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captain hook 17.06.2021 11:43

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1606834)
Bei einem der Trainings zuletzt wollte ich die Leute im 30 Sekunden Takt wechseln lassen, alle auf dem RR. Extra noch gesagt: Tempo halte nicht beschleunigen. Nach 5 Minuten hatte sich die 10er Gruppe in eine 4er Gruppe und den versprengten Rest aufgelöst. Eben weil vorne 30s gedrückt wurde. Und der hinten einschert muss bis in den Windschatten rein ordentlich arbeiten.

Frage am Rande: wie rum wird denn gewechselt?
--- Also fährt Nr. 1 nach links raus, fällt zurück und reiht sich als Nr. 4 ein?
--- oder wird immer links vorbeigefahren?
Ich frage für weitere Trainingsfahrten, um die Leute zu disziplinieren und Routine einzuschleifen.

Selbstverständlich wird entsprechend der Windrichtung gestaffelt gefahren und gewechselt.

Kommt also der Wind von rechts vorne, fährt ja der jeweils hintere Fahrer links am HR des davor fahrenden. Dann kann der natürlich nicht nach links rausgehen, sondern nach rechts. Sonst fährt er dem dahinter das VR weg.

Das mit dem "nicht Rucken" hört sich einfach an, passiert aber auch richtig guten Leuten. Und ich bin bin schon häufig mit richtig guten Leuten MZF gefahren. Die beiden extreme dabei waren einer, der ansonsten fährt wie ein Uhrwerk. Der kam mit der Überlast die er in Führung fahren musste überhaupt nicht klar. Ein anderer, der auch schon öfter beim King sehr weit vorne platziert war, dachte am Anfang und wenn er in die Führung kam immer, er müsste die Welt zerreißen und die anderen können alle nix. Der ist dann immer extra draufgetreten wenn vorne einer rausging und dann ist er so lange gefahren, bis er selbst blau war. Bei einem 100km MZF hat er das mal so lange gemacht, bis er selbst total blau war.

Kurze Wechsel können gut sein, stellt aber hohe Anforderungen an die Fahrer und deren technischen Fähigkeiten. Ist ja beim vorne raus und hinten reinfahren immer auch nen ziemlicher Lastwechsel und je unsauberer man fährt, desto ruppiger. Etwas längere Führungen beruhigen das ganze etwas.

Bei der Aufstellung der Fahrer sollte man bedenken, dass man schwache Fahrer nicht hinter kleinen starken Fahrern fahren lässt, wo sie dann zusätzlich noch weniger Windschatten haben. Und man muss klar und eindeutig kommunizieren. Zu schnell ist zu schnell. Abreisen und wieder ranfahren bringt überhaupt nix. Man muss brutal aufeinander achten, sonst taugt das überhaupt nix. Das was zählt ist das schwächste Glied in der Kette.

Mindestens die ersten 10 bis 20km wird es sich speziell für die stärkeren Leute sehr leicht anfühlen. Das ändert sich dann aber hinten raus wenn man geschickt wechselt und jeder seine Stärke fürs Team einsetzt.

KernelPanic 17.06.2021 11:44

Ein paar Anregungen:

https://www.youtube.com/watch?v=9S_pxxHOE2w

tridinski 17.06.2021 12:10

ich hab nur in unteren Triathlon-Ligen 2-3mal MZF gemacht, also keine wirklich ernstzunehmende Erfahrung darin. Wir hatten mal einen deutlich schwächeren Fahrer permanent ganz hinten gelassen, der Führende scherte dann als vorletzter wieder ein. Da Pippi von "zusammengewürfelter Haufen" sprach, ggf. sind die Leistungsunterschiede bei Euch auch sehr groß? Oberstes Ziel war bei uns ihn nicht zu verlieren weil wir ihn beim Laufen brauchten, da war dann ein anderer das schwächste Glied, der aber vorher beim Radeln entsprechend viel gearbeitet hat und beim Laufen planmässig ausstieg.

Kommunikation fand ich extrem schwierig unterwegs, weil man mit den Windgeräuschen ja kaum was versteht was die anderen da unter (Voll)Last ggf. versuchen zu artikulieren. Da brüllt einer irgendwas, will er schneller? Hat jemand abreißen lassen oder steht kurz davor? Defekt? Falsch abgebogen? ...

EDIT: Gibts da etablierte Kommandos?

Michael Skjoldborg 17.06.2021 12:42

Bei grösseren Gruppen fahren bei uns die schwächeren Fahrer fest hinter einem andern breiten/grossen Fahrer hinterher, damit der Windschatten für die anderen Fahrer besser ausgenutzt werden kann. Das dauernde Wechseln am Ende kann durchaus anstrengender sein, als fest hinter einem anderen zu liegen.

captain hook 17.06.2021 12:54

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1606863)
Bei grösseren Gruppen fahren bei uns die schwächeren Fahrer fest hinter einem andern breiten/grossen Fahrer hinterher, damit der Windschatten für die anderen Fahrer besser ausgenutzt werden kann. Das dauernde Wechseln am Ende kann durchaus anstrengender sein, als fest hinter einem anderen zu liegen.

Wird bei nem 4er MZF aber schwierig. :-O

Michael Skjoldborg 17.06.2021 13:06

Stümmt, bezieht sich aber auf "zusammengewürfelt".

Pippi 17.06.2021 18:02

Besten Dank für die Tipps. Wir sind ein Duathleten und kennen uns schon länger. Ich schätze uns ziemlich ausgeglichen leistungsmässig ein. Gegen Ende der Strecke
werden aber wahrscheinlich 2 die bessere Ausdauer haben. Ich fahre rund 320 Watt über 25min und bin auch der einzige der einen Wattmesser am Rad hat. Wird spannend werden auch die taktischen Massnahmen.
Die Zeit zählt beim Zieldurchgang vom dritten Fahrer. Falls jemand mal kurz leere Beine hat, könnte er 1, 2 Ablösungen hinten bleiben und dann wieder kreiseln.
Der zweit hinterste Fahrer könnte ev am meisten profitieren vom Windschatten (Luftabrisskante, oder wie man dem sagt)?

NBer 17.06.2021 21:30

Wenn ich mich recht erinnere sind Ullrich und Armstrong damals gern doppelt so lange Führungen gefahren, wie die anderen Mannschaftskollegen. Bei schon leichten Erhebungen hatten dort viele das Problem die Gruppe zu halten, wenn die Stars vorn reingetreten haben. Man sollte also definitiv nach Stärke gehen.
GANZ wichtig beim Gruppefahren...NIEMALS all out fahren vorn....das Harte ist nicht die Führung, sondern nach der Führung hinten drinzubleiben.


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