blick auf die Ursachenforschung gedulden.

Na ja, ich wollte mir in den nächsten Monaten eh die Platte von meinem Schlüsselbein entfernen lassen, also wäre über den Winter eh kein allzuheftiges Training möglich gewesen...;-)

Was mich ein bißchen irritiert ist, dass ich jetzt wo ich die Diagnose "Thrombose" bei bekannten erzähle, viele von Ausdauersportlern erzählen, die auch eine Thrombose hatten oder haben...in meinem direkten Umfeld sinde es 5 Personen, die in den letzten 5 bis 6 Jahren damit zu tun haben/hatten. Zufall?

LG
Martin

mauna_kea 08.10.2010 12:43

Ich hab nur knapp 3 Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt gebraucht um wieder mit dem Laufen anzufangen.
Anfangs so 1 Min im Wechsel mit walken.
Steigerte sich dann aber schnell.

intensiv trainieren geht dann auch nach 2 Monaten wieder. Mache ich ja eigentlich nur.

Bewegung ist ja gerade die beste Therapie bei Thrombose. Haste ne gute Ausrede viel zu trainieren.
Hab einen Arbeitskollegen, der fährt jetzt täglich 3 Std Rad

einfach locker bleiben und nach Gefühl trainieren. Dein Bein meldet sich schon, wenn du übertreibst.

pinkpoison 08.10.2010 13:06

Zitat:

Zitat von Masch (Beitrag 466688)

Was mich ein bißchen irritiert ist, dass ich jetzt wo ich die Diagnose "Thrombose" bei bekannten erzähle, viele von Ausdauersportlern erzählen, die auch eine Thrombose hatten oder haben...in meinem direkten Umfeld sinde es 5 Personen, die in den letzten 5 bis 6 Jahren damit zu tun haben/hatten. Zufall?

LG
Martin

Ob das Zufall ist, das ist ne gute Frage. Ob diese Leute allesamt genetisch bedingt Thrombosen erlitten haben, halte ich für eher unwahrscheinlich. enn dies ausgeschlossen werden kann - zb bei Dir, wenn du die medikamentöse Behandlung beendet hast - dann bleiben lebensstilbedingte Ursachen, wenn Verletzungen mit inneren Blutungen ausgeschlossen werden können.
Das führt unweigerlich auch zum Thema "Ernährung" und wie es diesbezüglich bei Dir da ausschaut bisher.

Ich würde hier wie auch Mauna_kea einerseits den Wasserhaushalt abchecken (Trinkst Du reichlich im Training? Blut kann sich eindicken, wenn man mehr schwitzt, als man trinkt...), ist Deine Ernährung reich an Omega-6-Fetten und eher arm an Omega-3? Dann könnte dies über einen unausgewogenen Eicosanoid-Haushalt zur Thrombose-Neigung kommen. In diesem Fall würde ich - nach dem Absetzen von Macumar !! - fetten Fisch, Fischöl-Kapseln und Leinöl stärker gewichten und alle Pflanzenfette außer Olivenöl, Walnuss- und Rapsöl streichen. Auch gesättigte Fette sollten dann ggfls. zugunsten der einfach ungesättigten und Omega-3-Fette minimiert werden. Eine regelmäßige Einnahme von Acetylsalicysäure ("Aspirin") als Therapiefortsetzung würde ich mir gut überlegen, denn damit brockt man sich langfristig noch mehr Probleme ein, als einem lieb ist. Mit reichlich Omega-3-Fettsäuren (DPA/EHA, mindestens 3g/d) erreicht man das gleiche ohne Nebenwirkungen.

Was hoffentlich keine Rolle in Deinem Fall spielt (und ich will es dir nicht unterstellen!) sind Doping-Substanzen wie EPO. Vielleicht könnte das die Häufung im sportlichen Umfeld erklären... mich wundert auch bei Amateuren langsam nichts mehr....

Gruß Robert

submariner 08.10.2010 13:16

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 466747)
In diesem Fall würde ich - nach dem Absetzen von Macumar.....

das Stöffchen nennt sich Marcumar

pinkpoison 08.10.2010 13:40

Zitat:

Zitat von submariner (Beitrag 466755)
das Stöffchen nennt sich Marcumar

Ok- Asche über mein Haupt: Marcumar. Möge ich von der Notwendigkeit des Konsums desselben verschont bleiben ;)

mauna_kea 08.10.2010 13:57

@pinkpoison

meine erste Thrombose hab ich bekommen durch Wassermangel. War damals der Sommer, in dem es 6 Wochen lang über 40 Grad war.

meine Zweite in diesem Sommer ist allerdings unerklärlich. Hab seitdem ja peinlichst auf alles geachtet. Auch das mit den Omegas, wie von dir beschrieben.

hat trotzdem nix genutzt.
Ich schiebe es mal auf zu viel sitzen, denn was anderes kommt mir nicht in den Sinn.
Epo kann ich ausschließen :Cheese: , wäre ja auch sinnlos, da ich keine Wettkämpfe bestreite.
kommt nur noch Clenbuterol in betracht :Lachanfall: , aber ich esse nur 1x pro Woche Biofleisch. (aus Deutschland)

Was mir mehr zu schaffen macht, als die Thrombose im Bein sind die Lungenembolien. Das merke ich massiv, vor allem bei intensivem Training. Auch im Wanderurlaub vor 2 Wochen hab ich ab 1500m Höhe Probleme bekommen - machte keinen Spaß.


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